Glücklich aber hochverdient ins Achtelfinale

Glücklich aber hochverdient ins Achtelfinale

Regionalliga 03.11.2022

Chancenfestival mit geringer Ausbeute

Bei Olufemi Smith machte sich nach dem Schlußpfiff von Schiedsrichter Jarno Wienefeld vor nur 232 Zuschauer Erleichterung breit. "Wir haben die nächste Runde erreicht und dabei wieder einen Oberligisten ausgeschaltet. Darüber freuen wir uns und sind erst einmal zufrieden, dass wir unser Minimalziel erreicht haben und eine Runde weiter sind." Der Weg dahin war allerdings deutlich schwerer als es nötig gewesen wäre. "Die Spannung hinten raus haben wir uns selbst zuzuschreiben."

Denn: Über 75 Minuten spielte nur seine Mannschaft, erarbeitete sich Chancen über Chancen, ging damit allerdings viel zu fahrlässig um. Dabei begann die Partie verheißungsvoll: Pelle Hoppes Eckball wurde von der Vicky-Abwehr zunächst geklärt, allerdings konnte Hoppe den Ball noch einmal scharf machen: Am langen Pfosten stand noch der aufgerückte Innenverteidiger Hamajak Bojadgian und köpfte aus fünf Metern ein.

Die Sicherheit, die dieser Treffer geben sollte, reichte allerdings nur bis zum Strafraum. Vicky-Keeper Dennis Lohmann war in der kurzen Ecke gegen Nils Brüning zur Stelle und verhinderte das 2:0. Danach ging es im Minutentakt weiter: Erst setzte Jan Lüneburg den Ball nach einem Hoppe-Freistoß neben den Pfosten (21.), dann traif Nils Brüning nach Dane Kummerfeld-Flanke den Ball nicht richtig (22.).

Auch unser derzeitiger Top-Torjäger Elias Saad hatte heute nicht genügend Zielwasser getrunken und vergab innerhalb von sechzig Sekunden gleich zwei Großchancen vergab, als er den Ball erst freistehend über den Knick setzte (24.) und dann nicht weniger frei links am Tor vorbei schoß (25.). Sind die Tore an der Hoheluft eigentlich kleiner als anderswo? Denn auch Dylan Williams' Versuch aus der zweiten Reihe verfehlte das Ziel nur um wenige Zentimeter (30.).

Die Offensivabteilung des Oberligisten meldete sich erst spät durch zwei Standards an: Beide Male war der gewohnt zuverlässige Lars Huxsohl zur Stelle (38./42.). Im Gegenzug brachte Juri Marxen den Ball scharf in die Mitte, wo Hoppe und Williams verpassten (43.). Kurz vor der Pause gab es noch einen Aufreger - übrigens den einzigen in einem sehr fairen Spiel. Dennis Theißen ging an der Strafraumgrenze rustikal in Ball und Gegner, traf Pelle Hoppe mit dem gestreckten Bein. Während sich die Vicky-Bank sicher war, dass da nichts war, sagt der Foto-Beweis, dass Theißen mit der gelben Karte noch gut bedient war... Den folgenden Freistoß aus vielversprechender Situation setzte Elias Saad allerdings bezeichnenderweise in die Mauer...

Und so wusstte man aus Norderstedter Sicht nicht, ob man mit der ersten Halbzeit zufrieden sein sollte oder nicht. Denn während es spielerisch lief und man die Partie zu jeder Zeit im Griff hatte, ließ die Chancenverwertung zu wünschen übrig. Die versammelte Trainer-Prominenz auf der Tribüne - unter anderem unser ehemaliger Trainer Thomas Seeliger und ex-Dassendorf-Coach Jean-Pierre Richter - waren sich einig, dass es hier auch 3:0 oder 4:0 stehen könnte und Vicky mit dem 1:0 noch gut bedient war.

Im zweiten Durchgang machten wir zunächst dort weiter, wo wir in der ersten Hälfte aufgehört hatten: Chancen heraus arbeiten, um sie dann nicht zu verwerten. Drei Minuten nach Wiederanpfiff konnte sich Lohmann erneut gegen Nils Brünings Kopfball auszeichnen, dann trat Pelle Hoppe die Kugel nach einem flachen Eckball von Dane Kummerfeld aus 16 Metern über das Tor (49.).

Es folgten unzählige Eckbälle. Die beste Möglichkeit hatte Jan Lüneburg, der frei am langen Pfosten vergab und ob seines fehlenden Abschlussglücks wutentbrannt in die Bande trat (65.). Drei Zeigerumdrehungen später sah das dann schon deutlich besser aus: Marxen legte den Ball zurück auf Marc Bölter, der Maß nahm und aus 16 Metern mit dem Außenrist sehenswert zum 2:0 traf (68.).

Anhand des Spielverlaufs sollte das eigentlich die Vorentscheidung gewesen sein. Sollte. "Wir haben zu viel liegen lassen und dann ist eben genau das passiert, was nicht passieren darf", kritisierte der Trainer. "Das 2:0 ist ein sehr trügerisches Ergebnis. Da haben wir gedacht 'Okay, das müsste reichen, das kriegen wir nach Hause.' Dann steht es plötzlich 2:1 und der Gegner wirft dann nochmal alles rein und dann wird es nochmal unnötig spannend."

Spielverderber war Dennis Bergmann, der nach einer Flanke von Magnus Hartwig mit einem sehenswerten Fallrückzieher auf 1:2 verkürzte (75.). Und plötzlich war alles andere. Die bis dahin passiven Victorianer aktivierten den Angriffsmodus, während wir Probleme bekamen, uns zu befreien und immer wieder Zuspiele auf der Strecke blieben. Marxen musste einen Eckball am kurzen Pfosten klären (80.), Nick Scharkowski köpft eine Hartwig-Flanke knapp neben das Tor (81.), Marxen klärte gegen Jan Kämpfer (83.)... In der Schlußminute hielt dann Lars Huxsohl den Sieg fest. Der Ball flog im Strafraum hin und her und landete dann auf dem Fuß von Dennis Bergmann, der aus etwa 28 Metern abzog und unseren Torhüter zu einer sehenswerten Flugeinlage zwang. Damit hielt Huxsohl das 2:1 fest und sicherte seiner Mannschaft den Einzug ins Achtelfinale..

Trotz des Chancenwuchers überwog für Smith das Positive: "Wir haben bis zum Gegentor alles unter Kontrolle gehabt. Wir standen sehr gut, haben sie kaum ins letzte Drittel spielen lassen und uns viele Chancen heraus gearbeitet". Allerdings muss man bei der Zielgenauigkeit nochmal nachjustieren, wenn es am Samstag zum zu Hause noch unbesiegten BSV Schwarz-Weiß Rehden geht (15.00 Uhr, Waldsportstätten).

Im Pokal-Achtelfinale sind wir dann zum dritten Mal in Folge in Eimsbüttel zu Gast, dieses Mal beim HEBC. Dort ist dann Frühschoppen angesagt: Anstoß auf dem Reinmüller-Platz wird am Sonntag, 18.12.2022, um 10.45 Uhr sein.

Fotos: Joe Noveski

SC Victoria Hamburg

1 : 2

FC Eintracht Norderstedt

Mittwoch, 2. November 2022 · 19:30 Uhr

LOTTO-Pokal | 4. Runde

Schiedsrichter: Jarno Wienefeld Assistenten: Janik Möller, Daniel Gawron Zuschauer: 232

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