2:4 im Fehler-Festival

2:4 im Fehler-Festival

Regionalliga 27.08.2023

Kiels Torjäger trifft drei Mal!

750 Zuschauer kamen zum Spitzenspiel gegen die Holstein Kieler U23 an die Ochsenzoller Straße und erwarteten – in Erinnerung an die letzten Aufeinandertreffen – ein torreiches Fußballspektakel.

Viele Tore gab es zwar zu sehen, ansonsten schaffte es unsere Mannschaft aber nicht, Werbung für sich zu machen. Das machte dafür ein anderer umso mehr: Stanislav Fehler, 20jähriger Neuzugang der Jungstörche, der gleich Tore erzielen konnte.

Ein rabenschwarzer Tag, an dem wenig zusammengelaufen ist“, fasste Olufemi Smith, der derselben Startelf wie in Drochtersen vertraute, die Partie passend zusammen. „Bei allen Situation, die zu Toren geführt haben, waren wir federführend dabei." 

Bereits nach vier Minuten musste Lars Huxsohl, der an allen Gegentreffern schuldlos war, das erste Mal hinter sich greifen. Fehler attackierte Juri Marxen früh, gewann den Ball und spielte raus auf Niehoff. Der fand am Fünf-Meter-Eck den eingelaufenen Fehler, der unseren Torhüter aus kurzer Distanz überwand (4.). 

Schon zu diesem Zeitpunkt zeigte sich, dass die Kieler Taktik, früh auf unsere Defensive zu gehen, Erfolg haben sollte. „Wir sind denkbar unglücklich ins Spiel gekommen und haben zu oft die falsche Entscheidung getroffen, sind hinten ins Dribbling gegangen anstatt den Ball klar zu spielen und das Risiko zu minimieren. Das hat sich durchs Spiel durchgezogen.“ 

Immer wieder wurde Huxsohl mit Rückpässen unnötig unter Druck gesetzt, Fehler in unserer Abwehr provoziert. So auch vor dem zweiten Treffer der Gäste. Erst köpfte Ersin Zehir einem Kieler den Ball in den Fuß, dessen Flanke köpfte Moritz Frahm aus dem Strafraum, allerdings direkt vor die Füße von Wagbe, der im Doppelpass mit Niehoff Zehir und Marxen abschüttelte. Die Flanke war zwar etwas weit, doch Rosenboom konnte per Kopf auf Fehler ablegen, der auf der Strafraumgrenze viel zu viel Platz hatte und mit einem Flachschuss auf 2:0 für die Gäste erhöhte (20.). 

Kurz darauf musste Schiedsrichter Strampe die Partie für zehn Minuten unterbrechen, nachdem ein Gewitter über das Edmund-Plambeck-Stadion zog. Für unsere Mannschaft eine willkommene Pause. „Die kam für uns ganz günstig, um uns nochmal zu sammeln und uns neu auszurichten. Aber auch danach war Kiel die bessere Mannschaft.“ 

Und so kam das 1:2 ein wenig aus dem Nichts. Nach einem Freistoß hatte Kiel eigentlich schon geklärt, doch Philipp Koch passte gut auf, spitzelte Nico Carrera den Ball vom Fuß in Richtung Nick Gutmann, der acht Meter vor dem Tor freistehend verkürzen konnte (38.). 

Doch die Freude währte nur kurz: Kiel spielte einen langen Ball aus den Tiefen der eigenen Hälfte nach vorne, Marxen wollte mit gestrecktem Bein klären, verlängerte die Kugel damit aber in den Lauf von – natürlich – Fehler, der auf der linken Seite nun vollkommen frei war und den Ball ganz cool an Huxsohl vorbei zum 1:3 ins Tor legte (41.). „Wir haben dem Gegner die Tore auf dem Silbertablett serviert.“ 

In der Pause wechselte unser Trainerteam gleich doppelt. Juri Marxen verletzte sich Sekunden vor der Pause bei einer Rettungstat am eigenen Strafraum („Es ist nicht so schlimm“) und musste in der Kabine bleiben, für ihn kam Youngster Noah Musse. Philipp Koch war Opfer der offensiveren Ausrichtung im zweiten Durchgang und musste für Manuel Brendel weichen. 

Wir kamen gut aus der Pause zurück, Nick Gutmann fand jedoch mit seinem flachen Zuspiel in die gefährliche Zone keinen Abnehmer (46.). „Wenn wir direkt nach der Pause die Chance haben den Anschluss herzustellen, den letzten Pass aber im Zentrum nicht bei einem roten Spieler anbringen beziehungsweise nicht an den Ball heran kommen, weiß man schon, wo so ein Tag hinlaufen kann.“

120 Sekunden später stieg Manuel Brendel nach einer Flanke von Dane Kummerfeld zum Kopfball hoch, erwischte den Ball aber nur mit den Haarspitzen – und nahm damit dem hinter ihm postierten Jonas Behounek seine Kopfballchance. 

Doch das war es auch mit der Offensivherrlichkeit. Zwar hatte man Fehler nun besser im Griff, dafür entwickelte Niklas Niehoff eine ungeahnte Spielfreude, fand seinen Meister jedoch entweder in Lars Huxsohl (52.) oder dem Pfosten (57.) – oder verfehlte das Gehäuse (58.). Nun belagerte Kiel das Norderstedter Tor. Rosenboom scheiterte an Huxsohl (60.), Fehler rutschte an einer Niehoff-Hereingabe vorbei (63.), Frahm schoss Kulikas an… der Ball rollte knapp am Pfosten vorbei ins Toraus (67.).

Und dann nahm das Unglück weiter seinen Lauf. Noah Musse verlor den Ball vor dem eigenen Sechzehner, Kulikas nahm den Ball auf, Musse lief hinterher, kreuzte Kulikas, der kam zu Fall. Elfmeter. Und Rot! Rot? Ja… Möglicherweise ist die Vereinsbrille etwas beschlagen, aber da Moritz Frahm in der Mitte noch tiefer stand und hätte eingreifen können, kann es keine Notbremse gewesen sein. Elfmeter war es aber natürlich, den Laurynas Kulikas dann auch sicher verwandelte (69.).

In Unterzahl und mit drei Toren Rückstand waren wir nun um Schadensbegrenzung bemüht, Kiel zog sich etwas zurück… blieb aber weiter gefährlich. Der eingewechselte Diyar Saka scheiterte nach einem Tempolauf am aufpassenden Lars Huxsohl (76.), der auch gegen Fehler noch einmal sein können aufbot (89.).

Am Ende reichte es dann aber zumindest noch für Ergebniskosmetik. Frahm gewann in der Nachspielzeit auf Höhe der Mittelline ein Kopfballduell, der Ball landete bei Jonas Behounek, der im Zusammenspiel mit dem eingewechselten Ayoub Akhber den Ball in die Mitte brachte, wo Kevin Prinz von Anhalt trotz engster Manndeckung den Ball mit der Hacke am Kieler Torhüter vorbei brachte. Damit endete die Partie mit einem noch halbwegs versöhnlichen 2:4.

In der nächsten Woche geht es für uns zum Bremer SV, die an diesem Wochenende mit 1:3 beim HSV unterlagen (Sonntag, 15.00 Uhr).

Fotos: Alexander Koltermann

FC Eintracht Norderstedt

2 : 4

Holstein Kiel 2

Sonntag, 27. August 2023 · 14:00 Uhr

Regionalliga Nord · 05. Spieltag

Schiedsrichter: Tim-Alexander Strampe Assistenten: Tim Lahse, Henning Kann Zuschauer: 750

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