Trotz guter Leistung wieder kein Sieg gegen Weiche

Trotz guter Leistung wieder kein Sieg gegen Weiche

Regionalliga 13.11.2022

"Wir werden es weiter versuchen!"

"Wir werden es weiter versuchen", stellte Olufemi Smith nach der Partie unmißverständlich klar und blickte somit bereit ein halbes Jahr in die Zukunft Richtung Rückspiel am 20. Mai in Flensburg."Wir hätten sehr gerne mehr geholt, wollten gegen Weiche endlich einmal einen Dreier einfahren, was mir in meiner Zeit in Norderstedt leider noch nie geglückt ist." Klar: Femi ist seit 2019 bei uns, der letzte (und bisher einzige) Sieg war im Jahr 2015, damals noch unter Thomas Seeliger. Und in all dieser Zeit war man wohl seltener am Sieg dran als heute nachmittag im Edmund-Plambeck-Stadion.

Standesgemäß wurden beide Mannschaften erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie von Einlaufkindern aufs Spielfeld begleitet, dieses Mal waren es unsere E-Jugend-Mannschaft sowie die E-Jugend des Hummelsbütteler SV, die von der Haupttribüne unser Mannschaft immer wieder anfeuerte. Besonders groß war der Jubel unserer E-Jugend in der 77. Minute. Nicht etwa, weil ein Tor fiel, sondern weil Rico Bork eingewechselt wurde. "Rico ist Pate der Mannschaft", erklärte E-Jugend-Trainer Uko van der Heuvel. "Er ist immer wieder beim Training dabei, spricht viel mit den Spielern. Das ist richtig toll für die Jungs und bedeutet ihnen sehr viel." Wieviel ihnen das bedeutete, hörte man deutlich an der Reaktion.

Auch auf dem Rasen war von Beginn an ordentlich was los. Schon nach sechs Minuten lag der Ball das erste Mal im Netz. An einen Eckball von Dane Kummerfeld kam Weiche-Keeper Jesper Heim nur mit den Fingerspitzen, Elias Saad legte den Ball zurück auf Marc Bölter, der ihn per Kopf wieder in die Mitte brachte. Dort löste sich Hamajak Bojadgian im Stil eines Mittelstürmers von Patrick Thomsen und netzte aus kurzer Distanz zur Führung ein (6.).

Die Freude dauerte jedoch nicht lange. Rene Guder lief Lars Huxohl an, der den Ball nur unsauber nach vorne spielen konnte - direkt in die Füße von Niclas Nadj, der den Ball direkt im verwaisten Tor unterbringen konnte, Marc Bölter kam zu spät (10.). "Das ist eine Situation, die mal passieren kann", nahm Olufemi Smith den Unglücksraben in Schutz. "In der Szene wurden wir für das Risiko im Aufbauspiel bestraft, weil wir dem Torwart keine Anspielstation geboten haben, um einen sauberen Ball zu spielen."

Schade: Zu diesem Zeitpunkt hätte es schon 2:0 stehen müssen, denn keine sechzig Sekunden zuvor schickte Saad Nils Brüning die rechte Außenbahn herunter. Der hatte das Auge für Jan Lüneburg, der im Rückraum lauerte - Torhüter Heim machte sich ganz breit und wehrte die Kugel mit dem Fuß ab (9.).

Vom Ausgleichstreffer ließen sich unsere Jungs nicht von ihrer Marschroute abbringen und spielten weiter mit viel Tempo nach vorne. Pelle Hoppe und Jan Lüneburg verpassten eine Saad-Hereingabe um wenige Zentimeter (14.), Dylan Williams' Schuß war zu unplatziert so dass Heim die Fäuste hochreißen und parieren konnte (16.), Lüneburg rutschte an einer Kummerfeld-Flanke vorbei (32.). Die einzige Chance der Gäste hatte Finn Wirlmann, dessen Kopfball sicherer Beute unseres Torhüters wurde (23.).

Doch unsere Jungs gelohnten sich noch vor der Pause für ihren Aufwand. Elias Saad ging von der linken Angriffsseite in den Strafraun, Noel Kurzbach kam herangerauscht und bracht ihn etwas ungestüm zu Fall. Schiedsrichter Rosenhagen hatte perfekte Sicht auf die Situation und zögerte keine Sekunde: Elfmeter. Pelle Hoppe ließ sich die Chance nicht entgehen und verwandelte in einer sehr unterhaltsamen auf hohem Tempo zum 2:1-Pausenstand (41.).

"In der ersten Halbzeit habe ich uns sehr, sehr gut gesehen. Wir haben sehr viel Druck ausgeübt, waren sehr kompakt gegen den Ball, haben gute Lösungen gefunden, uns gute Chancen erspielt", befand auch Olufemi Smith. "Über das gesamte Spiel, auch in der zweiten Halbzeit, waren wir sehr gut drin. Natürlich ist es klar, dass eine Mannschaft wie Weiche Flensburg dann noch einmal richtig aufkommt und drückt und in der zweiten Halbzeit spielerisch nochmal eine Schippe drauf gelegt hat. Das hat uns am Ende etwas die Kompaktheit gekostet, wir haben viel Druck bekommen und zuviel zugelassen zwischen der 50. und 70. Minute."

"Wegen der frühen Gegentore mussten wir früh umstellen, haben in der zweiten Halbzeit eine Reaktion gezeigt", erklärte Weiche-Trainer Mamadou Sabaly die Leistungssteigerung im zweiten Durchgang. Zudem wechselte man zwei Mal, brachte mit Christopher Kramer und Dominic Hartmann Regionalliga-Qualität aus dem obersten Regal.

Die Feldvorteile hielten sich nun die Waage, allerdings blieb Weiche in der Offensive zunächst harmlos. Ein Steilpass von Kramer war zu steil für Nadj (55.), Cornils rutschte ein Schuß aus der zweiten Reihe über den Fuß (64.), dann sorgte Jan Lüneburg mit einem Luftloch im eigenen Strafraum für Gefahr (66.), dann blieb Huxsohl gegen Guder Sieger (72.). Aufregung gab es in der 69. Minute, als Rene Guder Dane Kummerfeld anschoß. Halb Flensburg forderte lautstark Elfmeter, doch der gute Schiedsrichter ließ völlig zurecht weiterlaufen, da der Arm klar angelegt war und keine Verbreiterung der Körperfläche darstellte. In der zwanzig-minütigen Druckphase der Gäste hatten wir nur eine durch Fabian Graus schnelles Umschaltspiel eingeleitete Offensivsituation, konnten aber einen Konter in Überzahlsituation nicht sauber ausspielen.

Darüber hinaus fiel es uns schwer, gegen die mittlerweile sattelfeste Defensive der Gäste überhaupt Strafraum-Situationen zu kreieren. Erst nach 74 Minuten war es wieder soweit: Hoppe nahm aus 23, 24 Metern Maß, Heim riß die Fäuste hoch und wehrte vor die Füße von Saad ab, der den Ball im Tor versenkte - allerdings sprang ihm bei der Ballannahme der Ball unabsichtlich an die Hand, so dass der Schiedsrichter ihm das Tor verweigerte. Auch die nächste Großchancen hatten wir zu verbuchen: Nils Brüning nahm aus 25 Metern Maß, setzte die Kugel an den Pfosten (81.). Von dort sprang sie an Heims Hinterkopf und dann ins Toraus.

Dass wir unsere Torchancen nicht nutzten, wurde umgehend bestraft. Guder flankt den Ball von der rechten Seite flach in die Mitte, am kurzen Pfosten setzte sich der alte Fuchs Christopher Kramer gegen Hamajak Bojadgian durch und spitzelte die Plastikkugel aus kürzester Distanz in die kurze Ecke (83.).

Die Antwort unseres Trainers? Noch mehr Offensive, Manuel Brendel kam für Pelle Hoppe. Und die Mannschaft gehorchte, traf jedoch nicht mehr. Erst rettete Heim gegen den freistehenden Dylan Williams (88.), dann setzte Hamajak Bojadgian einen Bork-Eckball mit dem Kopf auf die Torlatte (89.).

"Ich muss der Mannschaft ein großes Kompliment machen, dass sie immer weiter nach vorne gespielt und sich Torchancen erarbeitet hat. Leider haben wir nur Latte und Pfosten getroffen", war unser Trainer gleichermaßen stolz wie enttäuscht. "Für uns fühlt es sich aktuell wie zwei verlorene Punkte an. Vielleicht sieht es morgen schon wieder anders aus, wenn wir eine Nacht drüber geschlafen haben. Aber Stand jetzt war es wie immer gegen Weiche: Es soll nicht sein."

Komplimente gab es auch vom Trainer der Gäste: "Norderstedt hat das heute sehr gut gemacht, war taktisch sehr gut eingestellt. Und Glück gehört nun einmal auch dazu. Am Ende hatte Norderstedt noch einmal Pfosten und einmal Latte, auch wieder hatten unsere Chancen. Es war ein offenes Spiel. Das ist genau das Spiel, was ich mag."

Das Spiel läutet die Endphase der Saison ein, wo uns jetzt nur noch Spitzenmannschaften erwarten. Am Samstag geht es zum Tabellenführer VfB Lübeck, danach geht es zum Drittliga-Absteiger TSV Havelse, ehe wir das Regionalliga-Jahr mit den Heimspielen gegen Jeddeloh (2.) und Drochtersen/Assel (5.) beschließen.

FC Eintracht Norderstedt

2 : 2

SC Weiche Flensburg 08

Sonntag, 13. November 2022 · 14:00 Uhr

Regionalliga Nord · 18. Spieltag

Schiedsrichter: Alexander Rosenhagen Assistenten: Benjamin Buth, Miguel Karrasch Zuschauer: 585

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