Nur Bork trifft gegen starken Oberligisten

Warum der SV Eichede derzeit Tabellenzweiter der Oberliga Schleswig-Holstein ist und um den Aufstieg in die Regionalliga mitspielt, bewiesen die Stormarner am Sonntag Nachmittag im Edmund-Plambeck-Stadion - das Spiel wurde auf Grund des guten Platzzustandes kurzfristig ins Stadion verlegt - eindrucksvoll.

Gut sortiert und zweikampfstark stellten sie unsere Mannschaft immer wieder vor Probleme, zwangen uns zu Abspielfehlern und setzten auch vorne immer wieder Akzente. Alles in allem genau der starke Gegner, den sich Trainer Olufemi Smith als letzten Härtetest vor dem Ligastart am kommenden Sonntag gegen die U23 von Werder Bremen gewünscht hatte und seiner Mannschaft zeigte, wo man noch nachjustieren muss.

"Ich bin mit dem Test heute so mittelmäßig zufrieden", gab Smith nach dem Spiel zu Protokoll, ehe er zunächst die positiven Seiten hervor hob: "Wir konnten endlich mal wieder auf Naturrasen spielen, haben erneut zu null gespielt und das Spiel gewonnen", ehe er kritisch feststellte, dass "die Abläufe heute nicht so ganz perfekt waren, wie wir uns das vorstellen. Das Spiel am Freitag hat mir da deutlich besser gefallen. Was Einsatzbereitschaft und den konditionellen Teil angeht bin ich mit dem derzeitigen Stand einverstanden."

Das einzige Tor des Tages erzielte Rico Bork mit einem Elfmeter, den er im Besten Bork-Stil sicher verwandelte: Kein rumtänzeln, kein verzögern, kein ausgucken des Torhüters... alles moderner Schnickschnack. Einfach die alte Schule: Anlauf, Schuß, Tor. Zuvor war Ayoub Akhber, der zum ersten Mal für die Regionalliga-Mannschaft auflaufen durfte, im Vollsprint zu Fall gebracht worden.

Gute Möglichkeiten hatten wir einige, nur der Ball wollte einfach nicht ins Eckige. Eichedes ausgezeichneter Keeper Marcel Gevert packte sicher gegen eine sich bedrohlich ins lange Eck senkende Flanke von Andre Wallenborn zu (7.) und parierte auch gegen den erneut sehr fleißigen Cemal Sezer (10.). Philipp Kochs Hereingabe drehte sich um Millmeter am langen Pfosten vorbei (19.), Gevert tauchte gegen Pelle Hoppe ab und griff sich die Kugel (34.). Kurz vor der Pause wurden die Chancen noch hochkarätiger: Nils Brüning trat nach einer Kopfball-Verlängerung von Hamajak Bojadgian freistehend am Ball vorbei (37.), drei Minuten später strich ein Brüning-Schuß hauchzart über den Querbalken. Mit dem nächsten Angriff spielte Hoppe einen überragenden Ball auf den durchstartenden Sezer, der sich für seinen nicht nur in dieser Szene hohen Einsatz nicht belohnen konnte und aus spitzem Winkel gegen Pfosten schoß.

Die Gäste hatten ihre besten Gelegenheiten bei Ballverlusten unserer Mannschaft und dem folgenden schnellen Umschaltspiel. Tom Wittig (12.) und Aaron Gehrken (13.) vergaben im ersten Durchgang gute Möglichkeiten.

Nach der Pause waren die Gäste zunächst die schwungvollere Mannschaft. Der stets gefährliche Wittig hatte die Führung freistehenden auf dem Fuß, der Ball rutschte ihm allerdings über den Fuß (48.), 120 Sekunden später war Lars Huxsohl gegen Morten Wahl zur Stelle. Auf der gegenüberliegenden Seite setzt Sezer Dylan Williams in Szene, der den Torhüter umkurvte und aus 14 Metern einschieben wollte, doch SVE-Kapitän Nico Fischer hatte aufgepasst und konnte den Ball noch vor der Linie weggrätschen.

Nach einem fünffach-Wechsel musste sich unsere Mannschaft erst einmal sortieren - Morten Wahl konnte es nicht nutzen, scheiterte freistehend erneut am glänzend reagierenden Huxsohl (64.), der auch gegen Wittig erneut Sieger blieb (67.). Zwischen den beiden Chancen rettete auf der anderen Seite das Alumnium: Mit einem Doppelpass spielte Juri Marxen Jonas Behounek frei, das Aluminium war jedoch im Weg (65.).

Die letzten zwanzig Minuten hatten wir die Partie dann wieder gut im Griff. Jan Lüneburgs Schuß aus der Distanz ging einen Meter am Tor vorbei (72.), dann blieb SVE-Torhüter Gevert sowohl gegen Jonas Behounek (74.) als auch gegen Benjamin Dreca (79.) Sieger, ehe Rico Bork mit dem Elfmeter endlich der ersehnte Treffer gelang. Die Chance, das Ergebnis noch positiver darzustellen verpassten Rico Bork (85.) und Jan Lüneburg (88.), die jeweils in Gevert ihren Meister fanden.

"Mit zwei Zu-Null-Siegen gegen ambitionierten Oberligisten bin ich einverstanden, ich hoffe dass wir den Schwung mit in die Liga nehmen können", gab sich Olufemi Smith mit dem letzten Test-Wochenende nicht unzufrieden. "Jetzt haben wir noch eine Woche Zeit um uns den letzten Feinschliff zu holen und dann hoffe ich, dass wir gut gerüstet sind für Werder."

Das Spiel findet am kommenden Sonntag um 14.00 Uhr im Edmund-Plambeck-Stadion statt, Tickets bekommt ihr in unserem Online-Shop.

Fotos: Joe Noveski