Perfekter Abschied für Saad

Perfekter Abschied für Saad

Regionalliga 04.12.2022

3:1-Heimsieg gegen Jeddeloh

Viel besser hätte man den Schlußakkord nicht malen können: 85 Minuten waren absolviert, als Elias Saad zwei Gegenspieler auswackelte, die Lücke zwischen den beiden Verteidigern für eine butterweiche Flanke auf Jan Lüneburg nutzte, der am Fünf-Meter-Raum völlig ungestört zum 3:1 einköpfte. 120 Sekunden später verließ Saad zum letzten Mal das Edmund-Plambeck-Stadion. Die Haupttribüne erhob sich, auf der Gegengerade präsentierten die Fans ein "E1Ner von uns - Danke Elias!"-Plakat als sich der 22jährige zukünftige Profi unter stehenden Ovationen von den Norderstedter Zuschauern verabschiedete. Es war der perfekte Schlußpunkt - nicht nur unter die Partie, sondern auch unter die Norderstedt-Zeit unseres Linksaußens. "Elias wollte unbedingt spielen. Wir sind sehr froh, dass er hier zuhause in unserem Stadion sein letztes Spiel bekommen hat", freute sich Olufemi Smith über den Gelungenen Abschied. "Er hat heute noch einmal eindrucksvoll bestätigt, was für ein einwandfreier Charakter er ist und wieviel Spaß es ihm macht, in unserer Mannschaft Fußball zu spielen."

Die Bühne auf dem Feld überließ Saad heute anderen. Allen voran Rico Bork, der zum ersten Mal nach seiner Verletzungszeit wieder in der Startelf stand, machte richtig Spaß und ging voran. Nicht nur, dass es zum ersten Mal seit langem wieder gut hörbare Laufstärke auf dem Platz gab, leitete er immer wieder mit langen Bällen hinter die Abwehrkette gefährliche Angriffe ein. Ebenfalls auffällig: Marc Bölter mit vielen Ballgewinnen im Mittelfeld, viel Ballsicherheit und guten Verlagerungen.

Schon nach vier Minuten hätten wir führen können: Kangmin Choi passte von der linken Seite auf Cemal Sezer, der den Ball für Nils Brüning durchließ. Dessen Abschluß konnte der beste Jeddeloher, Torhüter Felix Bohe abwehren (3.). Sechzig Sekunden schickte Bork mit einem langen Ball Pelle Hoppe die Linie runter, der schlug einen Haken, zog ab - erneut konnte Bohe den Arm ausfahren und abwehren (4.). Die Angriffslawine kam ins Rollen: Konstantin Engel grätschte Brüning den Ball im letzten Moment vom Fuß (8.), dann war wieder der aufmerksame Bohe zur Stelle, der eine Saad-Flanke vor dem einköpfbereiten Brüning abfing (11.). Nach einer knappen Viertelstunde meldete sich die Gäste vorm Tor an: Wir bekamen den Ball nicht geklärt, Durmishi zog vom Sechzehner an, der Ball ging knapp drüber (14.), dann war es auf der anderen Seite erneut Brüning, dessen Abschluss kurz vor der Linie geklärt wurde (16.).

Das Führungstor lag in der Luft - und es fiel. Nur auf der falschen Seite. Von Aschwege gewann im Mittelfeld ein Kopfballduell gegen Sezer, Marc Bölter und Tjark Hildebrandt gingen nicht entschieden genug zum Ball, Simon Brinkmann stieß in die Lücke und köpfte in den Lauf von Miguel Fernandes, der Hamajak Bojadgian austanzte und aus sieben Metern zur Gäste-Führung traf (20.).

Fünf Minuten brauchte unsere Mannschaft, um sich zu berapppeln. Elias Saad klaute Niklas von Aschwege den Ball, setzte aber zu hoch an - knapp drüber (24.). Weitere fünf Minuten später fiel der hochverdiente Ausgleich. Über Brüning und Choi kam der Ball zu Pelle Hoppe, der ihn im Rücken der Abwehr einmal quer durch durch den Strafraum spielte. Auch der schon gestartete Rico Bork musste abbremsen und ein paar Schritte zurück machen, ging mit dem Ball Richtung Mitte und schoß von der Strafraumgrenze mit dem rechten (!) Fuß - der Ball schlug flach links unten zum 1:1 ein (29.). "Wir sind ganz gut reingekommen in die Partie, waren auch gut dabei, haben dann aber den Faden verloren und bekommen das 1:1", resümierte SSV-Trainer Björn Lindemann.

Nun nahm der Norderstedter-Angriffs-Express wieder Fahrt auf: Brüning verpasste eine Bork-Flanke nur knapp (35.), Kangmin Choi setzte einen Schuß von der Strafraumgrenze an die Latte (36.), Torhüter Bohe bekam noch eine Hand an einen Choi-Lupfer, der Nachschuß von Brüning verfehlte das Tor (40.). Es war die letzte Möglichkeit des ersten Durchganges, in dem wir auf Grund des klaren Chancen-Plusses eigentlich hätten führen müssen. "Zu Beginn der ersten Halbzeit war es noch ein recht ausgeglichenes Spiel. Wenn man dann aber schon das Chancenverhältnis zur Halbzeit sieht, ist es für uns ärgerlich, dass es nur 1:1 steht. Leider konnten wir unsere Chancen nicht in zählbares ummünzen", so Olufemi Smith über die ersten 45 Minuten. "Dass haben wir in der zweiten Hälfte etwas korrigieren können."

Nachdem sich zunächst zahlreiche Eckbälle aneinander reihten, belohnte sich Nils Brüning für seinen unermüdlichen Aufwand: Bojadgian spielte Saad auf der linken Seite in den Lauf. Auf Höhe des Strafraums passte Saad quer zu Hoppe, der zentral stand, allerdings den Blick für den besser postierten Brüning hatte. Unser Rechtsaußen hatte keine Schwierigkeiten, den Ball aus kurzer Distanz in der kurzen Ecke zum 2:1 zu versenken (54.).

Nach dem Führungstreffer wurden die Torchancen weniger. Die Smith-Elf hatte die Partie weitestgehend im Griff, ließ hinten wenig zu: Ein Schuß von Hoppe aus dem Hintergrund (58.), ein Jeddeloher Abwehrbein dass vor Sezer klärte (67.), eine starke Parade von Bohe gegen Hoppe (68.). Und Jeddeloh? Hatten im zweiten Durchgang ihre beste Möglichkeit durch einen Freistoß von Miguel Fernandes aus 16 Metern, den Lars Huxsohl im Tor entschärften konnte (71.). Es blieb die einzige gefährliche Tormöglichkeit der Gäste im zweiten Durchgang. Nur wenige Sekunden später konnte sich erneut Felix Bohe auszeichnen, der mit einer großartigen Parade einen Kopfball von Yannik Nuxoll aus der Ecke fischen konnte (73.). Danach spielte sich das Geschehen im Mittelfeld ab - bis Jan Lüneburg den Schlußpunkt zum 3:1 setzte.

"Im zweiten Durchgang waren wir gar nicht mehr da, konnten keine Chancen mehr kreieren", so Lindemann, der feststellen musste: "Norderstedt hat verdient gewonnen." Olufemi Smith sah ebenfalls, dass wir "einen verdienten Sieg eingefahren haben."

Nach dem Abpfiff ließ die Mannschaft Elias Saad hochleben, warf den zukünftigen Profi gleich mehrfach in die Luft, ehe man vor den Plakaten der Fans ein gemeinsames Fotos machte. Danach warteten zahlreiche Mikrofone auf Saad, zahlreiche Fotowünsche wurden erfüllt, ehe der letzte Arbeitstag bei Eintracht Norderstedt für Elias Saad endete. Am kommenden Freitag gegen die SV Drochtersen/Assel wird er wieder im Stadion sein und - dann als Zuschauer - vom Verein offiziell verabschiedet werden.

 

Fotos: Joe Noveski

FC Eintracht Norderstedt

3 : 1

SSV Jeddeloh

Sonntag, 4. Dezember 2022 · 14:00 Uhr

Regionalliga Nord · 21. Spieltag

Schiedsrichter: Christoph Kluge Assistenten: Christopher de Vries, Noah Müller Zuschauer: 365

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