Unnötiger Punktverlust trübt Bork-Abschied

Unnötiger Punktverlust trübt Bork-Abschied

Regionalliga 24.09.2023

Bastian Schaffer war so etwas wie der Partycrasher. Eigentlich war alles für einen perfekten Abschied von Rico Bork, der bei seinem letzten Spiel in der Startelf stand, vorbereitet. Vor dem Spiel gab es ein eingerahmtes Trikot und ein Fotobuch vom Verein, die Mannschaft hatte ein großes "Danke Rico"-Banner vorbereitet. Als Bork nach einer Stunde seinen Platz für Dane Kummerfeld räumte, gab es stehende Ovationen, laute Sprechchöre sowie auf beiden Seiten der Tribüne selbstgemalte Banner. Und auch der Spielstand - bis hierher stand es 2:1 - passte ins Gesamtbild. Wenn da nur nicht die 86. Minute gewesen wäre. Es war das erste Mal, dass Jeddeloh im zweiten Durchgang aufs Tor schoß und das auch nur auf Einladung: Wir bekamen einen Eckball nicht geklärt, letztlich köpfte Manuel Brendel die Kugel auf den Fuß von Bastian Schaffer, der aus rund 13 Metern zum 2:2 traf.

Dementsprechend war Olufemi Smith auf der Pressekonferenz nach dem Spiel "unfassbar angefressen". Zwar sah er, "dass wir, was den Aufwand betrifft, ein gutes Spiel gemacht haben, haben uns auch gerade in der zweiten Halbzeit eine Vielzahl an Situation erarbeitet..." Doch: "Wir waren nicht konzentriert genug, die Dinger zu Ende zu bringen und das Spiel für uns zu entscheiden. Das war mehrmals möglich." So in der 56. Minute, als Noah Awuku einen präzisen Pass von Marc Bölter in die Schnittstelle gespielt bekam, sich gegen drei Jeddeloher durchsetzte und den Ball dann im Abschluss nicht richtig traf. Noch viel mehr aber nach 72 Minuten als Marc Bölter mit einem klasse-Diagonalball über den halben Platz Nick Selutin fand, der sich zunächst noch von einem mitgelaufenen Abwehrspieler stören ließ. Der ebenfalls mitgelaufene Jonas Behounek holte sich gedankenschnell den Ball und passte im die Mitte, wo Nick Gutmann aus fünf Metern nur die Latte traf, was zugegebenermaßen schwieriger war, als das Tor zu treffen.

"Darüber ärgere ich mich sehr", war Smith auf Grund der vergebenen Torchancen fassungslos. "Das ist genau das, was wir immer wieder ansprechen, dass wir in diesen Situationen eben noch nicht so gefestigt sind, dass wir die Dinger dann auch zu Ende bringen können."

Auch Jeddeloh-Trainer Key Riebau sprach von "Glück, dass nur die Latte getroffen wird. Das war eine 1000prozentige Chance." Ob seine Mannschaft dann noch einmal zurück gekommen wäre? Schwer zu sagen, denn Jeddeloh zeigte eine gute Partie, konnte sich aber im zweiten Durchgang kaum Torszenen erarbeiten.

Das klappte im ersten Durchgang besser, obwohl man schon früh einem Rückstand hinterherlaufen musste. Juri Marxen spielte den Ball nach vorne, Kevin Prinz von Anhalt rettete den Ball vor dem Toraus und legte zurück auf Nick Gutmann, der wiederum für Jonas Behounek quer legte. Seine Hereingabe konnte Ersin Zehir nicht verarbeiten, der Ball wurde vor die Füße des Prinzen geblockt, der nach 62 Sekunden zum 1:0 traf (2.). Davon motiviert spielten wir weiter gut nach vorne und hatten einige Möglichkeiten zu erhöhen, scheiterten aber am aufmerksamen Koliofoukas im Tor der Jeddeloher (9./18.). Koliofoukas war es auch, der Borks perfekten Abschied vermieste und seinen Freistoß hielt (21.), wenig später schoß Nick Gutmann knapp am langen Pfosten vorbei (24.), Noah Awuku passte in vielversprechender Position in den Rücken der Sturmreihe (25.). Nachdem Michel Hahn einen Schuß von Jonas Behounek mit viel Willen zum Eckball blockte (29.), trafen die Gäste aus dem Nichts zum Ausgleich. Und wie! Eine Flanke von der linken Seite legte Brinkmann mit der Brust für Bennert ab, der mit einem Fallrückzieher unhaltbar zum Ausgleich traf (31.).

Nun hatte Jeddeloh Blut geleckt und übernahm die Spielkontrolle, doch Pierre Becken verzog seinen Abschluss kur vor der Pause freistehend völlig (45.).

Der zweite Durchgang ging ähnlich vielversprechend los wie der erste: Nach einem Ballgewinn tief in der Jeddeloher Hälfte steckte Noah Awuku auf Kevin Prinz von Anhalt durch, der im Vollsprint in den Strafraum eindrang und dort von Torhüter Koliofoukas von den Beinen geholt. Der sehr gute Schiedsrichter Ole Andreas Schulz aus Bad Schwartau zögerte keine Sekunde, zeigte sofort auf den Punkt, ließ die Karte für den Torhüter jedoch zurecht stecken. Während die Zuschauer auf Rico Bork hofften, griff sich Ersin Zehir ("Er ist unser etatmäßiger Schütze") den Ball, verzögert kurz und traf zum 2:1.

Zwar hatte Jeddeloh noch einige gefährliche Torannährungen - Marc Bölter rutschte in einen Schuß von Conor Gnerlich (71.), Simon Brinkmann sprang unter einer Flanke hindurch (73.) - doch der erste Schuß aufs Tor war der Ausgleich kurz vor dem Abpfiff."

"Heute war es für mich eine Situation, wo wir das Spiel hätten gewinnen müssen", sprach Olufemi Smith auf die vergebenen Großchancen an. "So wie es passiert ist, glaube ich, dass es am Ende des Tages für Jeddeloh ein glücklicher Punkt ist. Dafür müssen sie sich natürlich nicht entschuldigen. Für uns ist es aber maximal ärgerlich, hier nicht die drei Punkte zuhause behalten zu haben."

Dass der Punktgewinn unter dem Strich verdient, aber eben auch glücklich für die Gäste war, wollte Trainer Key Riebau gar nicht leugnen, freute sich aber, dass seine Mannschaft sich "das hier hart erarbeitet" hat und "megafroh" war, "dass wir das 2:2 gemacht haben. Wir sind immer am Ball geblieben, haben immer gekämpft. Wir haben weitergeackert und uns am Ende das 2:2 verdient."

"Für uns gilt es in den nächsten Wochen, an Dingen wie der Konsequenz und der Konzentration zu arbeiten, damit wir solche Dinge zukünftig bis zum Ende ausspielen und abschließen und drei Punkte einfahren", blickte Olufemi Smith bereits auf die kommende Trainingswoche. Die endet am kommenden Sonntag mit dem Auswärtsspiel im Sportpark Eimsbüttel beim Tabellenletzten Eimsbütteler TV. Gespielt wird am Sonntag, 01.10.2023 um 14.00 Uhr.

Fotos: Alexander Koltermann

FC Eintracht Norderstedt

2 : 2

SSV Jeddeloh

Sonntag, 24. September 2023 · 14:00 Uhr

Regionalliga Nord · 09. Spieltag

Schiedsrichter: Ole Andreas Schulz Assistenten: Alexander Roppelt, Khaled El-Rifai Zuschauer: 525

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