Zwischen Liga und Finale

Präsidentin Julia Karsten-Plambeck im Interview
Artikel vom 20. Mai 2025
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Klassenerhalt eingetütet, das Pokalfinale vor der Brust. Wir läuten die Pokalwoche ein mit einem Interview mit unserer Präsidentin über das vergangene halbe Jahr und warum sie, obwohl wir mit dem Rücken zur Wand standen, sogar auf den vorzeitigen Klassenerhalt gewettet hat.
EN: „Du hast im Winter mit Geschäftsführer Finn Spitzer gewettet, dass wir bis zum 30. April den Klassenerhalt sicher haben. Du hast knapp verloren, drei Tage haben gefehlt. Bist du trotzdem zufrieden mit dem Verlauf der Rückrunde?“
JKP (lacht): „Ja, das stimmt! Nach dem Klassenerhalt bin ich vor dem Training in die Kabine gegangen und habe mich bei allen von Herzen bedankt – bei den Jungs, dem Trainerteam, dem Staff-Team und den Physios – für diesen tollen Einsatz und was alle in den letzten Wochen und Monaten geleistet haben. Darauf bin ich sehr stolz und gleichzeitig glücklich! Ich weiß den Einsatz von allen wirklich sehr zu schätzen. Wir haben aus 15 Spielen 24 Punkte geholt. Das ist einfach nur ein absoluter Wahnsinn, und diese fantastische Rückrunde kann man gar nicht hoch genug bewerten! Denn das muss ich auch einmal in aller Deutlichkeit und Sachlichkeit sagen: Wir waren am 09.11. Tabellenvorletzter mit 15 Punkten. Der Druck von außen war riesengroß geworden, viele haben uns abgeschrieben und für tot erklärt. Wir mussten dann eine sehr schwierige Entscheidung treffen, die sich im Nachhinein als goldrichtig erwiesen hat. Wir haben alle im Verein Ruhe bewahrt. Auch unsere treusten Fans sind ruhig geblieben, und wir haben sehr viel Zuspruch und Unterstützung erhalten. Auch das war ein Erfolgsfaktor. Deshalb möchte ich mich im Namen aller für diesen Support bedanken! Ich bin sehr zufrieden, glücklich, stolz und schaue mit viel Demut zurück.“
EN: „Seit einem halben Jahr bist du nun Präsidentin, am 24. Mai steht das erste große Highlight-Spiel unter deiner Führung statt. Wie groß ist die Vorfreude auf das Pokalfinale?“
JKP: „Die Vorfreude ist riesig! Gleichzeitig bin ich bei solchen Highlight-Spielen immer extrem nervös und angespannt. Ich weiß noch, als wir das Finale gegen HR gespielt haben – da war ich Vize – lagen wir zurück, und ich bin wutentbrannt aus dem Stadion gerannt und habe mit voller Wucht gegen einen Laternenmast getreten. Dann kam ich humpelnd wieder ins Stadion, und wir haben gewonnen (lacht). Ich leide mit der Mannschaft mit, beim Spiel bin ich sehr emotional, meine Sitznachbarn kennen das schon (lacht). Ich hoffe, dass wir uns für die harte Arbeit in den letzten Wochen noch einmal extra belohnen können. Es würde mich für die Mannschaft, Trainer, das Staff-Team, die Physios und vor allem für unsere Fans und alle ehrenamtlichen Helfer von Herzen freuen – sie hätten es sich verdient.“
EN: „Ich weiß nicht, ob du die erste Präsidentin eines Hamburger LOTTO-Pokal-Finalisten bist, das müssten andere vielleicht nochmal recherchieren. Eine Seltenheit ist es aber auf jeden Fall. Macht es das Endspiel für dich noch etwas besonderer?“
JKP: „Ich bin in erster Linie als Fan dort und feuere mein Team an und drücke die Daumen! Wenn ich daran denke, dass ich auch noch Präsidentin bin, erfüllt mich das mit sehr viel Stolz, Dankbarkeit und Demut. Und wenn ich dann in die Gesichter schaue von unseren Spielern, Fans und unseren Jugendmannschaften, dann weiß ich, warum ich so viel Spaß und Freude daran habe, ehrenamtliche Präsidentin zu sein.“
EN: „Der USC Paloma ist ein ziemliches Brett als Finalgegner, in der letzten Saison war die Brucknerstraße Endstation für uns. Was erwartest du von dem Spiel und unserer Mannschaft?“
JKP: „Ja, Paloma ist definitiv ein Brett im Finale. Wenn du zweimal hintereinander als Oberligist im Finale stehst, dann ist das kein Zufall, sondern eine hervorragende Leistung von allen dort! Deshalb erwarte ich ein sehr packendes und vor allem würdiges Finale. Aber eines ist auch klar: Wir sind der Favorit, und wir müssen noch einmal all das abrufen, was uns in den letzten Wochen so stark gemacht hat. Denn ich weiß, dass unsere Mannschaft alles in die Waagschale werfen wird, um den Pokal wieder nach Norderstedt zu holen! Die Jungs wollen den Pokal unbedingt nach Norderstedt holen - für unsere Stadt, unsere treuen Fans und den gesamten Verein. Es wäre die verdiente Belohnung für ihre harte Arbeit der letzten Wochen und Monate und würde unsere ohnehin schon fantastische Rückrunde perfekt krönen!"