Wir stehen im Pokalfinale!

Schiedsrichter: Furkan Cevdet VardarLinienrichter: Andre Becker, Sören Wilhelm
Zuschauer: 2.529
Spielbericht vom 4. Mai 2025
Der Spielbericht wird präsentiert von:
Wir haben es geschafft: In einem erwartet heiß umkämpften Spiel ringen wir Altona 93 mit 3:2 nieder und ziehen ins Finale des LOTTO-Pokals ein!
Vorab muss man ein wenig die Perspektive geraderücken, denn während in zahlreichen Berichten über die personellen Probleme von Altona 93 zu lesen war, wurde die personelle Situation bei uns weitestgehend außer Acht gelassen: Mit Falk Gross, Jack James, Lars Kuchenbecker und Joris Bente saßen vier Youngster auf der Bank, dazu mit Morten Rüdiger und Manuel Brendel zwei Spieler, die frisch aus einer Verletzung zurückgekehrt sind und nur für einen Kurzeinsatz in Frage kamen.
Dazu fiel kurz vor dem Anpfiff der für die Startelf eingeplante Florian Meier (für ihn startete Falk Gross) aus, bereits nach drei (!) Minuten musste Philipp Koch mit Verdacht auf Muskelfaserriss das Feld verlassen, Jack James kam. Das bedeutete nicht nur personelle Veränderungen, sondern auch, dass der Matchplan und die vorgegebene Taktik kurzfristig über den Haufen geworfen werden mussten und wir neben Rüdiger und Brendel nur zwei Defensivspieler auf der Bank hatten, was die Möglichkeiten ungemein einschränkte, während des Spiels Veränderungen vorzunehmen.
Umso höher ist einzuschätzen, wie unsere Mannschaft auf die Situation und die frühen Rückschläge reagierte. Lucas Camacho nahm einen weiten Diagonalball von Jonas Behounek technisch hochklassig an, erwischte seinen Gegenspieler Lawrence Schön auf dem falschen Fuß, ging an ihm vorbei und legte die Kugel aus spitzem Winkel an AFC-Torhüter Mauro Alcaraz zum 1:0 ins Netz (11.).
Nach der ersten richtig guten Möglichkeit für die Gastgeber, die Lawrence Schön nach Zuspiel des sehr auffälligen Veli Suljemani am Tor vorbei grätschte (22.), folgte die umgehende Norderstedter Antwort: Einwurf von Lukas Krüger, Jack James leitete weiter auf Falk Gross, der aus dreizehn Metern einnetzte (24.).
Altona fiel jedoch keineswegs in sich zusammen, sondern wurde trotz des Zwei-Tore-Rückstandes immer stärker. Sulejmani schlenzte am Toreck vorbei (27.), auf der anderen Seite rettete Torhüter Alcaraz auf der Strafraumgrenze vor Lukas Krüger (30.). Dann rückte immer mehr unser Torhüter Niklas Petzsch in den Mittelpunkt, der gegen den unmittelbar vor ihm auftauchenden Ezra Ampofo die Pranke ausfuhr (32.) und kurz darauf mit einer Flugparade einen Freistoß zum Eckball abwehrte (38.).
Altona spielte mutig weiter nach vorne und belohnte sich noch vor der Pause. Nach einem Einwurf nahm Torjäger Rasmus Tobinski die Kugel an und traf vom Strafraumeck zum 1:2 (41.). Noch vor der Pause glichen die hochstehenden Hamburger sogar aus: Deniz Hassan Yilmaz setzte sich im Mittelfeld an der Grenze der Legalität – viele waren der Meinung, dass es über die Grenze hinaus ging – gegen Lukas Krüger durch, Ezra Ampofo lauerte auf der Abseitslinie und schob den Ball aus fünf Metern an Niklas Petzsch vorbei uns Netz (44.).
Die zweite Hälfte war nicht hochklassig, blieb aber bis zum Ende äußerst spannend. Die mehrfach gelesen und gehörte Einschätzung, dass Altona 93 die klar bessere Mannschaft war, sorgte allerdings für Stirnrunzeln. Zwar konnten wir nach vorne zu selten für Entlastung sorgen und der Oberligist hatte mehr Ballbesitz, „aber ohne jetzt konkret unser Tor zu attackieren. Sie haben eine gute Spielanlage, wir haben es aber auch ganz gut gelöst und viel weggehalten von unserem Tor“, so Trainer Elard Ostermann.
Erst in der 64. Minute war es erneut Veli Sulejmani, der für Torgefahr sorgte. Sein Distanzschuss sorgte für Jubel der Zuschauer und das Einspielen der Tormusik, doch drin war er nicht: Die Kugel klatschte Millimeter am Pfosten vorbei an die Bande hinter dem Tor.
Die Antwort folgte aus dem Nichts und war relativ unübersichtlich. Jonas Behounek leitete ein, bekam den Ball von Lukas Krüger in den Lauf gespitzelt… Torhüter Alcaraz warf sich in den Ball, der am durchgelaufenen Behounek abprallte, der so selbst nicht verhindern konnte, dass er mit dem Knie das 3:2 erzielte (69.). Arnd Zeigler dürfte sich über neuen Content zum „Kacktor des Jahres“ freuen…
Altona ließ sich davon nicht aus dem Konzept bringen, zog sein Spiel weiter durch, konnte sich aber gegen unsere Defensive nur selten entscheidend in Szene setzen. So musste ein Distanzschuss von Deniz Hassan Yilmaz herhalten, Niklas Petzsch lenkte den Ball mit einer Hand über den Querbalken (76.). Mehr an Großchancen gab es dann auch nicht, so dass der Sieg sicherlich etwas glücklich war – „aber ich glaube, es war auch nicht unverdient“, ordnete Ostermann die Partie realistisch ein. „Altona war heute auf Augenhöhe mit uns. Das Pendel hätte in beide Richtungen ausschlagen können.“
Am Ende war es dann unsere Richtung, die dafür sorgt, dass wir am 24. Mai im Pokalfinale an der Hoheluft auf den USC Paloma treffen und die Chance auf Revanche haben – in der vergangenen Saison schieden wir in der 3. Runde mit 1:3 beim USC Paloma aus.