Erneut Führung verspielt - 2:2 in Jeddeloh

Schiedsrichter: Rene-Alexander RoseLinienrichter: Leon Röpke, Maximilian Ernst
Zuschauer: 551
2:2 nach 0:2 in Jeddeloh
Spielbericht vom 21. September 2025
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Hat jemand das Murmeltier gesehen? Das dürfte sich nach dem Spiel am Samstag beim SSV Jeddeloh wohl so mancher gefragt haben. Während man auf der einen Seite mit einem 2:2 beim Tabellen-Dritten durchaus hätte zufrieden sein können, ging man doch als gefühlter Verlierer vom Platz, denn das Spiel ähnelte erschreckend dem Ablauf am vergangenen Mittwoch beim 2:2 bei der U23 von Werder Bremen. Entsprechend sanken unsere Spieler nach dem Abpfiff des guten Schiedsrichters Rene-Alexander Rose auf den Boden und verstanden die Welt nicht mehr.
Jetzt wäre es sicherlich übertrieben zu sagen, dass wir die Partie so dominiert hätten, wie über weite Teile in Bremen, das war mitnichten der Fall. Doch ansonsten gab es einige Parallelen. Trainer Elard Ostermann hatte seine Mannschaft gut auf den Gegner eingestellt, begann mit zwei Änderungen in der Startelf – Malik Yago startete für Andre Wallenborn und Felix Drinkuth für Ezra Ampofo. Beide Änderungen können als gelungen bewertet werden, Yago lieferte erneut eine blitzsaubere, energische Vorstellung in der Innenverteidigung ab, Drinkuth sorgte immer wieder für Torgefahr.
Nachdem beide Mannschaften in den ersten 25 Minuten jeweils eine gute Phase für sich beanspruchen konnten, erhöhte Jeddeloh den Druck. Lars Huxsohl lenkte einen Schuss aus der zweiten Reihe von Max Wegner über den Querbalken, nach der folgenden Ecke knallte erneut Wegner die Kugel an die Latte (30.). Die Führung für Jeddeloh lag in der Luft, als Yevhenii Obushnyi eine gute Idee hatte und Felix Drinkuth auf die Reise schickte. Der lupfte den Ball über den herausstürzenden Torhüter Moritz Onken zur Eintracht-Führung ins Tor (31.). Mitten in die Druckphase der Gastgeber hinein, er hätte sich keinen besseren Zeitpunkt für das Tor ausdenken können.
Und schon kippte das Momentum auf unsere Seite, bis zur Pause hatten wir nun klar mehr vom Spiel und belohnten uns durch eine Einzelaktion des erneut starken Lucas Camacho, der – gewollt oder nicht – für Jonas Behounek auflegte, der aus 16 Metern die Kugel zum 2:0 in die Maschen jagte (42.).
Jeddeloh reagierte, wechselte in der Halbzeit gleich drei Mal. Doch das brachte zunächst wenig, im Gegenteil. Simon Brinkmann musste nach einem Norderstedter Eckball auf der Linie retten (49.), Felix Drinkuth schoss knapp drüber (50.). Danach kamen die Gastgeber wieder besser in die Partie, es dauerte allerdings bis zur 66. Minute, als Dominique Ndure die nächste Chance für den SSV hatte (66.). Richtig brenzlig wurde es, als Tim Janßen nach 73 Minuten freie Schussbahn hatte und Lars Huxsohl reaktionsschnell seine ganze Qualität zeigte. Das war dann auch bezeichnend für das Spiel, Jeddeloh machte es gut, allerdings ohne – mit ein, zwei Ausnahmen - die ganz große Torgefahr an den Tag zu legen, so dass man die Partie eigentlich entspannt hätte nach Hause fahren können. Hätte. Denn dann tauchte doch noch irgendwo das Murmeltier auf.
Nachdem Jeddeloh schnell über die rechte Seite spielte, stand auf links der eingewechselte Tom Gaida vollkommen blank und ließ Lars Huxsohl keine Chance - nur noch 1:2 (86.).
Moritz Frahm hatte nach Vorarbeit von Lucas Camacho die Möglichkeit, den Zwei-Tore-Vorsprung wieder her zu stellen, scheiterte aber an Moritz Onken. Im direkten Gegenzug landete der Ball nach einem Konter über Dominique Ndure bei Tobias Bothe, der zum 2:2 vollstreckte und die Haskamp-Arena in ein Tollhaus verwandelte (88.).
Doch damit war das Spiel noch nicht vorbei, denn – Parallele zu Bremen – hatte Jeddeloh in der Nachspielzeit durch Simon Brinkmann sogar noch die Chance, das Spiel komplett zu drehen, schoss aber über das Tor (90.+2). Sekunden vor dem Schlusspfiff drehte sich Manuel Brendel noch um seinen Gegenspieler und hatte freie Schussbahn, schoss aber am Knick vorbei (90.+5).
Bei uns hinterließ der Schlusspfiff dann doch einige fragende Gesichter. Denn die Leistung und der Einsatz stimmten, nüchtern betrachtet ist ein 2:2 gegen den Tabellen-Dritten, der bislang alle vier Heimspiele gewann und zuhause den Drittligisten VfL Osnabrück aus dem Niedersachsen-Pokal warf, ein gutes Ergebnis. Aber der Spielverlauf warf dann doch Fragen auf. Wie kann es sein, dass man nur drei Tage nach Bremen in Jeddeloh ebenfalls auswärts 2:0 führt, am Ende die drei Punkte aber erneut nicht mit nach Norderstedt nimmt. Wie kann es sein, dass man sich auswärts kurz vor Schluss bei einer 2:0-Führung zwei Mal auskontern lässt, anstatt das Spiel nach Hause zu fahren? Und wo steckt dieses verdammte Murmeltier? Fragen, die unser Trainer-Team im Laufe der Woche mit den Spielern klären und lösen muss, denn am Samstag wird es nicht einfacher – dann kommt der Tabellenzweite SV Meppen ins Edmund-Plambeck-Stadion. Anstoß ist um 14.00 Uhr.