Eddy Münch (März 2018)

Wenn es neben Reenald Koch und Horst Plambeck einen Namen gibt, der unweigerlich mit Eintracht Norderstedt verbunden ist, dann ist es Eddy Münch. Der 72jährige hat in seinem Leben im Fußball schon viele verschiedene Positionen bekleidet. Spieler, Schiedsrichter, Verbandsfunktionär, Vereinsgründungsmitglied… bis heute ist er mehrmals die Woche in Sachen Fußball unterwegs, sei es für Eintracht Norderstedt als Sponsoring Koordinator, für den Norddeutschen Fußballverband und den Schleswig-Holsteinischen-Fußballverband als Sicherheitsbeauftragter oder für den DFB. Den Namen Eddy Münch kennen die meisten. Doch wer ist eigentlich Eddy? Wir haben uns mit ihm unterhalten.

EN: „Hallo Eddy, vielen Dank, dass Du dir trotz deines immer noch straffen Terminplans die Zeit für dieses Interview nimmst. Kannst Du dich denen, die dich noch nicht kennen, mit ein paar Worte vorstellen?“

EM: „Gerne. Ich bin – noch – 72 Jahre alt, verheiratet und Rentner. Ich war fast 40 Jahre lang technischer Mitarbeiter bei der Lufthansa und habe dort die letzten 10-15 Jahre Kunden Consulting gemacht. Das heißt, wenn du dir mal ein Flugzeug kaufst, sagst du mir Bescheid und ich sorge dafür, dass es legal in der Luft bleibt. Ich habe unser VIP-Kunden beraten was sie machen müssen, damit sie legal fliegen dürfen.“

EN: „Und jetzt bist du seit einigen Jahren im (un)Ruhestand?“

EM: „Ja, das kann man so sagen… 2003 haben wir Eintracht Norderstedt gegründet, Ende 2005 bin ich bei der Lufthansa ausgeschieden. Die ersten sieben Jahre nach der Vereinsgründung habe ichals ehrenamtlicher Geschäftsführer in der Geschäftsstelle gearbeitet. 2004 haben wir Corinna Kröger eingestellt, die auch heute noch in der Geschäftsstelle arbeitet. Das war eine Riesenerleichterung. Wir waren wie ein altes Ehepaar, verstehen uns bis heute prächtig, aber es flogen auch mal die Fetzen zwischen Corinna, meiner kleinen Krümelkackerin, wie ich sie liebevoll nennen darf, und mir.“

EN: „Wie war die Vereinsgründung für dich als Gründungsmitglied?“

EM: „Es war ziemlich aufregend, einen Verein von Grund auf neu zu gründen. Da kann man richtig kreativ werden, das macht viel Spaß. Die Zeit vor der Vereinsgründung war allerdings ziemlich anstrengend, als ich gemeinsam mit Reenald Koch die Vertragsverhandlungen mit dem 1.SC Norderstedt über die Ausgliederung der Fußballsparte geführt habe.“

EN: „Beim 1.SC Norderstedt sind damals – fußball-technisch – die Lichter ausgegangen, weil es zu teuer für den Gesamtverein wurde. Habt ihr Euch dann überlegt „dann machen wir unseren eigenen Verein“ oder bestand die Idee schon vorher?“

EM: „Als die Lichter beim SCN ausgingen, gründete sich 2002 ein Zwischenverein, der sich aber relativ schnell wieder erledigt hatte. Dann sprach mich Hubert Hatje an, der wusste, dass ich nach meiner Scheidung Mitte der Neunziger Jahre nach Norderstedt gezogen bin. ‚Mensch Eddy, wir wollen einen neuen Verein gründen, du kennst doch die tolle Anlage, willst du da nicht mitmachen?‘ Dann haben wir uns bei Hubert Hatje in seinem Hotel Heuberg mit Reenald Koch, Horst Plambeck, Manfred Lendzian und dem mittlerweile leider verstorbenen Günter Lüdemann getroffen und besprochen, was man machen könnte.“

EN: „Das heißt, ihr habt Euch ein weißes Blatt Papier genommen und Euch überlegt: Wenn ich einen Fußballverein hätte, was würde ich machen?“

EM: „So sind wir tatsächlich herangegangen, ja. Wobei der erste Schritt im Vorfeld war zu überlegen, wie wir die Fußballer aus dem 1.SC Norderstedt heraus lösen können. Dann haben wir mit Olaf Bösselmann gesprochen, der damals Liga-Obmann beim 1.SC Norderstedt war. Olaf war eine riesige Hilfe. Er war sofort auf unsere Seite und hat bei den Spielern, die bei neugegründeten Vereinen naturgemäß eher skeptisch sind, für uns das Eis gebrochen. Bezeichnend für seine Vereinstreue und sein Engagement ist, dass er heute noch unser Liga-Obmann ist. Und so sind wir dann an den SCN heran getreten und haben unsere Vorstellungen präsentiert. Dabei ging es natürlich auch um Geld, der SCN war ja finanziell – auch durch die Fußball-Abteilung – nicht auf Rosen gebettet. Die gesamten Verhandlungen haben sich dann über fast anderthalb Jahre hingezogen, bis wir 2003 den Verein gründen konnten. Mir war damals gar nicht klar, was für ein historischer Moment das für uns war.“

EN: „Und dann habt ihr Reenald Koch zum Präsidenten gewählt?“

EM: „Es war schon vorher abgeprochen, dass Reenald den Präsidenten macht, was er ja glücklicherweise bis heute ist. Ich habe nur die Gründungsversammlung bis zum TOP „Wahl eines Präsidenten“ geleitet. Dann hat Reenald übernommen und macht das bis zum heutigen Tag. Von der Kreisliga bis hoch zu einem geachteten Verein der Regionalliga, von 2003 bis heute. Das ist schon eine Leistung. Gerade im schnelllebigen Fußball. Wir haben damals auch einen Aufsichtsrat gegründet. Der erste Vorsitzende des Aufsichtsrates wurde Horst Plambeck, der auch bis heute dabei ist und uns immer wohlwollend begleitet. Diese Kontinuität in den Vorstandspositionen ist unsere Stärke, verbunden mit außergewöhnlichem Engagement. Das sieht man auch daran, dass die Tochter von Horst, Julia Karsten-Plambeck, heute in unserem Verein mit viel Verve als Vizepräsidentin in unserem Verein dient.“

EN: „Wie ging es dann weiter?“

EM: „Nun hatten wir zwar einen Verein, aber noch keine Mannschaft. Also saßen wir im Clubhaus zusammen und haben wie in einem Casting Spieler auflaufen lassen, die für uns spielen wollten. Und da waren welche bei, die waren vielleicht 18, 19 Jahre alt, hatten ihre Berater dabei – was meistens ihre Freundin war – und wollten 1.500 Euro netto im Monat haben.“

EN: „In der Kreisliga?“

EM: „Ja, das war senstionell.“ (lacht) „Die haben alle gedacht, dass es bei uns so weitergeht wie beim SCN, wo es für die Spieler ja gutes Geld zu verdienen gab. ‚Gehen wir mal zur Eintracht und machen da Kohle.‘ Das haben wir natürlich gleich abgeblockt. Reenald ist ja sehr gut vernetzt in der Hamburger Fußballszene und hat ein unglaublich gutes Händchen für Spielerverpflichtungen. So haben wir dann eine Mannschaft zusammen bekommen. Unser erster Trainer war Uli Schulz.“

EN: „Wie kam es dazu, dass du gefragt wurdest, ob du bei der Gründung des Vereins dabei sein möchtest. Warst du vorher schon im Norderstedter Fußball involviert?“

EM: „Nein, gar nicht. Meine Aktivitäten lagen ja im Bereich des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes, so dass man mich in der Fußballszene schon kannte. Ich kannte lediglich Gründungsmitglied Hubert Hatje, allerdings auch nur vom Sehen. Aber wie die Jungs letztlich auf mich gekommen sind. weiß ich gar nicht so genau. Da müsste man mal Reenald fragen.“

EN: „Hast du vor deiner Verbandsarbeit und der Schiedsrichterei auch selbst aktiv gespielt?“

EM: „Ja, natürlich. Ich habe bei Union Ulzburg bis zur Bezirksliga gespielt. Da habe ich mir  allerdings als Jungstürmer zwei Mal die Beine gebrochen. Dann habe ich geheiratet, bin nach Nahe gezogen und habe dort erstmal weiter gespielt. Ich hatte allerdings immer wieder Schwierigkeiten mit den Beinen. Das war natürlich für meinen Arbeitgeber Lufthansa nicht so der Hit. Dann hat mich der damalige Schiedsrichter-Obmann von Union Ulzburg angesprochen: ‚Eddy, wenn du zu blöde bist zum Fußball spielen und dir immer die Knochen brichst, dann werde doch Schiedsrichter. Wir suchen ohne Ende.‘ Das war der Spruch meines Lebens… dann hat er mich zum Schiedsrichterlehrgang angemeldet. Das lag mir, ich bin relativ schnell durch die Klassen geeilt und habe dann innerhalb von drei, vier Jahren in der Leistungsklasse 1 gepfiffen. Damals gab es allerdings für den DFB-Kader eine Alters-Eintrittsgrenze von 28 Jahren, so dass ich nicht mehr weiter aufsteigen konnte.“

EN: „Und parallel hast du die Funktionärslaufbahn eingeschlagen?“

EM: „Ich wurde damals in den Schiedsrichterausschuß gewählt und war Lehrwert, das heißt ich habe die jungen Schiedsrichter unterrichtet. Dann hat der damalige Segeberger Schiedsrichterobmann hingeworfen. Das war ein netter Kerl, aber nicht so richtig aktiv. Die Schiedsrichter hatten das Gefühl der geht nur zur den Sitzungen, haut sich den Malteser rein, aber macht nichts für uns. Was so aber nicht stimmte. Da gab es dann unter den Schiedsrichtern eine kleine Revolution. Zur nächsten Schiedsrichtersitzung haben wir den Bezirksschiedsrichter-Obmann und den Vorsitzenden des Kreises Segeberg mit eingeladen. Das hat der natürlich gesehen und gesagt ‚Leute, wenn ihr mich hier enteiern wollt, dann gebe ich eine Runde Malteser aus und dann könnt ihr Euren Scheiß hier alleine machen.‘ Dann gab er eine Runde Malteser aus und ging.“ (lacht) „Sowas habe ich noch nie erlebt. Plötzlich saßen wir da mit zehn Mann ohne Schiedsrichter-Obmann. Als die Frage aufkam, wer den Job denn nun machen soll, zeigten alle auf mich. Da konnte ich ja schlecht ‚nein‘ sagen. Auch wenn ich mit 26, 27 Jahren keine Ahnung hatte, worauf ich mich da einlasse…“

EN: „Das war ja aber erst der Anfang deiner Funktionärslaufbahn.“

EM: „Das habe ich zwölf Jahre gemacht. Als Schiedsrichter-Obmann saß ich ja schon im Kreisvorstand. Dann habe ich das Amt abgegeben und bin gleichzeitig zum stellvertretenden Vorsitzenden des Kreis-Fußballverbandes Segeberg gewählt worden, nachdem mein Vorgänger aufgehört hatte. Dann wurde ich auf dem Verbandstag des KFV Segeberg von den Vereinen des Kreises zum 1. Vorsitzenden gewählt. Nach neun Jahren bin ich dort jedoch im Streit ausgeschieden. Das war das einzige Amt, was ich jemals im Streit verlassen habe, weil mit der Jugendausschuß des KFV Segeberg fürchterlich in den Rücken gefallen ist. Da habe ich gesagt: ‚Jungs, ihr könnt hier nicht am Tisch einen auf heile Welt machen und am nächsten Tag muss ich in der Zeitung lesen, was ich für eine Pfeife bin.‘ Daraufhin habe ich dann meinen Bezirks-Vorsitzenden und meinen Stellvertreter informiert, dass sie sich einen neuen KFV-Vorsitzenden suchen können.“

EN: „Und wenn der Kreis dich nicht will, gehst du ins Land?“

EM: „Ich war schon ein Jahr vorher parallel in den Vorstand des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes gewählt worden.“

EN: „Warst du da noch aktiver Schiedsrichter?“

EM: „Nein, damit habe ich aufgehört, als ich zum 1.Vorsitzenden des KFV Segeberg gewählt wurde. Mein letztes Spiel als Schiedsrichter war auch so eine Story… die Alten Herren vom TSV Nahe hatten ein Spiel. Ich lag abends bei mir in Nahe zuhause auf dem Sofa und habe fern gesehen, da klingelte es an der Tür. ‚Eddy, du musst kommen, der Schiedsrichter ist nicht gekommen.‘ Da magst du dann auch nicht ‚nein‘ sagen. Dann bin ich rüber und habe beide Mannschaften vorm Anpfiff zusammen geholt. Ich habe ihnen gesagt, dass ich keinen Bock auf Meckereien habe, sonst würde ich sie hier auf dem Platz stehenlassen und nach Hause gehen. Und bei Alten Herren ist es eben so: nach 20 Minuten ist die Luft weg und dann wird nur noch gemeckert. Ich habe denen das noch ein paar mal sagen müssen, bis ich irgendwann dem Mannschaftsführer von Nahe die Pfeife in die Hand gedrückt und gesagt habe ‚hier, macht euren Scheiß alleine, ich gehe nach Hause‘. Dann bin ich gegangen.“ (lacht) „Das gab Ärger, ich hätte fast noch vors Kreisgericht gemusst, sowas darf man halt nicht machen. Aber so habe ich als Schiedsrichter aufgehört.“ (lacht)

EN: „Du warst also schon Vorsitzender des KFV Segeberg, als Du in den Vorstand des Schleswig-Holsteinischen Fußball-Verbandes, gewählt wurdest?“

EM: „Ja, genau. Auch da hatte mein Vorgänger aus unserem damaligen Bezirk 4 aus Altergründen seinen Posten zur Verfügung gestellt. Wir haben dann in meiner Wohnung zusammen gesessen und da hieß es dann ‚Eddy, du musst das machen.‘ Das ist tatsächlich so, ich habe mich um kein Amt beworben, ich wurde immer von anderen gefragt. Und darüber bin ich dann im SHFV gelandet, wo ich über 16 Jahre aktives Vorstandsmitglied war.“

EN: „Verbände stehen bei vielen Aktiven und Fans den Ruf, nicht immer im Sinne des Sports zu handeln. Wie siehst du das als jemand, der selbst jahrelang in solchen Positionen tätig war?“

EM: „Das tut mir einfach leid für die Leute, die sich auf Kreis-, Bezirks- und Landesebene ehrenamtlich für den Sport engagieren. Die opfern ihre Freizeit und machen und tun wie sie können. Da kann man davon ausgehen, dass die das nicht um ihrer selbst Willen machen. Was anderes ist es, wenn wir über die Menschen reden, die in der UEFA und der FIFA tätig sind. Das sind alles Berufsfunktionäre, wo du dir oft genug die Frage stellst: sind die denn noch auf unserer Seite? Machen die noch Fußball für uns?“

EN: „Gerade um die WM-Vergabe gab und gibt es viele… sagen wir mal, Irritationen.“

EM: „Ja, das geht gar nicht. Das sind alles politische Entscheidungen und keine Entscheidungen im Sinne des Sports. Das sind Menschen, die mit uns kleinen Fußballern, der Basis, nichts mehr am Hut haben, das sage ich ganz offen.“

EN: „Und das geht wiederum zu Lasten der ehrenamtlichen Funktionäre?“

EM: „Ja, die beschädigen die ganze ehrenamtliche Arbeit in den kleinen Vereinen und Verbänden. Wenn ich da nur an die Leute in den Spielausschüssen denke, die gerade momentan Schwerstarbeit verrichten müssen, weil durch den harten Winter die Spiele ausfallen und immer wieder neu angesetzt werden müssen. Du musst im Grunde jeden Tag einen neuen Spielplan erstellen, mit Vereinen und Polizei abstimmen. Jeden Tag. Als Ehrenamtlicher, nach der Arbeit, in deiner Freizeit. Das ist doch so brutal. Das kann man gar nicht hoch genug einschätzen, da habe ich allergrößten Respekt vor. Und es darf nicht sein, dass diese Typen in den internationalen Verbänden die Arbeit dieser Leute durch ihr Verhalten in den Schmutz ziehen.“

EN: „Aktuell bist du als Sicherheitsbeauftragter unterwegs, sowohl für den SHFV, den NFV als auch für den DFB tätig. Was genau macht du da?“

EM: „Da muss man ein bißchen differenzieren. Auf DFB-Ebene sitze ich in der „Expertengruppe für Spielbeobachtungen“, so heißt es offiziell.“

EN: „Das klingt wie zum Fußball fahren, in der Loge abhängen, sich nett durchs Büfett futtern, Fußball gucken und wieder nach Hause fahren, sofern keiner Pyros zündet.“

EM: „Ja, das klingt wirklich so.“ (lacht) „Es ist aber so, dass ich drei Stunden vorher vor Ort sein muss, an gefühlt tausenden Besprechungen teilnehme und mir angucke, ob das Spiel auch nach den Sicherheitsvorstellungen von DFB und Polizei abläuft. Etwa eine Stunde nach Abpfiff gibt es immer noch ein Feedbackgespräch mit Polizei, Ordnungsdienst und Sicherheitsbeauftragtem. Und danach geht es dann nach Hause. Zu Hause sitze ich dann noch nochmal eine gute Stunde am Rechner und fülle einen elektronischen Bericht zum Spiel aus. Das ist nicht immer ein Vergnügen. Und manchmal sieht man auch die schlimmsten Fußballspiele der Welt, egal ob erste, zweite oder dritte Liga. Da wirst du manchmal verrückt. Da freue ich mich über die Spiele in der Regionalliga, das ist bei unserer Eintracht noch ehrlicher Fußball, da geht es rauf und runter, da macht das Zusehen Spaß.“

EN: „Das heißt, es gibt einfach feste Sicherheitsrichtlinien und du musst überprüfen, ob die Vereine das einhalten, ob genug Ordner da sind…“

EM: „… werden die Besprechungen eingehalten, sind die versprochenen Ordner vor Ort, werden die Positionen der Ordner gehalten. Wir kontrollieren natürlich besonders gerne die Einlasskontrollen. Ich gucke schon sehr genau hin, wie gründlich kontrolliert wird. Und trotzdem kriegen die immer wieder Bengalos rein, wo auch immer die das verstecken. Da könnte ich ganze Geschichten zu erzählen…“

EN: „Das hast du jetzt die Chance zu…“

EM: (lacht) „Okay… ich war mal bei einem Spiel in Rostock, da habe ich ein Ding erlebt… wir hatten Informationen, dass die Gästefans – ich sage jetzt nicht, welcher Verein das war – Bengalos ins Stadion schmuggeln wollten, indem sie sich die in Präservativen in den Hintern stecken. Kein Witz. Das Ding ist, die Hunde können sowas nicht erschnüffeln, wenn du es im Körper drin hast. Ansonsten springen die geschulten Sprengstoffhunde direkt darauf an. Die Gästefans kamen also ins Stadion und gingen einer nach dem anderen auf Toilette. Und der Polizeiführer hat sich einen gefeixt – die hatten ja einen Tipp bekommen und haben vor der Toilette gewartet, bis sie wieder rauskamen. Und sofort schlugen die Hunde an und die Polizei hat zugeschnappt.“

EN: „Hast du da ein festes Gebiet für das du zuständig bist? Oder wirst du quer durch die Republik eingesetzt?“

EM: „Quer durch die Republik, von Kiel bis Freiburg. Wir versuchen es natürlich zu begrenzen denn jeder Kilometer kostet Geld, aber prinzipiell deutschlandweit. Aktuell sind wir bundesweit etwa 30 Experten, die diesem Ehrenamt nachgehen.“

EN: „Und was machst du beim NFV?“

EM „Als Schleswig-Holsteinischer Sicherheitsbeauftragter bin ich Kraft Amtes gleichzeitig in der NFV-Sicherheitskommission. Da setze ich die Sicherheitsaufsichten an. Ich muss also selten selbst zu den Spielen, sondern koordiniere zwischen Polizei, Vereinen und dem NFV meine 12 Sicherheitsaufsichten, die auf NFV-Ebene das machen, was ich auf Bundesebene mache.“

EN: „Das ist schon mehr als ein Vollzeitjob, wenn man deine Aufgaben bei Eintracht und in den Verbänden zusammen zählt, oder?“

EM: „Ja, manchmal schon. Aber mir macht das viel Spaß. Ich musste mit 70 Jahren aus dem SHFV-Vorstand ausscheiden, weil wir da eine Altersgrenze haben und muss natürlich damit rechnen, dass man mich irgendwann fragt, wie lange ich das noch machen will… ich habe schon Nachfolger als Sicherheitsbeauftragte im Verband aufgebaut, denke aber noch nicht so richtig ans Aufhören, weil da wirklich Herzblut dranhängt.“

EN: „Was sind für dich als Sicherheitsbeauftrager die negativsten Erfahrungen, die du gemacht hast?“

EM: „Mich nervt es immer, wenn Kontrollen nicht so durchgeführt werden, wie es vorher besprochen wurde. Für einen Sicherheitsbeauftragten ist natürlich Pyrotechnik immer Mist. Ich habe miterlebt, wie gezielt mit Pyrotechnik auf einen Ordner geschossen wurde, aber gottseidank an seiner Weste abgeprallt ist. Es ist nicht zu fassen, was viele Chaoten ohne Rücksicht auf andere Menschen abziehen. Ansonsten bin ich ja erst einmal in beobachtender Funktion unterwegs. Erst wenn ich gefragt werde, berate ich auch, sage aber auch immer, dass das meine Meinung ist. Entscheiden muss der Veranstalter. Von daher bin ich nie in die ganz brenzligen Situationen reingekommen.“

EN: „Es gibt immer wieder Aktionen, die sich für eine Legalisierung von Pyrotechnik im Stadion einsetzen weil man sagt „kontrollierter Einsatz von Pyrotechnik ist besser als unkontrollierter Einsatz von Pyrotechnik.“ Wie stehst du als Mann an der Front zu dem Thema?“

EM: „Das ist ein Thema, das wir unserem ehemaligen DFB-Sicherheitsbeauftragten Helmut Spahn zu verdanken haben, der das mal öffentlich diskutiert hat. Danach hat er sich nach Katar abgesetzt und wir werden das Thema seitdem nicht mehr los. Ich muss ganz klar sagen: Alles was mit Pyrotechnik zu tun hat, egal ob und in welcher Form das kontrolliert wird, hat in einem Fußballstadion nichts zu suchen. Du bekommst ja auch nicht kontrolliert, ob es nun ein legaler oder illegaler Bengalo ist. Man muss immer bedenken, dass in einem Stadion auch Kinder und ältere Menschen sind. Und egal wer von dem Mist getroffen wird, kann schwer verletzt werden. Da bin ich ganz konservativ und weiß von keinem Sicherheitsbeauftragten der Landesverbände, der es anders sieht. Es ist auch mit nichts zu begründen.“

EN: „Kommen wir mal zu deiner eigentlichen Aufgabe… du bist Koordinator für Sponsoring bei Eintracht Norderstedt….“

EM: „…und zu der Aufgabe gekommen wie die Jungfrau zum Kind. Wir hatten Eintracht Norderstedt gerade neu gegründet, über Sponsoren hatte sich noch keiner Gedanken gemacht. Und plötzlich bekam ich einen Anruf „Mensch, wir haben doch noch einen Sponsoring-Vertrag mit dem 1.SCN, der läuft bald aus, der muss doch bald mal verlängert werden.‘ Da kam also ein Sponsor auf mich zu und wies mich darauf hin, dass es einen bestehenden Sponsorenvertrag gibt und er weiter sein Geld bezahlen will. Da bin ich fast vom Stuhl gefallen.“ (lacht) „Ich habe mich erstmal tausend mal bedankt und h das Thema dann auf der Geschäftsstelle zunächst so nebenbei mitbearbeitet, ohne mich aber allzu intensiv darum kümmern zu können.“

EN: „Das heißt du bist eigentlich nur dazu gekommen, weil du damals in der Geschäftsstelle im Büro saßt?“

EM: „Genau. Dann haben wir uns erstmal auf die Suche gemacht, ob es noch mehr alte Sponsorenverträge gibt, die wir eventuell gar nicht kennen. Und wir haben tatsächlich 15-20 Sponsoren gefunden. Die habe ich dann nacheinander mal abtelefoniert, Kennenlerntermine vereinbart… und so kam es dazu, dass ich zum Ansprechpartner für Sponsoring wurde.“

EN: „Im Jahr 2009 bist du aus dem Eintracht-Präsidium ausgeschieden, bist dem Verein aber nicht nur treu geblieben, sondern hast auch das Sponsoring-Thema behalten.“

EM: „2009 ist meine jetzige Ehefrau aus Dresden nach Norderstedt gezogen. Da war für mich klar, dass ich kürzertreten muss und mehr Zeit mit ihr verbringen will. Ich war ja schon froh, dass sie hierher gezogen ist und ich nicht nach Dresden musste. Ich habe aber immer signalisiert, dass das eine Sache ist, die ich weiter machen würde, da man relativ flexibel ist und das von zuhause gut koordinieren kann. Irgendwann hat mich Reenald angerufen und gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, das weiter zu machen. Ich bin dann sofort in die Geschäftsstelle gefahren, wo er gerade mit einem Präsidiumskollegen zusammen saß. Wir haben besprochen, dass ich der direkte Draht zu den Sponsoren sein soll, mit denen alles bespreche und in die Wege leite und die Geschäftsstelle dann nur noch die Verträge aufsetzen muss. Dann wurde ich gefragt, was ich dafür haben wolle. 10-15% von den Verträgen die ich mache, könnte ich bekommen. Ich habe ihm gesagt, dass ich Ehrenamtler bin und bleiben will, ich will das nicht. Hätte ich bloß ja gesagt“ (lacht) „Heute haben wir, das ist ja kein Geheimnis, ein Budget von etwa 350.000 Euro pro Jahr. Das wäre ein schönes Sümmchen gewesen.“ (lacht) „Aber ich will auch die Freiheit haben zu sagen „will ich nicht“ oder „kann ich nicht.“

EN: „Wie bist du das Thema angegangen, abgesehen von den Sponsoren, die du vom 1.SCN „geerbt“ hast?“

EM: „Ich bin ganz systematisch vorgegangen. Ich habe mir das Abendblatt genommen, mir die Firmen angeguckt, die da geworben haben, habe die mit einem netten Brief angeschrieben… manchmal wurde ich ignoriert, manchmal haben sie geantwortet und manchmal habe ich auch Glück gehabt. Gerne gehe ich auch auf Veranstaltungen des BDS oder Norderstedt Marketing, um dort direkt Kontakte zu knüpfen. Manchmal bekomme ich auch von unseren Präsidiumsmitgliedern Tipps und werde dann aktiv. Einmal hat eine Agentur bei uns angerufen, die für einen Klienten mit Sitz in Norderstedt nach einem Sponsoringpartner gesucht hat, ohne den Namen zu nennen. Die Agentur hat den Kontakt hergestellt und gesagt, dass die bei uns werben wollen. Dann haben wir denen unsere Vorstellungen zugeschickt und die sind drauf eingegangen. Das war der beste Werbevertrag, den wir je hatten. Leider hat er nur zwei Jahre gehalten, das habe ich sehr bedauert. Die Agentur hat uns aber immer noch auf dem Radar, vielleicht kommt da ja nochmal was.“

EN: „Wieviele Sponsoren hat Eintracht Norderstedt zur Zeit?“

EM: „Etwa 90.“

EN: „Das ist ziemlich viel – was ist dein Erfolgsgeheimnis?“

EM: „Eine gewisse Beharrlichkeit braucht man neben guten Argumenten, Empathie und etwas Charme bei dieser Aufgabe schon und sollte immer die Visitenkarte in der Tasche  haben. Bei mir geht das geht alles über die persönliche Schiene. Die Sponsoren müssen sich gut aufgehoben, betreut und informiert fühlen, zum Beispiel über das persönliche Gespräch, ein Telefonat oder die Eintracht-Info. Geburtstagsgrüße sind für mich auch eine Selbstverständlichkeit. Diese Kleinigkeiten, dass sich ein Sponsor gut aufgehoben fühlt, dass er merkt, dass wir ein familiärer Verein und nicht abgehoben sind, das ist für mich wichtig. Ich glaube die Marketingexperten nennen das Kundenbindung. Ich sage Wohlfühlatmosphäre schaffen.“

EN: „Wenn ich mich bei anderen Oberliga- und Regionalligavereinen umgucke – vielleicht mal die Traditionsvereine außen vor – haben viele deutlich weniger Sponsoren, die dafür aber möglicherweise individuell mehr Geld zahlen. Wie wichtig ist es für den Verein, in Sachen Sponsoring breit aufgestellt zu sein?“

EM: „Meine Idee ist schon, breit aufgestellt zu sein. Man sieht es bei vielen Vereinen, die von ein oder zwei Sponsoren abhängig sind, dass sie vor die Hunde gehen, wenn der plötzlich nicht mehr da ist. Das darf es bei uns nicht geben. So viele Sponsoren zu haben bedeutet natürlich auch, dass es viel Arbeit, Zeit und Energie kostet. Und natürlich freuen wir uns wie jeder auch über Sponsoren, die vielleicht ein bißchen mehr zum Verein beitragen möchten.“

EN: „Das heiß, du kannst es auch nur leisten, weil du Rentner bist. Als Berufstätiger würdest du das gar nicht hinkriegen, oder?“

EM: „Nein, als Berufstätiger ist das nicht zu schaffen, zumal du ja viele Termine mit Sponsoren im Laufe des normalen Arbeitstages führst. Normalerweise werden Vereine, die so viele Sponsoren haben wie wir, von einer Agentur betreut, die sich um diese Aufgaben kümmert. Aber was soll uns das nutzen? Die nehmen 30% von dem Vertragswert. Und wenn wir heute einen Sponsoringvertrag über 5.000 Euro abschließen, dann fließen diese 5.000 Euro auch direkt an den Verein, weil da keiner zwischenhängt. Für mich selbst ist es natürlich auch toll, ich haben dadurch viele Verbindungen in die Norderstedter Geschäftswelt und habe viele interessante Leute kennenlernen dürfen.“

EN: „Wenn man mittel- bis langfristig in Richtung 3.Liga schielt, wird das bisherige Sponsoringbudget nicht ausreichen. Gibt es in Norderstedt noch Potenzial, das Sponsoringvolumem zu erhöhen?“

EM: „Ja, etwas Potenzial gibt es da schon noch. Dafür brauchen wir dann aber tatsächlich eine Agentur, denn dann müssen wir an die größeren Fische ran und an die ist schwer ranzukommen. Ich habe schon Kontakt mit einigen größeren Firmen aufgenommen. Es gibt eine Firma in Norderstedt, die vor wenigen Jahren ganz groß gebaut hat, da habe ich mit dem Marketingdirektor gesprochen. Und der hat ganz klar gesagt ‚wir sind ein weltweit aufgestelltes Unternehmen und wir werben enstprechend auch nicht regional, sondern weltweit.‘ Wenn wir in der 3.Liga spielen würden und damit deutschlandweit zu sehen wären, ergäben sich da eventuell neue Möglichkeiten. Aber ich bin sehr zufrieden mit unseren Sponsoren, die vielleicht einen kleineren bis mittleren vierstelligen Betrag geben. Und solange die sich gut aufgehoben fühlen, laufen die auch nur sehr selten weg. Wir haben wirklich treue Sponsoren, dafür bin ich sehr dankbar.“

EN: „Hast du dir ein Ziel gesetzt, wie lange du das noch machen willst?“

EM: „Wenn unser Präsidium jemanden hat, der das besser macht, kein Problem, dann weise ich den ein, stell die Kontakte her, alles gut. Aber mein Herz hängt an dem Verein und unseren Sponsoren. Da würde mir was fehlen. Ich würde es schon ganz gerne noch so lange machen, wie es gesundheitlich geht und wie ich auch Firmenchefs oder Marketingleute, die halb so jung sind wie ich, von unserer Eintracht überzeugen kann.“

EN: „Um ein wenig Werbung in eigener Sache zu machen. Wenn jemand Interesse hat, Sponsor bei Eintracht Norderstedt zu werden… was kann ihm Eintracht Norderstedt bieten, was hat er davon?“

EM: „Wir schließen immer Kooperationen ab, die individuell zugeschnitten werden. Wir fragen nie: ‚was kannst du für uns tun?‘ sondern immer ‚was können wir füreinander tun?‘ Es muss immer ein Geben und Nehmen sein. Auf unserer Website findet man auch keine vorgefertigten Sponsoringpakete wo drin steht Paket A, B, C kosten X und beinhaltet das und das. Wir suchen das persönliche Gespräch um herauszufinden, was für den jeweiligen Partner das Beste ist. Möchte er sich eher im Herrenbereich einbringen oder im Jugendfussball? Will er eine Bande nehmen oder lieber gezielt Mannschaften mit Trikots, Trainingsanzügen oder Bällen unterstützen? Wir haben auch Sponsoren, die lieber im Hintergrund tätig sind. Es gibt viele, viele Möglichkeiten. Wichtig ist einfach, dass sich der Sponsor gut aufgehoben fühlt. Und im Idealfall überträgt sich unser sehr familiärer Umgang im Verein auf den Sponsoren, im VIP-Raum kann er bei Kaffee und Kuchen mit anderen Partnern netzwerken. Wir bieten auch einmal im Jahr einen Sponsoren-Event an. Man möchte ja nicht nur deren Geld, man möchte ihnen ja auch etwas bieten. Damit haben wir sehr positive Erfahrungen gemacht. Im vergangenen Jahr waren wir – mit der Unterstützung von Auto Wichert, der Flensburger Brauerei und dem Busunternehmen Reisedienst Nord – in Wolfsburg und haben eine Besichtigung des VW-Werkes gemacht. Dieses Jahr haben wir zum Grünkohlessen eingeladen und hatten ex-St. Pauli-Sportchef Thomas Meggle als Gastredner da. Das ist hervorragend angekommen, wir hatten fast einhundert Personen da. Das wollen wir zukünftig möglichst zu einem regelmäßigen Event mit unterschiedlichen Referenten machen.“

EN: „Das jüngste Highlight für dich war sicherlich die Verleihung des „Bundesverdienstkreuzes am Bande“ im Jahr 2016. Wie ist es dazu gekommen?“

EM: „Man muss dafür vorgeschlagen werden, dann wird ein ganzes Jahr geprüft, ob das auch alles seine Richtigkeit hat. Ich weiß bis heute nicht, wer mich dafür vorgeschlagen hat. Das verschweigt das Bundespräsidialamt. Das ist natürlich eine hohe Auszeichnung für meine Aktivitäten für den schleswig-holsteinischen Fußball. Darauf bin ich sehr stolz. Ich sage aber auch: eigentlich hätten alle Ehrenamtler, egal ob im Sport, der Feuerwehr, der Politik oder wo auch immer sie unsere Gesellschaft am Laufen halten, so einen Orden verdient. Die Veranstaltung am Tag des Ehrenamtes war grandios. Man wurde schon am Vorabend eingeladen und im Bundespräsidialamt herum geführt. Dann sind wir zur Sitz- und Ablaufprobe ins Schloß Bellevue gegangen, wo wir einen genauen Ablaufplan bekommen haben. Am nächsten morgen um 10.00 Uhr mussten wir uns am Bundespräsidialamt einfinden. Dort gab es dann eine Personenkontrolle von der Bundespolizei wie auf dem Flughafen. Als wir in den Raum gelassen worden sind, wo die Verleihung stattfand, habe ich erstmal einen richtigen Schreck bekommen. Hinter uns standen auf einer Empore so viele Kameras und Presse… die Ordensträger haben in der ersten Reihe Platzgenommen. Dann kam Bundespräsident Gauck mit seiner Frau in den Raum. Es wurde verlesen, wofür du ausgezeichnet wirst, bist nach vorne zum Bundespräsidenten gegangen und hast deinen Orden verliehen bekommen. Wenn es gut läuft, schnackt er noch zwei, drei Sätze mit dir und dann haust du wieder ab. Eigentlich recht einfach. Ich habe Herrn Gauck dann einen schönen Gruß von Uwe Seeler ausgerichtet – hatte Uwe mir aufgetragen. Und plötzlich waren wir mitten im Gespräch. Der Mann war total nett und hatte Ahnung vom Ehrenamt, das ist wirklich toll. Bei dem anschließenden, privaten Empfang ohne Presse, habe ich sogar Platt mit ihm geschnackt,. Er kommt ja aus Mecklenburg-Vorpommern und hat sich diebisch gefreut, dass die Umstehenden uns nicht verstehen konnten. Der Mann ist einfach großartig. Im Anschluss hatte ich noch eine Einladung in die ständige Vertretung des Landes Schleswig- Holstein in Berlin und habe da eine Urkunde unseres Ministerpräsidenten erhalten. Dort war es bei Kaffee und Kuchen sehr familiär und als Überraschungsgast kam noch Dirk Fischer, der Präsident des Hamburger Fußballverbandes vorbei.“

EN: „Du hast Eintracht ja von Anfang an mit begleitet. Was waren in den nun fast 15 Jahren für dich die Highlights?

EM: „Ein Highlight war für mich die Einstellung von Corinna Kröger, unserer Geschäftsstellenfee. Sportlich war schon der Aufstieg in die Oberliga toll, aber der Aufstieg in die Regionalliga war ein echtes Highlight. Das war ja eine Last Minute-Aktion, weil Elmshorn zurück gezogen hat. Wie Reenald dann auf einem Sonntag nachmittag alle Spieler angerufen und aus dem Urlaub zurück geholt hat, weil wir plötzlich Aufstiegsrunde gespielt haben… das war sensationell. Und toll ist für mich auch, wie wir uns in der Regionalliga halten. Weil solide gewirtschaftet und mit großem fußballerischen Sachverstand von Reenald und vom Trainer gearbeitet wird. Toll ist auch, wenn ich jemanden wie Philipp Koch sehe, den ich in der Jugend als 1.30 m-Butsche vor mir hatte… Dann habe ich ihn zwei Jahre nicht gesehen und plötzlich stand er in der Tür und war 1.90 m groß… genau wie bei Felix Drinkuth, das hat Spaß gemacht und macht mir heute noch Spaß wenn ich sehe, wer alles von der A-Jugend in die Regionalliga hochgezogen wird und wie sich diese Jungs über die Jahre entwickelt haben. Negativ in Erinnerung geblieben ist der Tod unseres C-Jugend-Spielers Ali, der 2009 nach einem Zusammenprall mit einem Gegenspieler ein Schädel-Hirn-Traum hatte und daran verstorben ist. Das war für mich und uns alle erschütternd.“

EN: „Und wenn du aus der Vergangenheit in die Zukunft guckst… welche Ziele hast du dann noch mit oder für Eintracht?“

EM: „Für den Verein habe ich mir das Ziel, dass wir uns weiter in der Regionalliga Nord etablieren und um Platz zwei bis drei mitspielen. Da muss man vielleicht an unserer Mannschaft noch was machen, obwohl ich sagen muss, dass ich total verliebt in unsere Mannschaft bin. Wenn ich sehe wie die spielen, das ist fantastisch. Und dann kann man auch mal höher gucken, aber so lange würde ich den Ball flach halten.“

EN: „Unsere Standard-Abschlußfrage: Wenn einer fragt: „Warum soll ich als Zuschauer zu Eintracht Norderstedt kommen, wenn ich auch HSV/St. Pauli haben kann…“ was sagst du ihm?“

EM: „Du solltest zu Eintracht kommen, weil du hier ehrlichen Fußball siehst. Richtig guten, hochklassigen Amateur-Fussball. Da wird gerannt, gespielt, gefightet und nicht umgefallen und groß geweint, wenn was ist. Es lohnt sich, gebt unserer Mannschaft eine Chance und kommt ins Edmund-Plambeck-Stadion.“

EN: „Vielen Dank für das Interview, Eddy!“

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