Kozlica-Drama: U23 verliert in Niendorf

Kozlica-Drama: U23 verliert in Niendorf

U23 Landesliga 12.11.2023

Hinten nachlässig, vorne fahrlässig

Am 20.11.2022 lief Marko Kozlica zum letzten Mal für unsere U23 auf. Im Spiel beim VfL 93 zog sich der damals 18jährige einen Kreuzbandriss zu, war ein Jahr zum Zuschauen verdammt. Umso größer die Freude beim gesamten Team, dass er am Freitag zum Landesliga-Spiel beim Niendorfer TSV II zum ersten Mal wieder im Kader war und in der 66. Minute eingewechselt wurde.

Doch nur wenige Minuten später der Schock: Nachdem Kozlica gerade eine Kostprobe seines Könnens abgegeben hatte - seinen Schuss aus rund 28 Metern konnte NTSV-Torhüter Krone gerade noch mit den Fingerspitzen um den Pfosten drehen - blieb Kozlica auf dem Kunstrasen liegen, musste von seinen Mitspielern vom Platz getragen werden (78.). Seine erste Einschätzung "Das Kreuzband ist wieder durch." Hoffen wir mal, dass es nicht so schlimm ist und das MRT n der kommenden Woche positivere Nachrichten bereithält. "Nach so einer langen Verletzungspause wieder auf dem Feld zurück zu sein, war wunderschön für den Jungen, da hat sich auch das gesamte Team sehr für ihn gefreut", so Trainer Jannik Paulat. "Und dann nach zehn Minuten sowas. Das bricht einem das Herz. Das tut jedem weh, sei es beim Gegner oder uns selbst."

Zu allem Überfluss musste auch Finn Stripling verletzt vom Platz, auch hier wird sich erst in der kommenden Woche zeigen, wie schlimm es ist. Auch beim NTSV gab es - in einem eigentlich sehr fairen Spiel - verletzungsbedingte Wechsel. Allen Kickern wünschen wir gute Besserung!

Unter dem Schatten des Kozlica-Schocks fiel dann auch das 1:4-Endergebnis nicht mehr so schwer ins Gewicht. "Bei uns überwiegt die Traurigkeit, dass es Marko so schlecht geht. Wir können nur sagen: Wir stehen als Team voll hinter ihm und sind für ihn da." Auch wenn es von der Höhe dem Spielverlauf in keinster Weise entsprach - daran, dass der Sieg der Gastgeber verdient war, gab es keinen Zweifel. "Wir hätten wohl noch zwanzig Stunden spielen können und hätten kein Tor mehr gemacht. Irgendwie lief heute alles gegen uns, wir hatten auch einfach Spielpech."

Denn bei allen Bemühungen, die wir zweifellos an den Tag legten, fehlte vorne ohne Ankerspieler Maurice Lüllemann (Sprunggelenkprobleme) über 90 Minuten die Präzision, während wir hinten ohne den gesperrten Innenverteidiger Armando Luso zu viel anboten und uns das Leben selbst schwer machten.

Das ging schon nach zwei Minuten los: Noha Katanga wurschtelte sich über die linke Seite kommend durch unsere gesamte Defensive, keiner vermochte es ihn vom Ball zu trennen, so dass der 19jährige mit einem platzierten Flachschuss die frühe Niendorfer Führung erzielte (2.).

Niendorf zog sich zurück und ließ unsere Mannschaft spielen, die sich allerdings nur selten gefährlich vorm dem Tor zeigen konnte. Eine verunglückte Flanke von Ede Zimmermann, die sich knapp über das Tor senkte (5.), ein Schuss von Joe Gilleßen, der aus 22 Metern knapp drüber ging (34.) - mehr nennenswertes gab es zunächst nicht - bis die Paulat-Elf fünf Minuten vor der Pause einen Gang hochschaltete. Ognjen Lukic setzte sich im Strafraum der Gastgeber gut durch, bliebt dann aber hängen (39.), der bestens aufgelegt Torhüter Maurice Krone drehte einen 25-Meter-Knaller von Jeffrey Mensah um den Pfosten (41.), dann fischte er dem alleine auf ihn zulaufenden Bojan Lukic den Ball vom Fuß (42.).

Kurz vor der Pause lag die Kugel dann doch im Netz: Einen Schuss von Ede Zimmermann konnte Krone zunächst noch abwehren, gegen den Nachschuss von Bojan Lukic war er dann machtlos - das hochverdiente 1:1 (43.). Niendorf zeigte sich jedoch brutal effektiv und traf mit der zweiten Torchance noch vor der Pause zum 2:1 - Andres Hermes flankte den Ball von der linken Seite auf den langen Pfosten, wo Carlos Vaz Baio in den Ball hineinsprang und aus dem Nichts traf (45.).

In der zweiten Halbzeit machten wir weiter, wie wir nach den ersten 45 Minuten aufgehört hatten - mit viel Drang nach vorne, allerdings ohne jegliche Effektivität. Krone rettete nach einem Gilleßen-Pass in die Tiefe vor Bojan Lukic (47.), ein Niendorfer Abwehrbein blockte einen Schuss von Ede Zimmermann (52.), Jeffrey Mensah zielte knapp am Knick vorbei (54.) und wurde dann von einem Niendorfer Abwehrspieler geblockt (56.), Ogi Lukic traf das Außennetz (58.), Krone rettete erneut stark gegen Bojan Lukic (61.). "Wir wollten zu oft mit dem Kopf durch die Wand. Das hätten wir cleverer lösen müssen", bewertete der Trainer den Chancen-Wucher. "Niendorf hat uns ja Räume angeboten, es war nicht so, dass sie sich tief hinten reingestellt haben."

Das Tor lag in der Luft - und es fiel, allerdings auf der falschen Seite. Im direkten Gegenzug der Lukic-Chance traf Ibrahim Ali zum 3:1 für Niendorf (62.). Während Eintracht auch weiterhin das Spiel machte, allerdings im Abschluss wahlweise an Krone oder sich selbst scheiterte, setzte Niendorf immer mehr äußerst gefährliche Nadelstiche, Ali (70.) und Katanga (75.) vergaben allerdings aus aussichtsreicher Position.

Auf der anderen Seite wurde ein Tor des eingewechselten Moustapha Touré wegen Abseits abgepfiffen (80.), sechzig Sekunden später knallte "Musti" die Kugel als Aluminium (81.).

Dann wurde es kurios: Während Niendorf auswechselte, schritt Merdan Kaya zum Eckball - und verwandelte den Ball mit einer flachen Ecke direkt zum 4:1 (85.). Abwehrspieler Jasir Berisha war nach dem Spiel fassungslos. "Ich habe zum Schiedsrichter geguckt, der noch den Wechsel notiert hat. Alle haben auf den Schiedsrichter gewartet, damit es weitergehen kann. Und plötzlich liegt der Ball im Tor. Wie kann das zählen?" Eine Frage, die sich wohl alle stellten. Eine Rückfrage bei Linienrichter ergab, dass der Ball nicht extra freigegeben werden muss. Okay... Kurios.

Auch wenn der Drops gelutscht war, gaben unsere Jungs sich noch nicht geschlagen. Krone rettete mit einer Flugeinlage gegen Ede Zimmermann (87.) und begrub einen Schuss von Joe Gilleßen unter sich (90.), Lars Kuchenbecker zielte knapp vorbei (90.+2). Dann hatte der gebrauchte Freitag sein Ende gefunden. "Ich kann es nicht abhaben zu verlieren und bin entsprechend wütend, aber nicht auf die Jungs, sondern über das gesamte Spiel, den gesamten Abend. Ich bin zutiefst und extrem traurig, was Marko passiert ist", versuchte Jannik Paulat seinen Frust in Worte zu fassen. "Wir haben verdient verloren, weil wir es dann am Ende auch nicht gut gemacht haben. Wir hatten ja zig Möglichkeiten, Tore zu machen. Aber entweder es wurde abgepfiffen, war Latte oder der Keeper hat überragend gehalten und hinten haben wir die paar Dinger dann auch einfach nicht gut verteidigt. Niendorf hat das sehr gut gemacht, sie waren aggressiv, unorthodox mit guten, talentierten Spielern in den eigenen Reihen, während wir überhaupt keinen guten Tag hatten."

Für unser Jungs gilt es nun, die Wunden zu lecken und aus der Niederlage die richtigen Lehren zu ziehen, dann ist mit dieser jungen Mannschaft noch viel möglich. Denn: Trotz der 1:4-Niederlage, stehen wir nach der Hinrunde als Aufsteiger auf einem großartigen zweiten Tabellenplatz.

Die Rückrunde beginnt am kommenden Sonntag mit der Partie beim USC Paloma II (13.00 Uhr, Sportplatz Brucknerstraße). Dort haben wir nach der 2:6-Auftaktniederlage am ersten Spieltag noch ein bißchen was gut zu machen...

Niendorfer TSV 2

4 : 1

FC Eintracht Norderstedt 2

Freitag, 10. November 2023 · 19:15 Uhr

Landesliga Hammonia · 15. Spieltag

Schiedsrichter: Kai Finn Rademacher Assistenten: Timo Rehder, Paul Schäfer

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