Matchwinner Grau: Eintracht siegt auf der Lohmühle

Die Stimmungslage nach dem Schlusspfiff hätte nicht unterschiedlicher sein können. „Drei Tage frei“, sangen unsere Spieler lauthals im Mannschaftskreis nach dem Schlusspfiff. Lübecks Coach Guerino Capretti strich seiner Mannschaft dagegen den freien Tag. „Wir werden morgen trainieren“, so der Trainer der Gastgeber.

Elard Ostermann sah „für die Norderstedter Fans ein richtig gutes Spiel“. Denn seine Mannschaft überließ Lübeck zwar häufig den Ball, stand aber defensiv stabil, ließ hinten wenig aus dem Spiel zu und setzte nach vorne immer wieder Nadelstiche.

Gleich der erste stach zu. Einen weiten Einwurf von Fabian Grau verlängerte ein Lübecker Verteidiger mit dem Kopf in die Mitte, wo Lukas Krüger aus fünf Metern zur Führung einköpfte (9.). Hochkarätige Chancen blieben Mangelware, so dass Standards herhalten mussten. Felix Drinkuth verwandelte wenige Augenblicke vor der Pause einen Elfmeter zum Ausgleich (45.).

Mit einem weiteren Standard gegen die Grün-Weißen sogar in Führung. Alle erwarteten eine Freistoßflanke von Manuel Farrona Pullido, doch der machte es aus 35 Metern direkt und überwand damit Dave Ceesay zum 2:1 (49.).

Doch unsere Elf spürte, dass hier heute etwas drin ist, machte weiter, hatte dann aber auch Glück, als Farrona Pullido eine Doppelchance liegen ließ. Zunächst schoß er den Ball an Ceesay vorbei an den Pfosten, dann war er vom Abpraller so überrascht, dass er ihn über den Querbalken beförderte (75.).

Vier Minuten später bewies Ohene Köhl tolle Übersicht, sah den rechts freistehenden Lucas Camacho. Der scheiterte im ersten Versuch noch an Torhüter Didzilatis, den zweiten Ball drückte Camacho zum Ausgleich über die Linie (79.).

In der Schlussphase rückte Fabian Grau in den Mittelpunkt. Nach einer Torvorlage verhinderte er mit seiner zweiten guten Tat die erneute Lübecker Führung, rettete auf der Linie gegen Farona Pullido (86.). Und weil aller guten Dinge drei sind, schob Grau auch noch die dritte gute Tat hinterher: Bei einem Eckball von Ersin Zehir schlich sich Grau zunächst aus dem Spielerpulk, um dann wieder hineinzustoßen – und völlig unbewacht zum 3:2-Endstand einzuköpfen (89.).

„Wir wollen uns nicht nur hinten reinstellen, sondern auch Akzente setzen. Das ist uns in der ersten Halbzeit gut gelungen“, sagte unser Trainer nach der Partie, der es als „gutes Zeichen in unserer Situation“ sah, dass man sich von den beiden Rückschlägen kurz vor bzw. nach der Pause nicht aus dem Konzept bringen ließ. Danach „haben wir uns immer mehr in das Spiel reingebissen und reingekämpft. Auch wenn es vom Zeitpunkt her kurz vor Schluss etwas glücklich war, ist es am Ende kein unverdienter Sieg.“

Zur Belohnung für das siebte unbesiegte Spiel in Folge hat unser Trainer seiner Mannschaft drei Tage frei gegeben. Am kommenden Sonntag ist der Tabellenführer vom TSV Havelse zu Gast in Norderstedt (14.00 Uhr).