Torfestival ohne Happy End

Torfestival ohne Happy End

Regionalliga 03.09.2023

Nach dem heutigen Spiel beim Bremer SV war Olufemi Smith ungewohnt wortkarg, dafür aber mehr als deutlich. "Das hatte von unserer Seite heute mit Regionalliga-Fußball überhaupt nichts zu tun. Das war wirklich abenteuerlich, wie wir aufgetreten sind und vorallendingen verteidigt haben. Alles andere werden wir intern aufarbeiten, da möchte ich heute keine weiteren Worte drüber verlieren."
 
Zum dritten Mal hintereinander schickte Smith dieselbe Startelf aufs Feld - nach dem auf vielen Ebenen unfassbaren 5:6 beim Bremer SV wird es dazu wohl kein viertes Mal kommen. Denn der Bremer SV lud zum Tag des offenen Tores ein - und wir mischten kräftig mit. Um 15.00 Uhr pfiff der Schiedsrichter die Partie an - Bremen legte schon mal los, wir kamen dann gegen 15.25 Uhr dazu. Bis dahin spielten nur die Gastgeber und arbeiteten sich einen komfortablen 2:0-Vorsprung heraus.
 
Die frühe Führung besorgte nach 37 Sekunden ausgerechnet Fritz Kleiner, der im Sommer zum Probetraining auch in Norderstedt war und bei einem Testspiel mitwirkte. Mamadou Diop hatte sich im Laufduell einen Vorsprung gegen Kevin Kling herausgearbeitet und brachte den Ball in die Mitte, Lars Huxsohl kam nicht an den Ball, so dass Kleiner am langen Pfosten nur noch den Fuß reinhalten musste.
 
Nach 18 Minuten setzte sich wieder Diop gut in Szene und steckte durch auf den in der Mitte mitgelaufenen Jonas Kühl. Weder Kling noch Juri Marxen konnten Kühl am Abschluss hindern, der Bremer schob den Ball an Lars Huxsohl vorbei ins Tor.
 
Als Jonas Behounek das Auge für den auf links vollkommen im Stich gelassenen Nick Selutin hatte, der sich den Ball noch zurecht legte und die Kugel dann zentral über Torhüter Malte Seemann im Tor unterbrachte (26.), waren wir plötzlich in der Partie drin. Und wie: Philipp Koch konnte mit einem direkt verwandelten Freistoß aus 17 Metern zentraler Position in seinem 400. Pflichtspiel für Eintracht Norderstedt den Ausgleich erzielen (34.).
 
Doch die Freude wirkte nur kurze Zeit: Herdi Bukusu machte es Koch gleich und verwandelte einen Freistoß aus ähnlicher Position mit Unterstützung des Innenpfosten zum 3:2-Pausenstand (41.)
 
Nach der Pause wurde die Partie zunächst ruhiger, nur um dann noch einmal ordentlich Fahrt auf als Jonas Behounek als dritter Spieler der Partie mit einem direkt verwandelten Freistoß traf - auch hier war der Innenpfosten Pate (64.). Das war der Auftakt für die letzten, spektakulären zwanzig Minuten, in denen noch weitere fünf (!) Tore folgen sollten.
 
Das erste war wieder so ein Ding aus der Kategorie, die den Puls jeden Trainers in die Höhe schnellen lassen. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld stimmte die Zuteilung in unserer Defensive nicht, Innenverteidiger Dylan Burke stieg im Strafraum ungedeckt hoch und köpfte zum 4:3 ein (69.). Vier Minuten später die vermeintliche Vorentscheidung. Der eingewechselte Saibo Ibraimo trat im eigenen Strafraum über den Ball, was Fritz Kleiner freie Schußbahn verschaffte. Lars Huxsohl reagierte noch glänzend, doch den Abpraller konnte Muzaffer Degirmenci zum 5:3 veredeln (74.).
 
Damit ist man normalerweise mausetot, doch nicht heute: Einen weiten Abschlag von Lars Huxsohl verlängerte Kevin Prinz von Anhalt in den Lauf des rechts gestarteten Nick Gutmann, der viel Platz hatte, einen Gegenspieler aussteigen ließ und dann in der Mitte Manuel Brendel fand, der das Runde nur noch ins Eckige drücken musste (77.) - das 4:5.
 
Und tatsächlich fiel noch der Ausgleich. Die Nachspielzeit war gerade angebrochen, da flankte Juri Marxen von der rechten Seite genau auf den Kopf des Prinzen, der zum umjubelten Ausgleich einköpfte (90.+1). Doch die Freude dauerte nur 91 Sekunden. Dann kam ein Bremer Eckball in den Sechzehner geflogen, aus dem Gewühl vollstreckte Jonas Kühl zum 6:5 (90.+3).
 
Unfassbar, unglaublich. Da schießt du Auswärts fünf Tore und verlierst trotzdem. Das darf genau so wenig passieren wie in der Schlußminute den Ausgleich zu machen und dann doch noch zu verlieren - das war ja schon in der vergangenen Saison das ein oder andere Mal das Problem und kam heute nun wieder zu Tage.
 
 
Wenn man dem Spiel etwas Positives abgewinnen möchte, dann zweifellos die Moral und Einstellung unserer Mannschaft, die quasi das gesamte Spiel zurück lag und immer wieder ins Spiel zurück fand. Jetzt heißt es, die Defensive zu stabilisieren und mit der in Bremen an den Tag gelegten Einstellung etwas Zählbares herauszuholen - am Besten bereits am kommenden Mittwoch gegen den FC Teutonia 05.
 

Bremer SV

6 : 5

FC Eintracht Norderstedt

Sonntag, 3. September 2023 · 15:00 Uhr

Regionalliga Nord · 06. Spieltag

Schiedsrichter: Benjamin Schmidt Assistenten: Patrick Herbach, Tim Otto Zuschauer: 645

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