45 Minuten wie im Rausch: U23 düpiert Favoriten

45 Minuten wie im Rausch: U23 düpiert Favoriten

U23 Landesliga 09.09.2023

5:2-Sieg gegen TBS Pinneberg

Adrian Sousa, Theo Ganitis, William Wachowski, Mark Hinze, Todd Tuffour und Onur Saglam - was sich liest wie eine All-Star-Elf der Oberliga Hamburg ist der aktuelle Kader des Landesligisten TBS Pinneberg, der heute an die Ochsenzoller Straße kam, um sich mit unserer U23 zu messen. Erfahrung und Routine gegen die unbekümmerte Jugend unseres Nachwuchses.

Es versprach also eine interessante Partie der Gegensätze. Was die Zuschauer in den ersten 45 Minuten zu sehen bekamen, hätten aber wohl selbst die kühnsten Optimisten nicht erwartet: Einbahnstraßen-Fußball in Richtung des Pinneberger Tores. Allen voran der in den ersten 45 Minuten aus einer hervorragenden Mannschaft noch herausragende Bojan Lukic lief die Defensive und den Torhüter unermüdlich aggressiv an. TBS fand dagegen kein Rezept, wurde immer wieder zu Fehlern gezwungen.

Schon nach zehn Minuten standen drei Norderstedter Möglichkeiten zu Buche: Ayoub Akhber prüfte Torhüter Todd Tuffour (2./10.), Maurice Lüllemann setzte den Ball knapp drüber (3.).

Das 1:0 fiel nach einem Eckball, den Joe Gilleßen in die Mitte schlug. Der heute als Mittelstürmer aufgebotene Bojan Lukic köpfte ein (12.). Sechzig Sekunden später stand erneut Lukic im Mittelpunkt, als er von Asani im Strafraum zu Fall gebracht wurde - der Schiedsrichter entschied auf weiterspielen.

Nur acht Minuten später klingelte es zum zweiten Mal. Auf der linken Seite machte Akhber zunächst Dampf, verlagerte dann das Spiel über mehrere Stationen auf die rechte Seite, wo Emin Kurpejovic das Auge für Kufour Jamborek hatte, der in der Mitte aus kurzer Distanz auf 2:0 erhöhen konnte (20.). Nach einer guten halben Stunde belohnte sich Bojan Lukic für sein konsequentes Pressing. Nach einer zu kurz geratenen Rückgabe rutschte Torhüter Tuffour weg, Lukic sprintete dazwischen, umkurvte Tuffour und schob zum 3:0 ein (35.). Es gab sogar noch eine Zugabe: Lars Kuchenbecker wechselte mit einem präzisen Zuspiel über 40, 50 Meter die Seite, Jasir Berisha bediente in der Mitte Ayoub Akhber, der zum 4:0 einköpfte (45.).

"Die erste Halbzeit war das Beste, was wir in dieser Saison bisher geleistet haben", war nicht nur Trainer Jannik Paulat begeistert von dem furiosen Sturmlauf. "Unser Plan ist genau aufgegangen, wir haben unsere Geschwindigkeit gegen diese erfahrenen Oberliga-Spieler ausgenutzt, die natürlich auch schon ein gewisses Alter haben. Wir waren bissig in den Zweikämpfen, haben gefühlt jedes Duell gewonnen. Wenn wir den Ball verloren haben, haben wir sofort wieder zurück attackiert. Man hat richtig die Power im Team gespürt, da haben sich die Jungs auch gegenseitig angesteckt."

Dass man das kräfteraubende und intensive Spiel nicht über 90 Minuten durchhalten konnte, war zu erwarten, weswegen man die zweite Hälfte etwas ruhiger angehen wollte. Doch nur 180 Sekunden später gab es den wohl größten Aufreger des Spiels: Daniel Dias Mesquita rauschte an der Außenlinie auf Höhe der Mittellinie mit gestrecktem Bein in Emin Kurpejovic rein. Der konnte glücklicherweise nach kurzer Behandlungspause weiterspielen, doch dass der Schiedsrichter hier den Roten Karton stecken ließ und nur Gelb zeigte, sorgte doch für einige fragende Gesichter.

Für die Gäste war dies offensichtlich eine Art Startschuß. Man ging aggressiver in die Zweikämpfe, spielte nicklig und fing immer wieder Diskussionen an. Spannend, wie TBS immer wieder gelb forderte... weil ein Norderstedter Spieler gelb forderte. Merkste selber, nä? "Das ist das, was ich erfahrene Truppe wohl auch gegen so junge Spieler machen würde."

Das Ziel wurde damit auf jeden Fall erreicht: Unsere Mannschaft konnte an die Leistung des ersten Durchgangs nicht anknüpfen, spielte teilweise fahrig, ließ sich auf die Spielweise und zu unnötigen Fouls hinreißen. "Da haben wir uns etwas anstecken lassen und auch zurückgesteckt, sind vielleicht ein bißchen ängstlich geworden. Da kann man den Jungs aber keinen Vorwurf machen, auch wenn wir das in einigen Situationen sicherlich cleverer und ruhiger lösen können. Da fehlt unserer jungen Mannschaft dann auch ein bißchen die Erfahrung."

Die fehlende Erfahrung führte dann auch prompt zu einem Elfmeter, den Theo Ganitis souverän zum 1:4 verwandelte (60.). Es war erst die zweite große Chance der Gäste, nachdem sich kurz zuvor Dave Ceesay auszeichnen konnte (54.).

Außer viel Hektik und unnötigen Diskussionen mit dem Schiedsrichter passierte auf dem Feld nun erschreckend wenig mit leichten Vorteilen für die Gäste. Erst kurz vor Schluss nahm die Partie noch einmal Fahrt auf und erlebte die Kuriosität des Spiels: Ognjen Lukic trat kurz vor dem Tor am Ball vorbei, der Ball ditschte auf und wurden dann im zweiten Versuch von Lukic im Liegen ins Tor befördert (85.). TBS antwortete in Person von Jannik Swennosen, der nach einem Eckball frei zum Kopfball kam und auf 2:5 verkürzte (87.). In der Schlußminute vergab Ilyas Afsin nach einer feinen Einzelaktion noch den Ehrentreffer, so dass es beim 5:2 für unsere Elf blieb. "TBS hat natürlich auch eine gewisse Klasse, dass es dann mal klingelt, kann passieren, auch wenn das natürlich unnötig war. Ich hätte mir allerdings erhofft, dass wir uns von der Hektik und dem Provozieren nicht anstecken lassen, ruhiger bleiben und den Ball laufen lassen. Die erste Halbzeit war aber richtig gut, es hat Spaß gemacht zuzusehen. Ich hoffe die Jungs sehen dann auch, wozu sie in der Lage sind", blickte Paulat bereits positiv in die Zukunft.

Damit übernehmen wir zumindest bis morgen die Tabellenführung der Landesliga Hammonia. Am kommenden Freitag sind unsere Jungs beim SC Poppenbüttel zu Gast. Gespielt wird um 19.00 Uhr an der Bültenkoppel.

FC Eintracht Norderstedt 2

5 : 2

TBS Pinneberg

Freitag, 8. September 2023 · 20:00 Uhr

Landesliga Hammonia · 07. Spieltag

Schiedsrichter: Mark Niklas Späth Assistenten: Dennis Voß, Marvin Vogt

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