Schwache Eintracht verliert in Havelse

Schwache Eintracht verliert in Havelse

Regionalliga 27.11.2022

Torhüter Huxsohl verhindert Schlimmeres

Es gibt Spiele, mit denen hadert man noch tagelang. Wo man eigentlich eine richtig gute Leistung gezeigt hat und am Ende doch irgendwie die Punkte liegen ließ und selbst nicht so richtig weiß, warum. Oder wo man sich durch individuelle Fehler um den verdienten Lohn bringt und noch tagelang ärgert. Und dann gibt es Spiele wie in Havelse, wo man nüchtern betrachten muss: Der Gegner war die bessere Mannschaft und hat verdient gewonnen. Punkt.

Die Niederlage tut dann zwar nicht weniger weh, aber es lässt sich einordnen und aufarbeiten. "Wir hätten sogar noch höher gewinnnen können", merkte TSV-Trainer Samir Ferchichi nach der Partie an. Und hatte damit recht. Dass es nicht so kam, ist in erster Linie Torhüter Lars Huxsohl geschuldet, der einmal auf dem falschen Fuß erwischt wurde, ansonsten aber seine sehr gute Form der letzten Wochen bestätigte und gerade in der Schlußphase gleich mehrfach in höchster Not rettete.

Vier Veränderungen gab es gegenüber dem Lübeck-Spiel. Yannik Nuxoll ersetzte nach seinem Muskelfaserriss Fabian Grau, Cemal Sezer stürmte für Jan Lüneburg und Juri Marxen rückte auf die Position im defensiven Mittelfeld, dafür übernahm Tjark Hildebrandt die Rechtsverteidiger-Position des Kapitäns.

Doch die Rechnung ging dieses Mal nicht auf. Havelse nutzte unsere eigenen Waffen, presste früh und zwang unsere heute nicht immer sattelfeste Verteidigung immer wieder zu Abspielfehlern.

Bereits mit der ersten Torchance gingen die Niedersachsen in Führung. Wir bekamen den Ball hinten nicht geklärt, die Kugel landete auf dem Schlappen von Torjäger Yannik Jaeschke, der aus kurzer Distanz vollendete. "Wir sind verdient in Rückstand geraten, haben überhaupt kleinen Zugriff gehabt, keine Zweikämpfe geführt, keine zweiten Bälle gewonnen. Das war überhaupt kein guter Auftritt meiner Mannschaft in der ersten Halbzeit“, so Olufemi Smith in der Pressekonferenz nach dem Spiel.

Das Gegentor war nicht der erhoffte Weckruf, im Gegenteil. Der TSV Havelse blieb zunächst am Drücker und kam zu weiteren Chancen. Huxsohl lenkte einen Kopfball mit den Fingerspitzen um den Torpfosten (13.),  Hildebrandt rettete in höchster Not gegen Jaeschke, der vorher Dane Kummerfeld und Yannik Nuxoll stehen ließ (18.).

Erst nach etwa zwanzig Minuten kamen wir zumindest etwas besser in die Partie, konnten uns immer wieder befreien. Doch die tonangebende Mannschaft bliebt der TSV. Ein Kopfball nach einer Ecke strich knapp über die Torlatte (25.), Lars Huxsohl rettete in Weltklasse-Manier gegen den alleine auf ihn zustürmenden Julius Langfeld (31.).

Die beste Tormöglichkeit auf der Gegenseite hatte Nils Brüning. Sein Kopfball nach einer Kummerfeld-Ecke tänzelte über die Latte, fand aber nicht den Weg ins Tor (33.). Auf der anderen Seite kamen Glück und Können zusammen: Ein langer Ball von der linken Seite landete auf dem Schlappen von Yannik Jaeschke, der die Kugel direkt nahm, perfekt traf und unhaltbar zum 2:0 im Netz einschlagen ließ (35.). Kurz vor der Pause stand noch einmal Lars Huxsohl im Mittelpunkt, der einen Flachschuß von Julius Langfeld entschärfen konnte (45.+1).

Schon im Verlaufe der ersten Hälfte wurde Olufemi Smith’s Unzufriedenheit deutlich sicht- und hörbar, in der Pause musste eine Mischung aus deutlicher Kritik und Motivation finden. "Wir haben in der Pause sehr eindringlich an die Jungs appelliert, dass wir es besser können und das in den letzten Wochen auch gezeigt haben.“

Yannik Nuxoll blieb in der Pause in der Kabine, Rico Bork kam und ging auf die Sechser-Position. Marxen rotierte zurück in die Rechtsverteidigung, Hildebrandt übernahm die verwaiste Innenverteidiger-Position von Nuxoll.

Es wurde etwas besser, auch, weil Havelse nicht mehr so früh angriff. Allerdings dauerte es bis zur 60. Minute, ehe es wieder einmal gefährlich wurde. Elias Saad, der bei Florian Riedel sehr gut aufgehoben war und kaum zur Geltung kam, setzte sich einmal in Szene, zog aus 16 Metern ab. Sein Schuss wurde abgefälscht, landete knapp neben dem Pfosten (60.). Auf der anderen Seite verpasste Marco Schleef den langen Pfosten ebenfalls nur um Zentimeter (73.).

Oliver Kahn brachte es einst auf den Punkt. „Eier, wir brauchen Eier“ wütete er ins TV-Mikrofon. Wir brauchen keine Eier, wir haben sie: Olufemi Smith bewies Mut, nahm Juri Marxen und Dylan Williams vom Feld, setzte mit den Mittelstürmern Jan Lüneburg und Manuel Brendel auf bedingungslose Offensive, stellte hinten um auf Dreierkette. Heraus kam dabei allerdings enttäuschend wenig. „Leider haben wir es auch in der zweiten Halbzeit nicht geschafft, wirklich zwingend zu sein, es gab nur eine richtig torgefährliche Situation. Aber nichts, was den Gegner jetzt wirklich in Verlegenheit hätte bringen können.“ Diese Möglichkeit hatte Lüneburg nach Vorarbeit von Hamajak Bojadgian – Havelse konnte auf der Linie klären (76.).

Durch die offensivere Ausrichtung ergaben sich in der Schlußphase ür Havelse Räume. Lars Huxsohl bewies jedoch seine Formstärke, blieb sowohl gegen Marko Ilic (86./90.) als auch gegen Amoro Diedhiou (88.) Sieger, so dass es beim 2:0 blieb.

Es war ein hochverdienter Sieg für Havelse, enttäuschend und ernüchternd für uns“, beendete Olufemi Smith seine Ausführungen. „Wir hatten eine gute Phase in den letzten Wochen, wir haben tolle Ergebnisse gehabt, tolle Spiele, tolle Leistungen gezeigt. Davon war heute leider nichts zu sehen. Wir werden das Aufarbeiten, die Köpfe wieder aufrichten und dann gegen Jeddeloh am kommenden Sonntag hoffentlich ein besseres Spiel bringen und ein anderes Gesicht zeigen."

TSV Havelse

2 : 0

FC Eintracht Norderstedt

Sonntag, 27. November 2022 · 14:00 Uhr

Regionalliga Nord · 20. Spieltag

Schiedsrichter: Alexander Roppelt Assistenten: Luca Sambill, Ole Andreas Schulz Zuschauer: 322

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