Es war ein hartes Stück Arbeit im Nieselregen von Garstedt, doch am Ende durfte sich Jonny Richter nach einer „couragierten und engagierten Leistung“ über einen 1:0-Arbeitssieg gegen den „sehr laufstarken und taktisch ansprechenden“ Eimsbütteler TV freuen.
Mit zwei Änderungen in der Startelf – Yannik Nuxoll begann für den unter der Woche kranken Juri Marxen, Marc Bölter rückte auf die rechte Defensivseite, zudem startete Eric Gueye für den angeschlagenen Nick Selutin – legte unsere Elf gut los und hatte im ersten Durchgang mehr vom Spiel, auch wenn zunächst nicht viel passierte. „Wir sind nicht gut in die Partie reingekommen, waren etwas passiver, als wir uns das vorgenommen hatten“, blickt Jonas Struckmann, der den auf Geschäftsreise weilenden Chef-Trainer Khalid Atamimi vertrat, auf die ersten 45 Minuten zurück.
Doch dann gab es gleich zwei Mal ordentlich Aufregung. Zunächst flankte Nils Brüning in die Mitte, wo Manuel Brendel sich gegen Jasper Hölscher und Torhüter Viktor Weber durchsetzte und zur Führung einköpfte. Schiedsrichter Pötter pfiff die Aktion jedoch ab, Brendel soll vorher irregulär mit den Armen gegen Hölscher zu Werke gegangen sein (23.).
Auf der anderen Seite legte Torhüter Arne Exner nach einem Missverständnis mit Marc Bölter Henry Koeberer kurz vor der Strafraumlinie. Es gab Freistoß für den ETV und gelb für unseren Torhüter, da Pötter die Situation nicht als Notbremse auslegte – Glück für uns, es gibt auch Schiedsrichter, die hier möglicherweise den roten Karton gezückt hätten (25.).
Bis dahin war vor dem Tor nicht viel los – Kevin Prinz von Anhalt bekam eine Flanke von Eric Gueye nicht aufs Tor geköpft (2.), dann spielte Ersin Zehir Gueye frei, dessen Flanke Manuel Brendel aufs Tor brachte – Samuel Olayisoye klärte in höchster Not (16.).
Im dritten Versuch war der Ball dann drin: Der erneut starke Youngster Florian Meier brachte einen Freistoß von der linken Seite in die Mitte, von Anhalt ließ uneigennützig abtropfen und Manuel Brendel jagte die Kugel aus kurzer Distanz zur Führung in die Maschen (34.)!
„Wir haben immer wieder Lösungen parat gehabt, sowohl gegen den Ball als auch im Ballbesitz“, lobte Richter und sah bereits eine Weiterentwicklung zum Flensburg-Spiel. „Wir haben im Gegensatz zum Mittwoch viele zweite Bälle vorbereitet und deswegen auch eine gute Spielkontrolle gehabt.“
Im zweiten Durchgang waren die Gäste deutlich besser in der Partie und deutlich aktiver in der Vorwärtsbewegung. „Wir haben uns vorgenommen, im zweiten Durchgang wesentlich mutiger zu sein, sowohl mit als auch gegen den Ball. Das haben wir gut umgesetzt und sind häufiger in gefährliche Räume reingekommen“, so der Eimsbütteler Trainer, der in er ersten Viertelstunde der zweiten Hälfte eine deutlich torgefährlichere Mannschaft sah.
Maurice Boakye verpasste eine Flanke vom Dominik Akyol unmittelbar nach Wiederanpfiff nur um Millimeter (46.), Samuel Olayisoye sorgte mit zwei Kopfbällen nach zwei aufeinanderfolgenden Eckbällen für mächtig Gefahr (56./57.).
Auf der anderen Seite war es immer wieder der ehemalige Norderstedter Jasper Hölscher, der sich in jeden Ball warf und den sehr lauffreudigen Eric Gueye am Abschluss (58.) sowie einer Flanke nach einem Konter (63.) hinderte.
„In der zweiten Halbzeit haben wir es verpasst, die Angriffe etwas gezielter und sauberer zu Ende zu spielen.“ Die größte Möglichkeit hatte Manuel Brendel: Der eingewechselte Dane Kummerfeld trat eine perfekte Flanke in die Mitte, Brendel stieg mustergültig hoch… und traf den Ball mit dem Kopf nicht. Wie auch immer das ging, das wird er uns nochmal erklären müssen. Es wäre das sichere 2:0 gewesen.
Die letzte Chance des Spiels ging auf das Konto des eingewechselten Nick Selutin, der sich durch die Eimsbütteler Hälfte wuselte. Anstatt abzuspielen, versuchte er es selbst – Weber im Tor des ETV musste sich mächtig strecken, konnte den Ball aber zur Ecke klären (90.+1).
Kurz danach war Feierabend im Edmund-Plambeck-Stadion. Unsere Jungs können damit drei ganz wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg einfahren und verharren auf Tabellenplatz 12.
„Für uns zählt erstmal, dass die Mannschaft in den letzten Tagen die Intensität angenommen hat, die Belastung mit sieben Punkten aus drei Spielen weggelaufen und weggespielt hat. Ich hoffe, dass wir am Donnerstag genau da ansetzen können, wo wir angefangen haben und über Ostern dann die eine oder andere Wunde lecken dürfen.“
Gespielt wird am Gründonnerstag um 19.30 Uhr im Getränke-Hoffmann-Stadion des SC Spelle-Venhaus. Nach Ostern geht es am 07. April mit dem Auswärtsspiel zuhaue gegen die U23 des FC St. Pauli weiter.
Fotos: Alexander Koltermann
FC Eintracht Norderstedt
Eimsbütteler TV
Regionalliga Nord · 27. Spieltag