Verdient, aber unglücklich: Remis bei Werders U23

Schiedsrichter: Luca SambillLinienrichter: Jannek Hansen, Jan-Ole Ehlers
Zuschauer: 435
Spielbericht vom 4. August 2024
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Nachdem die U23 von Werder Bremen in der vergangenen Saison durch die Bremer Oberliga gegangen ist wie ein Messer durch warme Butter, war nun die ganze Regionalliga gespannt, wie sich der Werder-Nachwuchs eine Etage höherschlägt. Die Antwort lautet: Gut!
Vor 435 Zuschauern lieferte der Aufsteiger unserer Mannschaft, die mit derselben Startformation wie beim Auftaktsieg gegen Oldenburg gegen Oldenburg ins Spiel ging, bei sehr sommerlichen Temperaturen eine spannende und interessante Partie auf Augenhöhe, die mit einem 1:1 Unentschieden auch leistungsgerecht endete. So ganz zufrieden war man auf Norderstedter Seite trotzdem nicht, da eine höhere Pausenführung bei zwei Aluminium-Treffern durch Yannik Nuxoll (17.) und Manuel Brendel (41.) durchaus möglich war.
„Grundsätzlich ist ein Punkt bei Werder natürlich in Ordnung und vom Spielverlauf her auch zu akzeptieren. Worüber ich mich ärgere, ist dass wir in der ersten Halbzeit die klaren und zwingenden Angriffe und auch die Torchancen, die wir hatten, nur mit einem Tor belohnen konnten“, kritisierte Trainer Jean-Pierre Richter die Ausbeute. So ging es mit einem knappen 1:0-Führung zum Pausentee. Nick Selutin hatte nach Doppelpass mit Ersin Zehir mit einem strammen Schuss aus 22 Metern zur Führung (18.) getroffen. „Das war zu dem Zeitpunkt sicherlich auch verdient, wir haben es dann aber ein stückweit verpasst, das Ergebnis auszubauen.“
Verkehrte Welt passierte wenige Augenblicke vorher: Bremens Ricardo-Felipe Schwarz bekam im Duell mit Ersin Zehir was ab, blieb mit Schmerzen liegen. Unser Kapitän rief den Bremern zu „spielt den Ball ins Aus, euer Spieler ist verletzt.“ Woraufhin von Bremer Seite nur „Weiterspielen, weiterspielen“ kam. Das ganze wiederholte sich Minuten später…
Zwei gute Möglichkeiten hatten auch die Gastgeber, die gerade nach vorne sehr schnell und stets gefährlich spielten. Nach einer Hereingabe von Jannic Ehlers zwang Yannik Nuxoll seinen eigenen Torhüter zu einer Glanzparade – das war allerdings wichtig so, ansonsten hätte Maik Lukowicz ungestört einköpfen können (13.). Nach einer guten halben Stunde kam Dave Ceesay an eine Freistoßflanke nicht heran, Dane Kummerfeld schlug den Ball mit viel Einsatz in letzter Sekunde von der Torlinie (31.).
Wir kamen gut in den zweiten Durchgang und hatten durch Moritz Niemann (50./51.) und nach einem Konter durch Phil Sieben (56.) drei gute Einschussmöglichkeiten. „Das war ein bisschen symbolisch für das, was uns in der zweiten Halbzeit gefehlt hat, die Klarheit und Zielstrebigkeit im Spiel.“ Denn: Niemann war mitgelaufen, wäre wohl in der besseren Schussposition gewesen.
Stattdessen lief der Bremer Angriff nun heiß, in der folgenden Phase „haben es nicht geschafft, den Gegner - gerade Ehlers und Lukowicz - komplett aus dem Spiel zu nehmen.“ So mussten wir der intensiven Partie bei warmem Wetter etwas Tribut zollen, die Bremer kamen besser ins Spiel und schnürten uns in unserer eigenen Hälfte ein. Dave Ceesay parierte einen Flugkopfball von Maik Lukowicz (54.), Jannic Ehlers schoss knapp am langen Pfosten vorbei (68.), ehe der Torjäger zustach. Ehlers brachte den Ball flach in die Mitte, am kurzen Pfosten duellierten sich Nuxoll und Lukowicz, der den Ball mit der Hacke an Nuxoll und Ceesay vorbei zum Ausgleich ins Netz legte (71.).
Mit einem Doppelwechsel sorgte unser Trainerteam für frischen Wind. Keine sechzig Sekunden auf dem Platz bekam Jack James einen Kopfball von Manuel Brendel in den Lauf, scheiterte aber am erfahrenen Sebastian Mielitz zwischen den Bremer Pfosten (74.). Auf der anderen Seite köpfte Lukowicz eine Flanke von David Igboanugo über das Tor (75.). Nun ging es hin und her. Ole Schulz versuchte es aus dem Rückraum, sein abgefälschter Schuss landete auf dem Tornetz (78.), Dane Kummerfeld verpasste ebenfalls mit einem abgefälschten Schuss die Führung (82.), so dass es am Ende beim 1:1 blieb.
„Am Ende bleibt es für uns ein Punktgewinn einer schweren Auswärtspartie. Es gibt aber genug, was wir aus dem Spiel mitnehmen können. Zum einen gibt uns das Selbstvertrauen für die kommenden Spiele, zum anderen aber auch Ansätze, wo wir weiterarbeiten müssen, um in solchen engen Spielen am Ende auch effizienter und erfolgreicher sein zu können“, zog Richter am Ende ein positives Fazit. „Die Jungs geben gut Gas, ziehen gut mit. Vier Punkte aus den ersten zwei Spielen ist aller Ehren wert, gerade gegen die Gegner, die wir jetzt hatten. Bei dem, was jetzt noch kommt, ist es aber auch wichtig, dass wir Woche für Woche an unsere Leistungsgrenze gehen, weil sonst eben solche Unachtsamkeiten wie heute, wo wir einen Schritt zu spät sind, mit einem Gegentor bestraft werden.“
Damit bleibt unsere Mannschaft in der noch absolut nichts aussagenden Tabelle zunächst auf dem zweiten Tabellenplatz, so dass man mit einem absolut positiven Grundgefühl in die kommende „englische Woche“ gehen kann. Am Mittwoch treten wir in der zweiten Runde des LOTTO-Pokals beim VfL Hammonia an (20.00 Uhr, Sternschanze), am Sonntag kommt es im Edmund-Plambeck-Stadion zum ersten Kreisderby überhaupt gegen den SV Todesfelde.