Eintracht lässt Heimserie reißen

Eintracht lässt Heimserie reißen

Regionalliga 06.11.2022

Smith-Elf siegt in Rehden

Alle sieben Heimspiele in der bisherigen Saison bliebt der BSV Schwarz-Weiß Rehden zu Hause unbesiegt. Bis heute. "Wir wussten, dass die Trauben hier sehr hoch hängen, Rehden zuhause in den letzten Wochen starke Spiele abgeliefert hat und ungeschlagen war. Von daher ist es für uns umso schöner, dass wir hier gewinnen und die Serie reißen lassen konnten", resümierte der sichtlich entspannte Olufemi Smith nach der Partie auf der Pressekonferenz.

Schön war es allerdings nicht unbedingt, was die 387 Zuschauer insbesondere im ersten Durchgang geboten bekamen, denn es war "ein überschaubares Niveau, viele lange Bälle, viel Unruhe, viele Ballverluste im Mittelfeld, zweite Bälle die man nicht gewinnen konnte und dann wieder beim Gegner gelandet sind." Hier musste BSV-Trainer Kristian Arambasic allerdings gleich intervenieren. "Es war schön nicht, dass ist richtig." Für ihn lag das aber in der Taktik seiner Mannschaft begründet: "Wir müssen gucken 'was können wir bringen, was können wir leisten?' Wir wussten, dass Norderstedt viel mit Positionswechseln spielt. Wir haben das unterbunden, in dem wir hoch gepresst haben, so dass Norderstedt nicht die Möglichkeit hatte so Fußball zu spielen, wie sie es normal gewohnt sind. Dadurch die langen Bälle, das war unser Ziel, sie auf die Flügel zu pressen und dann Bälle zu ergattern und darauf ins Umschaltspiel zu kommen."

Das gelang seiner Mannschaft im ersten Durchgang auch gut, die ein optisches Übergewicht hatte, allerdings nur selten in die gefährliche Zone eindringen konnte. Allerdings: Die besseren Tormöglichkeiten hatte unsere Mannschaft. Schon nach fünf Minuten hätten wir in Führung gehen müssen. Der glänzend aufgelegte Nils Brüning setzte sich auf der rechten Außenbahn in Szene und brachte den Ball dann scharf auf den kurzen Pfosten, wo Cemal Sezer den Ball verpasste und der hinter ihm postierte Pelle Hoppe aus sechs Metern freistehend den Ball am Tor vorbei schoß. Auch Andre Wallenborn, der sich durch den Strafraum dribbelte, traf mit seinem Schuß aus neun Metern nicht das Tor, sondern ledigluche ein Rehdener Abwehrbein (12.).

Nach einer Viertelstunden meldeten sich auch die Gastgeber vor dem Tor an: Kevin Coleman spielte Tony Lesueur am kurzen Pfosten an, doch bevor der Rehdener Angreifer an den Ball kam, bekam Hamajak Bojadgian seinen Fuß dazwischen und klärte zum Eckball (15.). Die nächste Chance gehörte wieder uns: Hoppe schickte Brüning auf dem rechten Flügel auf die Reise, der seinen Gegenspieler mit einer Körpertäuschung stehen ließ, dann mit seinem linken Fuß aber etwa einen Meter am Tor vorbei zielte (20.). Dann wurde es zum ersten Mal so richtig gefährlich vor unserem Tor: Luseur ging rustikal gegen Marc Bölter zu Werke, der liegen blieb. Der Pfiff blieb aus, Nutznießer war Coleman, der viel Platz hatte und von der Strafraumgrenze nur Zentimeter über den Querbalken schoß (26.).

Nachdem Elias Saad an Torhüter Niemann scheiterte (34.), ein kurzer Schockmoment bei unserem Team. Andre Wallenborn blieb liegen und zeigte sofort an, dass es nicht weitergeht. Er musste mit Verdacht auf Muskelfaserriss vom Feld, für ihm kam Dane Kummerfeld ins Spiel (37.). Schon verrückt: Kaum ist unsere Offensivabteilung wieder personell gut aufgestellt, fallen unsere Defensivspieler reihenweise aus...

Nach einer über weite Strecken ausgeglichen ersten Hälfte, gelang dem in den letzten Spielen glücklosen Elias Saad der Dosenöffner. Und wie. Nach einem Eckball der Gäste schlug Kummerfeld den Ball aus dem Strafraum, Saad setzte zehn Meter vor dem eigenen Strafraum um Sprint und lief mit dem Ball am 70 Meter über den Platz. Lediglich Daniel Haritonov klemmte sich ihm an die Hacken, hatte aber nur die Möglichkeit, Saad ziehen zu lassen oder ihn mit einer Notbremse zu stoppen. Er entschied sich für ersteres, ließ Saad gewähren, der vor dem Tor cool blieb und den Ball an Niemann vorbei ins Netz schob. Was für ein Lauf, was für ein Tor (49.)!

BSV-Trainer Arambasic schlug die Hände über dem Kopf zusammen. "Ärgerlich für uns, dass aus einem eigenen Eckball das Tor fällt. Es ist ja nun mal in der Liga bekannt, wieviel Speed Elias Saad hat und wie gefährlich er ist. Ein Unterschiedsspieler, er bricht einmal bis zum Tor durch, ist dann eben da und macht das Ding rein."

Rehden musste sich kurz schütteln, tat dann aber mehr für die Offensive. Bölter klärte vor dem einschussbereiten Coleman (56.), Lars Huxsohl hatte kein Problem mit Tomic' Schuß aus der zweiten Reihe (59.), dann warf sich Fabian Grau in den Schuß des stets gefährlichen Coleman (61.), der kurz darauf erneut Huxsohl prüfte (67.). Es waren alles keine Riesenchancen, aber durchaus Situationen, die gefährlich hätten werden können. Gefährlich wurde es dann wieder auf der anderen Seite, als Alessio Arambasic sich einen leichten Ballverlust gegen Dylan Williams leistete. Im Doppelpass mit dem eingewechselten Jan Lüneburg hatte Williams auf der linken Seite plötzlich viel Platz und spielte den Ball von der Grundlinie scharf in die Mitte. Am kurzen Pfosten verpasste Saad, nicht aber der hinter ihm in Mittelstürmerposition lauernde Pelle Hoppe, der seinen Fuß in den Ball stellte und ihn über die Linie drückte (71.).

"Wir kassieren durch einen einfachen individuellen Fehler das 2:0, das uns richtig weh getan hat. Nach so einem Tor bist du eigentlich tot, das war es eigentlich", musste BSV-Trainer Arambasic erst einmal durchatmen, sah dann aber umgehend die Reaktion seiner Mannschaft. "Dann machen wir direkt nach dem Anstoß das 2:1 - auch noch durch den Spieler, der das Gegentor verursacht hat" - Trainer-Sohn Alessio Arambasic (73.). Exakt 16 Sekunden nach Wiederanpfif setzte sich - natürlich - Kevin Coleman auf unserer rechten Seite durch und brachte den Ball mit Druck in die Mitte, wo Arambasic vor Kummerfeld an den Ball kam und ihn an Huxsohl vorbei über die Linie spitzelte.

Danach entwickelte sich ein richtiger Fight beider Mannschaften. Rehden drückte und wollte den Ausgleich erzwingen, doch unsere Defensive hielt, zwingende Torchancen konnten sich beide Mannschaften nicht mehr erarbeiten, was den Rehdener Coach enttäuscht zurück ließ. "Nach dem Anschlusstor waren wir wieder drin, ich habe auch dran geglaubt, dass wir das 2:2 machen können, weil Norderstedt dann schon Probleme hatte und wir alles nach vorne geworfen haben." Aber: "Dann kommt die Körperlicjkeit beider Mannschaften hinzu, das ist schon ein Unterschied. Da fehlt bei uns dann die Länge, die Größe, da kriegen wir dann eben die zweiten Bälle nicht. Auch die ersten Bälle schon nicht..."

Einen Wermutstropfen gab es für Arambasic dann noch, als die Partie schon vorbei war: Angelos Argyris sprintete nach dem Schlusspfiff zu Schiedsrichter Scharf und zeigte sich vehement unzufrieden mit der Schiedsrichterleistung. Auch nachdem Argyris gelb sah, diskutierte er noch weiter und sah schließlich Gelb-Rot. Die gelbe Karte und die Gelb-Rote Karte beide nach dem Schlusspfiff zu bekommen ist auch ein Kunststück, was es noch nicht allzuhäufig gegeben haben dürfte...

"Wir sind megaglücklich über den Sieg heute hier", gab Olufemi Smith nach der Partie zu Protokoll. "Insgesamt haben wir kein allzu hochklassiges Regionalliga Spiel gesehen. Am Ende haben wir einen dreckigen Sieg eingefahren, aber das muss dann auch mal erlaubt sein." "Es war ein dreckiger Sieg, aber kein Unverdienter, denn die besseren Chancen hattet ihr, die Schüsse aufs Tor waren von der Anzahl her höher als unsere", ergänzte der faire Trainer der Gastgeber, ehe Smith fort fuhr: "Wir sind froh, dass wir nach der kleinen Delle gegen Teutonia eine gute Reaktion zeigen konnten. Wir haben wir schon unter der Woche gegen Victoria einen Sieg mit hoher Moral und hoher Leidenschaft geholt. Wir sind wieder in der Spur und in der Tabellenregion, in die wir auch hingehören."

Zum Abschluss der Rückrunde haben wir jetzt noch zwei richtige Kaliber vor der Brust. Am Sonntag, 13.11.2022, ist der SC Weiche Flensburg zu Gast im Edmund-Plambeck-Stadion, bevor es am Samstag, 19.11.2022 zu, souveränen Tabellenführer vom VfB Lübeck geht.

BSV Rehden

1 : 2

FC Eintracht Norderstedt

Samstag, 5. November 2022 · 15:00 Uhr

Regionalliga Nord · 17. Spieltag

Schiedsrichter: Marco Scharf Assistenten: Benjamin Lindner, Sören Thalau Zuschauer: 387

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