Erst Knoten gelöst, dann Tal der Tränen

Hamburger SV 2
Hamburger SV 2
3 : 2
FC Eintracht Norderstedt
FC Eintracht Norderstedt
Samstag, 4. Februar 2023 · 14:00 UhrRegionalliga Nord, 23. Spieltag

Schiedsrichter: Daniel PiotrowskiLinienrichter: Bastian Grimmelmann, Alexander Roj

90

Eintracht verliert daramatisch beim HSV

Spielbericht vom 4. Februar 2023

Der Spielbericht wird präsentiert von:

    Olufemi Smith brachte die Partie mit nur einem Satz auf den Punkt. "Es ist nicht unverdient, dass der HSV das Spiel gewinnt, aber am Ende darf er das Spiel nicht mehr gewinnen."
     
    Denn über 90 Minuten waren die Rothöschen die bessere Mannschaft, hätten schon zur Pause 2:0 führen müssen, scheiterten aber an sich selbst oder an Lars Huxsohl. "Wir hätten da schon in Führung gehen müssen, zwei mal war es Unvermögen, zwei, drei Mal hält der Torwart von Norderstedt überragend"; trauerte HSV-Coach Pit Reimers der zunächst mangelnden Chancenverwertung seiner Elf hinterher. Auch unser Trainer war sich bewusst, dass die Hamburger "schon in der ersten Halbzeit die torgefährlichere Mannschaft waren. Da konnten wir uns bei unserem Torhüter bedanken, dass wir mit einem 0:0 in die Pause gegangen sind."
     
    Dann passierte das, was den allgemeinen Fußballfloskeln nach immer passiert, wenn man die Dinger vorne nicht rein macht: Mit der ersten richtig gute Chancen gingen wir durch Cemal Sezer, der noch keine 30 Sekunden auf dem Platz war, in Führung. Man spürte, wie gut ihm der Treffer tat, wie sehr die Mannschaft ihm dieses Tor gönnte, nachdem er sich zuletzt trotz hohem Einsatz nicht belohnen konnte.
     
    Doch Pingdwinde Beleme drehte die Partie mit einem Doppelschlag für den HSV. Zunächst nutzte er einen Rückpass von Fabian Grau auf Torhüter Huxsohl aus („Den Ball dürfen wir so niemals zum Torhüter zurückspielen!“), dann sezte sich Beleme gegen Andre Wallenborn durch und traf aus spitzem Winkel zur Führung ("Da waren wir in der Zweikampfführung nicht konsequent genug. Dass der Stürmer zwei Pressschläge haben und den Ball dann noch ins Tor befördern darf - das ist nicht gut verteidigt").
     
    Doch wir schlugen spät zurück. Andre Wallenborn schlug in der Nachspielzeit einen Freistoß in die Mitte, wo er vor die Füße von Manuel Brendel verlängert wurde, der aus kurzer Distanz sein erstes Regionalliga-Tor erzielte. Auch hier: Man gönnt es Manu von Herzen, der sich diesen Treffer mit seinem hohen Einsatz einfach mal verdient hat.
     
    Wenn man in der Nachspielzeit den Ausgleichtreffer erzielt, darf natürlich nicht mehr passieren, was dann passierte: Zumberi schickte Beleme steil, der uns in der fünften Minute der Nachspielzeit mit seinem dritten Treffer ins Tal der Tränen stürzte. "Das darf einer Herren-Mannschaft nicht passieren. Das ist ein Jugendfehler, so naiv darf man nicht sein. Da müssen wir wacher, cleverer und präsenter im Kopf sein", fand Smith klare Wore in Richtung seiner Mannschaft. Zumal uns so etwas in dieser Saison schon einmal passiert ist. Am 10. Spieltag gegen den 1.FC Phönix Lübeck erzielte Dylan Williams in der zweiten Minute der Nachspielzeit das 2:2, ehe Anton Ihde mit dem Schlußpfiff doch noch die drei Punkte nach Lübeck entführen konnte. "Dass uns das zweimal in einer Saison passiert, das geht nicht - da müssen wir cleverer sein und aus solchen Situationen lernen! Es ist Wahnsinn, dass uns das nochmal passiert."
     
    Dementsprechend klar fiel auch Smiths Fazit zur Partie aus: Heute waren wir zu fehlerhaft. Deshalb ist das Spiel so gelaufen. Letztendlich ist das natürlich super ärgerlich, dass du dir mit der letzten Aktion den Genickschuss abholen musst. Aber wenn man das ganze Spiel sieht, dann muss man sagen, dass das kein unverdienter Sieg für den HSV ist."

    Besser laufen soll es am Dienstag, wenn wir ab 19.00 Uhr im LOTTO-Pokal beim HEBC zu Gast sind. Am Sonntag geht es dann zu Hause gegen den Tabellenletzten Kickers Emden.