Auch wenn sie zuletzt ein wenig Wundertüte waren – auf einen 6:0-Heimsieg gegen Weiche Flensburg folgte eine 1:3-Niederlage gegen den ETV – ist Phönix Lübeck nach wie vor eine der stärksten Mannschaften der Regionalliga Nord mit treffsicheren Offensivspielern und einer groß gewachsenen und physisch starken Defensive, die kaum etwas zulässt. Umso geiler die Herausforderung, ausgerechnet gegen diese Mannschaft unsere Offensivqualitäten in Zählbares umzusetzen. Können wir den Favoriten ärgern und die Meisterschaftsträume der Lübecker beerdigen? Oder können die Adler ihre womöglich letzte Chance auf den Sprung nach oben ergreifen?
Der Gegner:
Der volle Name ist etwas länger: "1.FC Phönix Lübeck im Lübecker Ballspielverein Phönix von 1903 e.V." Oder eben etwas Kürzer: 1. FC Phönix Lübeck. Seine Blüte erlebte der Verein Ende der 1950er Jahre, als man in der damals erstklassigen Oberliga spielte. Bis Ende der 1990er Jahre war man mit kurzen Ausrutschern nach unten in der viertklassigen Verbandsliga Schleswig-Holstein aktiv. 1999 zog man sich aus finanziellen Gründen zurück und stürzte bis 2011 sogar in die Kreisliga ab. Danach berappelte sich Phönix und konnte so langsam wieder Fußfassen. Bis 2019 war man noch in der sechstklassigen Landesliga Holstein zuhause, stieg dann in die Oberliga auf - und schaffte den sofortigen Aufstieg in die Regionalliga Nord, wo man seitdem eine gute Rolle spielte, aber hinter den eigenen kommunizierten Ansprüchen zurückblieb. Bis man im Sommer mit Christiano Adigo einen neuen Trainer auf die Kommandobrücke stellte. Adigo brachte gleich sechs Spieler vom Rostocker FC mit, hinzu kamen Vjekoslav Taritas und Jan Lippegaus vom Drittliga-Aufsteiger VfB Lübeck. Adigo brachte Ruhe in den Verein - und sportlichen Erfolg. Auch wenn es im Aufstiegsrennen eng wird, gehört die Adigo-Elf als aktueller Tabellendritter – allerdings mit zwei Spielen weniger als die vorher platzierten Hannover 96 II und SV Meppen - zu den Top-Mannschaften der Regionalliga Nord.
Kern der Mannschaft ist die überragende Defensive. 27 Gegentore in 27 Spielen ist mit großem Abstand Bestwert der Liga – zumal fünf der Gegentore nur auf Grund einer Niederlage am grünen Tisch zustande kamen. Mit 66 erzielten Treffern, die sich auf 17 verschiedene Spieler verteilen, hat man zudem die zweitbeste Offensive der Liga. Vjekoslav Taritas (11 Tore), Jonathan Stöver und Kapitän Haris Hyseni (jeweils 10 Tore) trafen bereits zweistellig.
Der Trainer:
Christiano Adigo (51) übernahm im Sommer den Adlershorst von Oliver Zapel. Zuvor war Adigo acht Jahre lang Trainer bei Anker Wismar sowie anderthalb Jahre beim Rostocker FC.
Der Anpfiff:
Samstag, 20.04.2023, 13.00 Uhr (Einlass: 11.30 Uhr)
Der Spielort:
Stadion Buniamshof, Wallstraße 1, 23560 Lübeck
Die Eintrittskarten:
An der Tageskasse.
Der Direktvergleich:
Bisher gab es sechs Duelle gegeneinander. Aus unserer Sicht gab es zwei Siege, ein Unentschieden und drei Niederlagen.
Das letzte Spiel:
Im Hinspiel unterlagen wir zuhause mit 0:2. Leander Fritzsche und Vjekoslav Taritas trafen für Phönix.
Statement zum Spiel von Jonny Richter…
… über Phönix Lübeck
„Uns wird eine absolute Topmannschaft der Liga erwarten und fordern. Trotz der zuletzt wechselhaften Ergebnisse spielt Phönix eine erfolgreiche Saison und gehört defensiv wie offensiv zu den besten Mannschaften der Regionalliga. Wir wissen, wann und wo wir unsere Möglichkeiten haben werden und wollen einen guten Auswärtsauftritt hinlegen.“
… über die Ausfälle von Moritz Frahm und Marc Bölter
„Ausfälle, egal durch Verletzungen oder Sperren, gehören im Saisonverlauf dazu. Leider ist unser Team eher durch Verletzungen betroffen gewesen. Zuletzt waren wir defensiv im Kollektiv sehr stabil und diese Stärke wollen wir auch gegen Phönix beibehalten. Wie auch in den letzten Wochen haben wir für jegliche Ausfälle Lösungen parat und die qualitative Tiefe im Kader bietet für diejenigen, die in die Startelf rutschen, die Chance sich zu zeigen.“
… über die Phönix-Qualität als bundesweit beste Mannschaft der letzten Viertelstunde der Top 4-Ligen:
„Wir wissen um die Stärken von den Lübeckern und auch wann bzw. wie sie ihre Spiele erfolgreich gestalten wollen. Wir wissen aber auch, wann und wie wir ihre Schwächen ausnutzen wollen bzw. unsere Stärken maximal einbringen können und müssen. Letztlich gilt es für uns über 90 Minuten als Team zu bestehen und etwas zählbares nach Norderstedt mitzubringen.“
Unser Team:
Kevin Kling (Knieverletzung), Noah Awuku (Bandscheibenvorfall), Lars Huxsohl (Daumenfraktur) und Ayoub Akhber (Kreuzbandriss/Innenbandriss/Innenmeniskusriss) fehlen weiter. Zudem sind Moritz Frahm (Platzverweis) und Marc Bölter (5. Gelbe Karte) gesperrt. Noah Musse ist diese Woche wieder ins Training eingestiegen, wird aber noch eine Weile brauchen bis er Spielfit ist. Jonas Behounek und Saibo Ibraimo sind schon ein paar Tage länger wieder im Training, für sie könnte es möglicherweise zumindest für einen Kaderplatz reichen.
Juri Marxen und Yannik Nuxoll haben vier gelbe Karten gesehen und sind nach der nächsten Verwarnung für eine Partie gesperrt.
Bauwelt-Liveticker:
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nordfv.tv/eintrachtnorderstedt
1. FC Phönix Lübeck
FC Eintracht Norderstedt
Regionalliga Nord · 30. Spieltag