Der erlösende Dreier!

Der erlösende Dreier!

Regionalliga 01.05.2023

Eintracht dreht Spiel gegen Delmenhorst

"Ich glaube, dass das Spiel so gelaufen ist, wie wir uns das vorgestellt haben", gab der Delmenhorster Trainer Dominik Schmidt nach der Partie zu Protokoll und bezog sich damit auf die erste Halbzeit. "Wir sind gut ins Spiel reingekommen und mit der ersten gefährlichen Aktion in Führung gegangen." Marco Stefandl eroberte den Ball, ließ sich dann von Mattia Trianni geschickt freispielen und flankte den Ball von der Grundlinie in die Mitte. Der Ball war etwas zu weit für Ousman Touray, doch auf der rechten Seite stand Steffen Rohwedder völlig blank, nahm den Ball direkt und traf per Aufsetzer aus etwa 14 Metern zur Führung für den SV Atlas Delmenhorst.
 
"Wir sind wieder mal nicht so ins Spiel gekommen, wie wir uns das gewünscht hätten", hatte Olufemi Smith in der erste Halbzeit etwas das Gefühl, am Murmeltiertag gefangen zu sein. Es war das siebte (!) Spiel in Folge, in dem wir in der ersten Halbzeit mit 0:1 zurücklagen. "Danach haben wir angefangen, den Gegner immer mehr ins Spiel reinkommen zu lassen und haben da so ein bisschen den Faden verloren", fuhr Schmidt fort. Doch zunächst konnten wir damit nicht viel anfangen. Pelle Hoppe setzte einen Kopfball aufs Tornetz (17.), dann zwang der starke Marc Bölter die Delmenhorster Defensive zu einem Fehler und flankte den Ball umgehend in die Mitte, wo Cemal Sezer am Fünf-Meter-Ball direkt abschloss, den Ball jedoch direkt in die Arme von Torhüter Pascal Wiewrodt befördert (25.). "Leider kam die Hereingabe etwas auf Kniehöhe und nicht flach, so dass er ihn etwas ruhiger hätte aufs Tor bringen können", bewertete Smith die beste Norderstedter Möglichkeit des ersten Durchgangs.
 
Da man sich ansonsten dem Muster der letzten Wochen anpasste und im letzten Drittel nicht zwingend genug war, blieb es zur Pause bei der nicht unverdienten Führung für die Gäste. Doch die zweite Halbzeit sollte für vieles der letzten Wochen entschädigen. In der zweiten Halbzeit sah nicht nur SVA-Trainer Schmidt "einen offenen Schlagabtausch mit einer Riesenchance für uns auf das 2:0. Wenn wir das Tor machen, sieht das Ergebnis hier am Ende anders aus." Der Torschütze zum 1:0, Steffen Rohwedder, wurde nach einem schnellen Angriff über die linke Seite im Rückraum angespielt, hatte viel zu viel Zeit - und setzte die Kugel Zentimeter neben den Knick. Viele Beobachter waren sich einig: Hätte Rohwedder getroffen, wären wir wohl nicht mehr zurück ins Spiel gekommen.
 
Dass ein Unglück nur selten allein kommt, zeigte sich knappe zwei Minuten später. Nach einem Einwurf fuhr SVA-Kapitän Dominic Volkmer im Strafraum der Gäste den Arm gegen Fabian Grau aus, Schiedsrichter Jannek Hansen hatte klare Sicht und zeigte sofort auf dem Punkt. Trainer Schmidt sprach von einem "dummen Elfmeter, den wir so niemals bekommen dürfen und haben damit Norderstedt wieder ins Spiel reingeholt." Denn Cemal Sezer ließ sich die Möglichkeit nicht nehmen, verlud Wiewrodt und schob zum Ausgleich ein.
 
"Mit dem Elfmeter konnten wir das Spiel etwas mehr in unsere Richtung bringen, davor war es sehr zerfahren, sehr unruhig, man hat uns die Verunsicherung in den Aktionen angemerkt, die letzten Wochen gingen ja auch nicht spurlos an unseren Jungs vorbei. Mit dem Elfmeter kamen wir wieder ins Spiel zurück und da hat man dann gesehen, wie viel Kopfsache Fußball ist", sah Smith eine Mannschaft, bei der man förmlich spürte, wie von Ballkontakt zu Ballkontakt das Selbstbewusstsein immer mehr zurück kam.
 
Auf die Gäste wirkte der Ausgleich wie ein Schock, nach vorne kam nicht mehr viel, was wohl auch dem intensiven Pokalspiel unter der Woche geschuldet war. Wir wurden dagegen "auch fußballerisch wieder ein bisschen besser" und konnten durch Dylan Williams sehenswert auf 2:1 erhöhen. Marc Bölter spielte einen Pass in die Tiefe auf Cemal Sezer, der den Fuß reinstellte und so auf den Amerikaner durchsteckte. Williams drang in den Strafraum rein und schob den Ball zur Führung ins Netz. Ein bezeichnender Spielzug für die stärker werdende Eintracht, sehr zur Freude des Trainers, der sich begeistert zeigte "wie wir das in die Tiefe ausspielen, mutiger waren und diese Pässe dann auch wieder ankamen. Da sieht man, wieviel Kopfsache Fußball ist."
 
Zwei Minuten vor Abpfiff der regulären Spielzeit flankte Nils Brüning in die Mitte auf Pelle Hoppe, der zum Kopfball hochstieg... der Ball fiel ganz komisch vor dem Tor runter, Wiewrodt wischte ihn noch von der Linie, der sechs Minuten zuvor eingewechselte Manuel Brendel stand in Mittelstürmer-Position goldrichtig und staubte zum 3:1-Endstand ab (89.).
 
 
"Am Ende muss man ehrlicherweise sagen - auch wenn es dumm klingt - hätten wir noch ein, zwei Tore mehr kassieren können" zeigte sich Schmidt "sehr enttäuscht." Doch Manuel Brendels Lupfer ging knapp am Pfosten vorbei (86.), dann stiegen Dylan Williams und Manuel Brendel zum Kopfball hoch. Dylan köpfte drüber, der hinter ihm postierte und größere Brendel wäre hier vermutlich die bessere Wahl für den Abschluss gewesen. Sei es drum - Hauptsache, die lang ersehnten drei Punkte sind nach sieben sieglosen Spielen in Folge endlich da.
 
"Es war ein umkämpftes Spiel, genau so, wie wir es auch erwartet haben, beide Mannschaften waren in gewisser Weise zum Siegen verdammt. Von daher war der Sieg für uns enorm wichtig." Die Glückwünsche zum Klassenerhalt wollte Smith jedoch noch nicht annehmen und lieber "ein bisschen auf die Bremse treten. Ganz durch sind wir noch nicht, es ist rechnerisch nicht ganz zu Ende und es sind immer noch nur sechs Punkte auf einen Relegationsplatz", wusste aber um die Bedeutung des "Brustlösers, der uns hilft ein Gefühl dafür zu bekommen, dass wir es noch können."
 
 
"Ich finde, Delmenhorst ist eine Bereicherung für die Regionalliga, der gesamte Verein samt Rahmenbedingungen, die Fans, die Unterstützung bei Auswärtsspielen wie auch heute - das macht Spaß, wenn solche Vereine in der Regionalliga sind", drückt Smith dem SVA in den ausbleibenden Spielen die Daumen "dass wir uns hoffentlich nächste Saison in der Regionalliga wiedersehen."
 
Die von der Mannschaft im Spielerkreis lautstark geforderten "zwei Tage frei" gab der Trainer übrigens nicht. "Das war eine gute Idee von den Jungs", lachte Smith. "Aber ich kann ja nicht immer klein beigeben. Morgen ist ganz normal Spielersatz- bzw. Regenerationstraining, Dienstag frei und dann geht es genau so fokussiert weiter. Es gibt überhaupt keinen Grund freie Tage auszuloben. Es sind nur sechs Punkte und es war jetzt gerade mal ein Sieg aus sieben Spielen."
 
Am Sonntag, 07.05.2023, sind wir ab 14.00 Uhr an der Hoheluft bei der zweitbesten Rückrunden-Mannschaft FC Teutonia 05 zu Gast.
 
Fotos: Joe Noveski

FC Eintracht Norderstedt

3 : 1

SV Atlas

Sonntag, 30. April 2023 · 14:00 Uhr

Regionalliga Nord · 34. Spieltag

Schiedsrichter: Jannek Hansen Assistenten: Christopher Horn, Paul Jasper Albrecht Zuschauer: 465

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