Ostermann-Elf begeistert Zuschauer

Schiedsrichter: Tom HolstenLinienrichter: Bastian Grimmelmann, Jannik Meyer
Zuschauer: 710
Spielbericht vom 31. August 2025
Der Spielbericht wird präsentiert von:
Keiner der 710 Zuschauer im Edmund-Plambeck-Stadion bereute am Sonntag sein Kommen, zumindest, solange er es mit unserer Mannschaft hielt.
Zudem bewiesen die Zuschauer ein feines Gespür: Mit laufender Spieldauer gab es immer mehr Anfeuerung, zum Ende wurde jeder Ballgewinn lautstark gefeiert, nach dem Schlusspfiff gab es ausgiebigen Beifall von den Rängen. Denn je länger das Spiel dauerte, desto offensichtlicher wurde, dass die intensiven englischen Wochen ihren Tribut forderten. „Man sollte den ganzen Monat mal betrachten, das war im August unser achtes Spiel. Das heute war eine Energieleistung, wo man früh gemerkt hat, dass die Jungs es dem Gegner schwer machen wollten“, fand Trainer Elard Ostermann bewundernde Worte für seine Kicker. „Gegen eine Mannschaft wie Drochtersen war von vornherein klar, dass wir dagegenhalten und Präsenz zeigen müssen. Das ist uns heute über weite Phasen gut gelungen“, bestätigte Doppelpacker Lukas Krüger.
Die Jungs gingen teilweise auf dem Zahnfleisch – und warfen sich, angetrieben von den Zuschauern, doch in jeden Ball und spielten auch noch in der Nachspielzeit die Konter aus. Wann hat man zuletzt eine Eintracht-Mannschaft gesehen, die mit so einem unbändigen Willen und so einer Leidenschaft spielt, wie unsere Jungs in den letzten Wochen?
Vor dem Spiel musste Ostermann improvisieren und den angeschlagenen Kapitän Moritz Frahm („Er wird nicht länger ausfallen. Ich hoffe es reicht für nächste Woche, aber wir werden kein Risiko eingehen. Ich hoffe, er wird Mittwoch wieder ins Training einsteigen“) ersetzen – Yevhenii Obushnyi („Er ist einer, der das Fußballspiel verstanden hat, der mit dem Ball auch aus Drucksituationen Lösungen findet. Er tut unserem Offensivspiel auch auf der Position gut.“) startete stattdessen auf ungewohnter Position im Abwehrzentrum hin und zeigte auch dort eine starke Leistung.
In die Karten spielte uns die frühe Führung. Ezra Ampofo brachte den Ball in den Strafraum, Manuel Brendel ließ durch und Lukas Krüger nagelte die Kugel mit aller Entschlossenheit aus zehn Metern zur Führung unters Gebälk (5.). „Das Tor war sicherlich ein Brustlöser, sowohl für die Mannschaft als auch für mich“, bewertete der Torschütze seinen frühen Treffer.
Die Partie war über 90 Minuten äußerst abwechslungsreich und unterhaltsam mit Tormöglichkeiten auf beiden Seiten. Die größte für die Gäste hatte Justin Plautz, der einen Freistoß aus 17 Metern knapp am Torwinkel vorbei trat (15.). Der ganz starke Lukas Krüger verpasste mit einem Fallrückzieher knapp (30.), Lars Huxsohl rettete in Hexer-Manier erstklassig gegen Jelldrik Dallmann (36.), dann hatten wir Glück, dass Dennis Rosin wenige Zentimeter zu hoch zielte (38.).
Vor der Pause versucht es Lukas Krüger vergeblich noch einmal selbst, statt den besser postierten Melvin Zimmer zu bedienen (44.). Wenige Sekunden später war erneut Krüger im Fokus des Geschehens. Er nahm einen abgefangenen Angriff der Gäste tief in der eigenen Hälfte auf, spielte noch vor der Mittellinie einen Doppelpass mit Manuel Brendel und war dann einfach nicht mehr zu halten. Über die linke Seite kommend zog er in die Mitte, „übersah“ den auf der rechten Seite freistehend lauernden Nick Gutmann und versuchte es aus16 Metern selbst erneut. „Ich habe mit dem Selbstvertrauen des ersten Tores den Ball genommen und abgeschlossen, dann wird er glücklich abgefälscht.“ Torhüter Siefkes, der bereits auf dem Weg in die andere Ecke war, konnte das Tor nicht mehr verhindern (45.+1). „Wer nicht schießt, kann auch kein Tor machen“, grinste Krüger nach Spielschluss.
„Der frühe Treffer und der Treffer kurz vor der Pause spielten uns natürlich in die Karten“, wusste unser Trainer. „Drochtersen musste dann All In gehen, während wir nach der Pause unsere beste offensive Phase hatten und den Deckel eigentlich drauf machen kännen und müssen.“ Denn Drochtersen erhöhte nun den Druck, es flogen immer wieder Flanken in den Norderstedter Strafraum, die in den meisten Fällen allerdings dank unserer stabilen Defensive nicht richtig gefährlich wurden. Lars Huxsohl rettete gegen Jannes Wulff (48.), danach hatten wir gleich mehrfach die Chancen auf den dritten Treffer. Lukas Krüger traf das Hintertorgestänge (55.), Jonas Behounek zielte knapp am Knick vorbei (60.), Ezra Ampofo war nach einem Konter auf und davon, sein Abschluss landete am Pfosten (67.).
Auf Seite der Gäste scheiterte Tjorve Mohr freistehend mit einem Kopfball an Lars Huxsohl (69.), Matti Steinmann köpfte knapp drüber (79.), dann verfehlte Manuel Brendel den langen Pfosten um wenige Zentimeter (90.+1). Felix Drinkuth zwang Patrick Siefkes noch einmal zu einer Glanzparade (90.+4), ehe Feierabend war.
„Norderstedt war uns in Sachen Aggressivität und vorausschauendem Spiel auf den zweiten Ball voraus. Insgesamt war es ein verdienter Sieg für Norderstedt“, bestätigte D/A-Trainer Oliver Ioannou.
„Bei den Körnern, die wir in den letzten Wochen gelassen haben, bei den ganzen Ereignissen, die uns in diesem Monat begleitet haben, war das eine überragende kämpferische Leistung und eine super Team-Leistung“, zog Ostermann seinen Hut. Mit einem 2:0-Sieg gegen Drochtersen, der so sicher in Anbetracht der schweren letzten Wochen nicht zu erwarten war, beschließen wir die englischen Wochen und freuen uns jetzt auf die erste „normale“ Trainingswoche seit Wochen.
Wobei, so richtig normal ist die Woche dann auch wieder nicht: Unsere Spieler haben die nächsten zwei Tage frei, um erstmal wieder zu Kräften zu kommen, am Mittwoch geht es dann weiter mit der Vorbereitung auf das „Auswärts“-Spiel gegen die U23 des FC St. Pauli (Sonntag, 14.00 Uhr).