U23 mit viel Herz zum Dreier

U23 mit viel Herz zum Dreier

U23 Landesliga 17.04.2023

Bezirksliga-Aufstiegsrennen bleibt spannend!

Nein, schön war es nicht, was die Zuschauer beim Bezirksliga-Spitzenspiel zwischen den FC St. Pauli III und unserer U23 zu sehen bekamen. "Mir fehlen noch ein bißchen die Worte. Es war so ein intensives, schwieriges Spiel" resümierte Trainer Jannik Paulat, sicht- und hörbar erleichtert.

Unsere jungen Spieler hatten mit den für sie ungewohnten Bedingungen zu kämpfen. Viele Zuschauer, die mit Zwischenrufen versuchten, die Konzentration zu stören, ein weiteres Spiel auf dem Nebenplatz, wo man oftmals nicht zuordnen konnte, ob der Pfiff des Schiedsrichters nun unserer Partie und dem anderen Spiel galt, dazu die ungewohnte penetrante Geräuschkulisse des Nebenan stattfindenden Doms. Dazu kam ein physisch starker Gegner, der mit körperbetontem Spiel unseren Jungs den Schneid abkaufte. "Dass diese junge Truppe da trotz der ungewohnten Bedingungen so eine reife Leistung abruft, ist einfach bemerkenswert."

Ach ja, und es ging im Duell Vierter gegen Dritter natürlich auch noch um etwas, da man sich keine Niederlage erlauben durfte, wenn man noch weiter im Aufstiegsrennen dabei bleiben möchte.

Nach 22 Minuten brachte der beste Norderstedter, Okan Özütemiz, auf der Strafraumgrenze Claudio Przgodda zu Fall. Der Schiedsrichter verlagerte den Tatort trotz Proteste der Domkicker nach außerhalb des Strafraums. Möglicherweise wäre in dieser Situation Elfmeter die bessere Option gewesen, denn der Gefoulte trat den folgenden Freistoß an den Pfosten, von da prallte die Kugel direkt vor die Füße von Jonah Hollwege, der keine Probleme hatte, den Ball ins Tor zu schieben. "Gut getretener Freistoß, dass der dann direkt vor den Füßen des Mitspieler landet, passiert", erkannte Paulat an. "Danach haben wir das aber nicht gut gespielt, waren nicht mutig genug."

Obwohl wir optisch mehr vom Spiel hatten, taten wir uns gegen die gut aufgestellte St.-Pauli Defensive schwer, fanden im letzten Drittel quasi gar nicht statt. Einzelaktionen wurden im Keim erstickt, Zuspiele kamen nicht an. Offensiv passierte auch bei den Gastgebern nicht viel, was passierte, war allerdings brandgefährlich. Jasir Berisha musste auf der Linie retten (37.), dann reagierte Sönke Günther, der den verletzte Dave Ceesay sehr gut vertrat, glänzend gegen Maximilian Walter (40.). "Da hatte St. Pauli gute Gelegenheiten, wir konnten froh sein, dass wir nur mit 0:1 in die Pause gehen."

"Es war in der ersten Halbzeit das erwartete, schwierige Spiel. Auf diesem Platz tun sich alle Gegner schwer gegen eine Mannschaft, die mit einer Wucht und Körperlichkeit auftritt, die teilweise hart an der Grenze ist. Jeder Zweikampf ist intensiv, immer lag jemand am Boden. Aber das gehört dann auch zum Fußball dazu, dass man solche Partien übersteht, damit muss man umgehen können. Da haben sich gerade die jüngeren Spieler zunächst etwas einschüchtern lassen."

Die Pause tat unserer Elf, die im zweiten Durchgang mit einem ganz anderen Selbstverständnis auf den Platz kam, offenbar gut. "Wir haben angesprochen, dass wir mutiger auftreten und unser Spiel durchsetzen wollen. Da hat man dann richtiggehend gemerkt, dass der unbedingt Wille zurück gekehrt ist. Da sind wir ganz anderes aufgetreten, haben in den Zweikämpfen voll dagegen gehalten", so der Trainer.

Der eingewechselte Jerry Boakye fand in der Mitte den heute als Innenverteidiger aufgebotenen Jasper Hölscher, der in der U23 Spielpraxis sammeln sollte und zum viel umjubelten Ausgleich traf (49.). Ärgerlich: Teile des anwesenden Jasper-Hölscher-Fanclubs, bestehend aus Kapitän Juri Marxen, Stefan Rakocevic, Pelle Hoppe und Elias Saad, nutzen die Pause zu einem kurzen Abstecher auf den Dom. So kamen sie zwar mit einem Snack zurück, bekamen aber Hölles Treffer nicht mit.

Nick Gutmann, der nach vier Monaten Verletzungspause ebenfalls Spielpraxis sammeln sollte, hätte unsere Mannschaft in Führung bringen können, sein schwach geschossener Handelfmeter war jedoch sichere Beute für Jannik Burkhardt im Tor der Gastgeber (58.).

Mittlerweile hatte die Paulat-Mannschaft die Partie komplett im Griff, konnte sich auch offensiv immer besser in Szene setzen. Nick Gutmann schoß aus 25 Metern knapp drüber (61.), Burkhardt rettete mit den Fäusten gegen Falk Schmidt (62.) sowie nach einem Özütemiz-Freistoß vorm einköpfbereiten Lars Kuchenbecker (65.), auch einen Kopfball von Kuchenbecker lenkte Burkhardt über die Latte (75.). Özütemiz schoß knapp vorbei (76.), Burkhardt blieb im 1:1 gegen Boakye Sieger (77.). Noch hielt St. Pauli dem Dauerdruck in einem zunehmend hektischen und theatralischen Spiel - es gab gleich zwei gelbe Karten gegen die Bank der Gastgeber - stand. Noch.

Vermutlich befürchtete der starke Jasper Hölscher Sprüche von seinen Regio-Mannschaftskollegen nach dem Motto "Wir haben das Tor nicht gesehen, also ist es nicht passiert." Was also machen? Hölscher guckt kurz nach draußen... alle da? Ja... und setzt an zu einem unwiderstehlichen Solo durch die Hälfte der Gastgeber, kurzer Doppelpass, Bäng! Riesen-Aktion, Riesen-Jubel! Das 2:1 (83.). "Geile Einzelaktion", jubelte Paulat.

Mit dem Rückstand im Rücken musste St. Pauli wieder mehr machen, was uns nach vorne mehr Möglichkeiten gab. Gutmann und der eingewechselte Moustapha Touré konnten jedoch einen Konterlauf von Ayoub Akhber nicht veredeln. In der Schlußsekunde kam St. Pauli noch einmal zu einer hochkarätigen Torchance, Sönke Günther tauchte aber reaktionsschnell ab ("Super-Parade!") und hielt damit die drei Punkte fest.

"Wir haben in der zweiten Halbzeit alles reingeschmissen, viel Herz gezeigt und am Ende dieses dreckige Spiel gewonnen auf dem Platz, wo sich jede Mannschaft schwer tut. Wir haben jetzt unsere Pflicht getan und gucken jetzt mal, wohin das führt", blickte Paulat gleich voraus auf die kommenden zwei Wochen.

Damit dürfte St. Pauli aus dem Aufstiegsrennen ausscheiden. Auch der SC Sperber hat nach seiner überraschenden 1:4-Niederlage beim TuS Holstein Quickborn am Sonntag und nur noch einem ausstehenden Spiel maximal noch theoretische Chance, sehr zum Leidwesen von Jannik Paulat, da sie "damit gefühlt raus sind aus dem Titelrennen." Denn: Am letzten Spieltag tritt Sperber (3.) gegen den USC Paloma II (1.) an. Hätte man noch Titelchancen, wäre die Motivation der Alsterdorfer sicherlich noch einen Hauch größer...

Aktuell hat der USC Paloma II bei jeweils noch zwei ausstehenden Spielen noch einen Punkt Vorsprung vor unserer Mannschaft und den Aufstieg damit in den eigenen Händen, darf sich aber keinen Punktverlust erlauben. Es wird als eine hochdramatische Schlußphase der Saison.

Am kommenden Spieltag am 29.04.2023 ist der USC Paloma (1.) beim TSC Wellingsbüttel (10.) zu Gast, wir treten ebenfalls am Samstag beim Glashütter SV (8.) an.

FC St. Pauli 3

1 : 2

FC Eintracht Norderstedt 2

Samstag, 15. April 2023 · 18:00 Uhr

Bezirksliga Nord · 28. Spieltag

Schiedsrichter: Valentin Jakob Geiger Assistenten: Sandro Birkenhof, Alexander Wanka

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