Der Blick über den Tellerrand
Zwei Mal pro Saison - einmal in der Winterpause und einmal gegen Ostern, wenn die Meldungen für die Regionalliga raus sind - blicken wir gemeinsam mit Euch in unsere Glaskugel und gucken mal, wie die Regionalliga Nord in der kommenden Saison aussehen würde, wäre die Saison jetzt vorbei.
Dabei gibt es kurzfristig eine Änderung in der Abstiegsregelung, die die Vereine Mitte März eiskalt erwischte. Entgegen der ursprünglichen Absprachen vor der Saison wurde die zu Corona-Zeiten ausgesetzte Relegation wieder eingeführt. Wie man eine solche Änderung mitten in der Saison den Vereinen vorsetzen kann... nun ja, da haben sich andere schon ausführlich zu geäußert.
Im konkreten Fall bedeutet das, dass wir - wie nach Ausgang der 3. Liga - drei bis fünf reguläre Absteiger haben, der schlechteste nicht-Absteiger muss gegen den Tabellenzweiten der Oberliga Niedersachsen in eine Relegationsrunde gehen. Es könnte also bis zu sechs Absteiger geben!
Denn: In der 3. Liga sieht es aktuell so aus, dass sowohl der VfB Oldenburg als auch der SV Meppen unter dem Strich stehen und in die Regionalliga absteigen müssten. Dadurch würde es automatisch zwei zusätzliche Absteiger geben - also fünf!
In die anderen Richtung verlassen dürfte uns dagegen der VfB Lübeck, der zwar aktuell "nur" drei Punkte Vorsprung vor dem HSV hat - die haben aber wiederum nicht für die 3. Liga gemeldet.
Die fünf Absteiger wären - nach aktuellem Stand - Kickers Emden, Atlas Delmenhorst, VfV 06 Borussia Hildesheim, der Bremer SV sowie der BSV Schwarz-Weiß Rehden. Für die Emder ist der Klassenerhalt wohl nur noch rechnerisch möglich, alles andere ist noch relativ offen, da zum Beispiel Rehden noch zwei Nachholspiele im Köcher hat.
Spannend gestaltet sich auch die Aufstiegsfrage:
Direkt steigt nur der Meister der Oberliga Niedersachsen auf. Das wäre - Stand: heute - der SC Spelle-Venhaus. Das kann sich allerdings bereits am Ostermontag wieder ändern, wenn Lupo Martini Wolfsburg in seinem Nachholspiel punktet und wieder an Spelle vorbei zieht.
Lupo Martini Wolfsburg müsste als Zweiter der Oberliga Niedersachsen in die Relegation gegen den sechstletzten (!) der Regionalliga Nord - Stand jetzt die U23 von Holstein Kiel.
Die drei Meister der Oberligen Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen werden in einer Dreier-Runde zwei weitere Aufsteiger ausspielen.
In Schleswig-Holstein wäre das aktuell der FC Kilia Kiel - der SV Eichede hat zwei Spiele weniger bestritten und könnte noch an den Landeshauptstädtern vorbei ziehen. Auch der SV Todesfelde ist als dritter im Bunde der gemeldeten Mannschaften noch in der Verlosung. Hier dürfte es bis zum Saisonende - ähnlich wie in Niedersachsen - noch spannend bleiben.
Weniger spannend ist es in Bremen - hier hat der FC Oberneuland sich bereits einen deutlichen Vorsprung herausgearbeitet. Als zweite Bremer Mannschaft hat der OSC Bremerhaven sein Interesse am Aufstieg hinterlegt, hat allerdings bei zwei Spielen weniger bereits 13 Punkte Rückstand auf die Oberneuländer.
Die einzige Liga, aus der der Meister vermutlich nicht in die Aufstiegsrunde einziehen wird, ist Hamburg. Hier machen wohl der TSV Sasel und die TuS Dassendorf die Meisterschaft unter sich aus - beide Mannschaften haben nicht gemeldet. Mit dem Eimsbütteler TV (2.) und Altona 93 (4.) haben jedoch zwei Mannschaften ihre Unterlagen eingereicht. Nach aktuellem Stand ist der ETV sieben Punkte vor Altona, hat allerdings auch zwei Spiele mehr bestritten.
Wer jetzt richtig mitgezählt hat, wird darauf kommen, dass wir - neben der Relegation - nach aktuellem Stand fünf neue Mannschaften in der Regionalliga begrüßen dürfen, wohingegen mit fünf Absteigern und einem Aufsteiger sechs Mannschaften die Liga verlassen müssten. Das hat auch so seine Richtigkeit, denn das Ziel ist es, in der kommenden Saison wieder 18 Mannschaften in der Regionalliga Nord zu haben.
Wir wünschen allen Mannschaften eine erfolgreiche Schlußphase der Saison - insbesondere natürlich den beiden Drittligisten, denn fünf oder sogar sechs Absteiger muss ja nun wirklich nicht sein...