Wilde Schlussphase im Landesliga-Spitzenspiel

Schiedsrichter: Marvin RepkeLinienrichter: Maximilian Ermisch, Dennis Zwalinna
Spielbericht vom 26. Oktober 2025
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Die letzten Minuten des Landesliga-Spitzenspiels unserer U23 gegen den FC Alsterbrüder hat man so auch selten gesehen. 87 Minuten lang hielt sich unsere Mannschaft schadlos, ehe es richtig wild und nicht nur für Trainer Jörn Großkopf „schwer zu verdauen“ war. Doch der Reihe nach.
Der immer noch verletzte Torhüter Patrick Tiedje wurde durch Dave Ceesay ersetzt, auf der linken Außenbahn ersetzte Florian Meier den ebenfalls verletzten Nic Kretschmar. Mit viel Selbstbewusstsein startete man in das Spiel und trat überraschend dominant gegen den Tabellenzweiten auf, der in der ersten Hälfte überhaupt nicht ins Spiel fand.
Doch Mamadou Djalo scheiterte an Torhüter Daniel Göbel (11.), ein Kopfball von Gregory Wittek ging knapp drüber (12.), Aduramane Mane chippte den Ball über Torhüter und Tor (21.), Sepehr Nikroo zwang Torhüter Göbel mit einem Kopfball zu einer Parade (30.).
Die erste gute Möglichkeit bot sich den Gästen nach 35 Minuten, als Peter Göring erst wegrutschte, den Stand wiederfand und die Kugel knall über den Querbalken setzte. Quasi im Gegenzug scheiterte Djalo an Torhüter Göring, doch Florian Meier stand goldrichtig und brachte den Abpraller zur Führung im Tor unter (36.).
Und so ging es mit einer verdienten 1:0-Führung in die Pause – einziger Kritikpunkt war, dass es auf Grund der Überlegenheit „nur“ 1:0 stand. „Wir haben eine hervorragende erste Halbzeit gespielt, müssen eigentlich 2:0 oder 3:0 führen, hatten den Gegner total im Griff“, sah der Trainer starke 45 Minuten.
„Wir haben uns vorgenommen, auf das zweite Tor zu spielen, aber dann leider total den Faden verloren“, ging der Matchplan für die zweiten 45 Minuten gar nicht auf. „Wir haben uns zu sehr auf das Spiel des Gegners eingelassen, keine Ballstafetten über mehrere Stationen mehr hinbekommen.“
Denn im zweiten Durchgang schalteten die Alsterbrüder zwei Gänge hoch und traten ähnlich dominant auf wie unsere Mannschaft in der ersten Hälfte. Dave Ceesay musste gegen Tim Algner retten (50.), konnte sich auch in der Folge immer wieder auszeichnen. Ein Elfmeterpfiff wurde den Gästen zu deren Unverständnis verweigert (63.), ehe Ceesay gegen einen Kopfball von Algner aus kürzester Distanz erneut erstklassig reagierte (75.).
Geprägt von vielen kleinen Fouls der Gäste, die damit unserer Mannschaft den Nerv raubte, brach die spannende Schlussphase an. Philipp Dechow überlistete beinahe seinen eigenen Torhüter mit einem Kopfball, den folgenden Eckball zog der eingewechselte Tammo Mölck direkt aufs Tor, Göbel reagierte erstklassig (80.).
Die Entscheidung hatte Aduramane Mane auf dem Fuß, der nach einem Angriff über Wittek und Meier nur den Pfosten traf (86.). 120 Sekunden später belohnten sich die Alsterbrüder und kamen durch einen Abstauber von Tim Algner zum verdienten Ausgleich (88.). Da hätte man jetzt gesagt: Über 90 Minuten gesehen ist das Ergebnis sicherlich okay. Doch damit ging das Spiel erst richtig los.
Issa Safer, der unmittelbar nach dem Ausgleich vor Mane ins Spiel kam, traf in der Schlussminute den Außenpfosten – und in der zweiten Minute der Nachspielzeit mit einem Schuss aus 16 Metern zur erneuten Norderstedter Führung. „Da denkt man: Jetzt ist das Ding durch“, so Großkopf. Das dachten seine Spieler wohl auch, taten sich in den letzten Minuten der Nachspielzeit schwer, Bälle zu klären oder zumindest in den eigenen Reihen zu behalten.
Die Gäste glaubten an sich, zeigten eine unglaubliche Moral – und glichen durch Mika Gasewsky erneut aus (90.+4)! War es das jetzt? Nein! Denn der eingewechselte Adam Harkimov wurde in die Tiefe geschickt, hatte nur das Tor vor sich, wurde dann aber im letzten Moment von Felix Niebuhr gestoppt (90.+6).
Stattdessen klingelte es auf der anderen Seite. Landesliga-Torjäger Konrad Janta traf mit seinem 16. Tor im 11. Saisonspiel zum 3:2 und verpasste unserer Mannschaft damit in der siebten Minute der Nachspielzeit den endgültigen K.O. und damit die erste Saison-Niederlage. „Ein total wildes Spiel“, musste Trainer Jörn Großkopf erstmal tief durchatmen. „Wir sind natürlich enttäuscht, aber es war klar, dass der Zeitpunkt der ersten Niederlagen irgendwann mal kommt und nun ist er da. Wir haben eine Junge Mannschaft, werden daraus lernen, wieder aufstehen und versuchen, es am Dienstag im Pokal viel besser zu machen.“
Denn dann ist die Mannschaft vom HSV III an der Ochsenzoller Straße zu Gast und fordert unsere U23 im Achtelfinale des HOLSTEN-Pokals heraus. Anstoß ist um 20.00 Uhr.




















































