Matchball vergeben

Schiedsrichter: Gerhard Alexander LudolphLinienrichter: Thomas Bauer, Florian Schwarze
Spielbericht vom 27. April 2025
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Es war ein Matchball-Spiel: Mit nur einem Punkt beim FC Teutonia 05 hätte unsere Mannschaft – vorausgesetzt, dass der VfL Osnabrück in der 3. Liga bleibt - den Klassenerhalt vorzeitig dingfest machen können.
Doch stattdessen blickte man nach dem Spiel nur in leere, enttäuschte Gesichter. Der bereits abgestiegen FC Teutonia 05 zeigte Charakter und wollte sich im Abstiegskampf nichts vorwerfen lassen und zeigte eine leidenschaftliche Partie, in der wir in der ersten Halbzeit nur hinterherliefen und vieles vermissen ließen, was uns in den vergangenen Wochen so stark gemacht hat.
Möglicherweise wäre es anders gelaufen, hätte Teutonias Manasse Fionouke nicht den Lupfer von Jack James noch von der Linie gekratzt (8.) oder hätte James nach feiner Doppelpass-Kombination mit Lucas Camacho selbst den Abschluss gesucht, anstatt den mitgelaufenen Falk Gross uneigennützig zu bedienen, was Teutonia die Möglichkeit gab, den Fuß reinzuhalten (35.).
Teutonia stand ansonsten hinten gut und setzte immer wieder gefährliche Aktionen nach vorne. Zunächst verfehlte Marvin Ajani das Tor knapp (18.), dann scheiterte Dominik Akyol nach einem Eckball an einem Norderstedter Rücken (27.). Im dritten Versuch gingen die Männer von der Kreuzkirche in Führung – Joseph Ganda traf aus 15 Metern mit einem Flachschuss zum 1:0 (30.).
Auffällig die Standard-Qualität der 05er. Niklas Petzsch rettete nach einem Freistoß mit den Fingerspitzen gegen Marcus Coffie (34.), Michael Kobert köpfte einen Freistoß von Marvin Ajani drüber (40.). Wenige Augenblicke vor dem Pausenpfiff zauberte Joseph Ganda einen Freistoß in den Knick – das 2:0 (44.).
„Mit der ersten Halbzeit waren wir alle nicht zufrieden, keiner auf dem Platz war zufrieden und hat das gezeigt, was er wollte“, bewertete Trainer Elard Ostermann den Auftritt im ersten Durchgang. „Wir haben kein Gesicht gezeigt, um drei Punkt zu holen und den Klassenerhalt frühzeitig zu sichern.“
Viele Möglichkeiten zum Wechseln boten sich unserem Trainerteam nicht: Auf der Bank saßen neben zwei Torhütern und Lars Kuchenbecker lediglich die drei U19-Talente Joris Bente, Artem Diachun und Max Mbodje. Trotzdem wollte Trainer Elard Ostermann die personelle Situation nicht als Ausrede für den ersten Durchgang geltend machen. „Es stand eine gute Mannschaft auf dem Platz. Sie haben ja in der zweiten Halbzeit auch gezeigt, dass sie es können, von daher will ich das nicht als Entschuldigung heranziehen.“
Denn unsere Mannschaft kam deutlich verbessert aus der Kabine, schaffte es gegen die gute Abwehr der Gastgeber aber weiterhin zu selten, sich in Abschlusspositionen zu bringen. Die beste Möglichkeit bot sich Jack James, der nach einem schönen Zuspiel von Florian Meier direkt abzog – T05-Torhüter Jan Niemann drehte den Ball mit den Fingerspitzen um den Pfosten (55.).
Nach einer guten Stunde stellte unser Trainer-Team etwas um, brachte Lars Kuchenbecker für Lucas Camacho (66.). Kuchenbecker brachte frischen Wind ins Spiel, hatte einige gute Aktionen und leitete mit seiner Flanke den Anschlusstreffer ein. Florian Meier köpfte die Flanke zurück Richtung Elfmeterpunkt, wo Ersin Zehir Maß nahm und zum 1:2 einschoss (72.).
Kuchenbecker hatte später sogar den Ausgleich auf dem Fuß, schoss nach einer Flanke von Jonas Behounek aus spitzem Winkel jedoch drüber (86.).
In der Nachspielzeit kam U19-Spieler Max Mbodje noch zu seinem Regionalliga-Debüt. Dann wurde es noch kurios: Ersin Zehir ging im Strafraum der Gäste zu Boden. Die Norderstedter Bank protestierte, Schiedsrichter Ludolph schritt direkt zur Bank und zeigte unserem Co-Trainer Florian Rammer die Rote Karte. Nicht jedoch wegen Schiedsrichter-Beleidigung, was bei einer direkten Roten Karte ja zu vermuten gewesen wäre. „Ich habe nur zum Schiedsrichter gesagt, dass es Elfmeter war und man deutlich gehört hat, wie der Spieler getroffen wurde“, so Rammer, dem auch vom Schiedsrichter bestätigt wurde, dass keine Beleidigung vorgelegen habe. Warum es dann einen Platzverweis gab? „Der Schiedsrichter sagte mir, die Regeln sehen vor, dass Reklamierens außerhalb der Coachingzone mit einer Roten Karte zu werten ist… die Regel kannte ich auch noch nicht“, zuckte Rammer mit den Schultern, der nun wohl das Pokalspiel bei Altona 93 verpassen wird.
„Auf Grund der ersten Halbzeit eine verdiente Niederlage, man darf das Glück auch nicht überstrapazieren“, konstatierte der enttäuschte Elard Ostermann nach dem Spiel. „Wir haben zu Beginn vieles vermissen lassen, was wir zuletzt gezeigt haben. In der zweiten Halbzeit war es dann deutlich besser, aber die Hypothek der ersten Halbzeit war zu hoch.“