Heiße Schlußphase lässt Phönix jubeln

Heiße Schlußphase lässt Phönix jubeln

Regionalliga 18.09.2022

Zehn Norderstedter geben Punkt aus der hand

Wir befanden uns bereits in der Nachspielzeit, als der eingewechselte Dane Kummerfeld den Ball auf den kurzen Pfosten brachte, wo Manuel Brendel und Elias Saad den Ball verpasste, Dylan Williams aber hineingrätschte und den Ball irgendwie zum 2:2 über die Linie bugsierte. Riesenjubel auf dem Feld, auf der Trainerbank, auf der Tribüne.

Wieder ein Unentschieden, egal, schließlich waren wir nach der Gelb-Roten Karte für Tjark Hildebrandt nur noch zu zehnt, da muss man dann auch mal mit einem Punkt zufrieden sein. 120 Sekunden später hatte Pelle Hoppe nach einer Flanke von Elias Saad sogar noch den Siegtreffer auf dem Kopf, verfehlte das Tor aber nur um Zentimeter. Stattdessen stach im Gegenzug der eingewechselte Anton Ihde, der am langen Pfosten völlig vergessen wurde, ins Norderstedter Herz, verwandelte die kurzzeitige Euphorie in tiefe Trauer und hinterließ eine niedergeschlagene und konsternierte Norderstedter Elf.

Von einem "Deja Vu" und "ein bißchen wie 'Und täglich grüßt das Murmeltier'", sprach Olufemi Smith nach der Partie, für den es sich im zweiten Durchgang "wie Hildesheim 2.0 anfühlte. Nur mit dem Unterschied, dass wir es dieses Mal geschafft haben, kurz vor Schluß alles herzuschenken". Denn wie gegen Hildesheim zeigte seine Mannschaft in der ersten Hälfte eine gute Leistung, hatte optische Vorteile und auch die besseren Torchancen. Corvin Bock blockte einen Schuß von Elias Saad (17.), Phönix-Torhüter Andrea Hoxha pflückte Nils Brüning im 1 gegen 1 den Ball vom Fuß (18.), Marc Bölter traf mit seinem Schuß aus 18 Metern nur den Pfosten (27.). Eine Führung wäre durchaus verdient gewesen, auch wenn die Gäste durch Ciapa, der zunächst mit einem Schuß das Tor knapp verfehlte und später einen Kopfball an die Latte setzten (23./32.) ebenfalls zwei gute Möglichkeiten hatten. "Wir gehen mit eine 0:0 in die Pause, obwohl wir in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft waren, mehr vom Spiel hatten, mehr Torszenen hatten, schaffen es aber nicht, das in Zählbares umzumünzen", so Smith.

Kurz vor der Pause foulte Kangmin Choi im Mittefeld Phönix-Kapitän Morgen Knudsen, der dabei auf Chois Sprunggelenk fiel. Unser Südkoreaner blieb liegen, musste minutenlang behandelt werden und wurde noch vor der Pause durch Pelle Hoppe ersetzt. "Wir wissen noch nicht, was er hat", sagte der Trainer nach der Partie und verwies auf die am Montag stattfindende Untersuchung.

Nach dem wir im zweiten Durchgang die erste Chance verbuchen konnten - Dylan Williams verfehlte das Tor mit seinem Schuß aus 17 Metern nur knapp - wurden die Gäste auch in der Offensive immer stärker, Lars Huxsohl rückte immer mehr in den Mittelpunkt der Partie und entschärfte zunächst einen Schuß von Knudsen aus spitzem Winkel (58.). Nach dem folgenden Eckball lag der Ball im Tor, doch der Jubel verstummte schnell. Sean Vinberg setzte sich auf der Torlinie nach Ansicht des Schiedsrichters Julian Meckfessel zu beherzt gegen unseren Torwart ein, so dass er sofort abpfiff.

Nur sechzig Sekunden später hatten die Gäste dann doch Grund zum Jubeln. Sebastian Pingel flankte den Ball aus halbrechter Position in den Strafraum, am langen Pfosten kam Julian Ulbricht gegen Andre Wallenborn und Tjark Hildebrandt zum Kopfball und erzielte die Gäste-Führung (60.). Nur zwei Zeigerumdrehungen später war erneut Ulbricht zur Stelle, der im Zusammenspiel mit dem ehemalige Norderstedter Michael Kobert zum 0:2 traf.

Doch unsere Mannschaft schlug sofort zurück: Elias Saad drehte einen von Hendrik Wurr an Dylan Williams verursachten Freistoß aus 20 Metern zum Anschlusstreffer um die Mauer und ins Netz (64.). Drei Minuten später hatte der eingewechselte Manuel Brendel den Ausgleich auf dem Fuß, traf aber nur das Außennetz.

Mitten in den Angriffsschwung grätschte Tjark Hildebrandt an der Seitenlinie Michael Kobert um und musste mit der Ampelkarte vom Platz ("Wenn ich schon gelb vorbelastet bin, kann ich nicht so überhastet und übermotiviert in diese Situation reingehen"). Damit musste man in den letzten zwanzig Minuten mit zehn Mann versuchen, zumindest noch einen Punkt mitzunehmen.

Doch Elias Saad scheiterte erneut an Hoxha (75.), fünf Minuten später strich ein Schuß des Doppeltorschützen Julian Ulbricht nur hauchzart über den Querbalken. Nun waren die Gäste am Drückter, wollten den Deckel drauf machen. Doch zunächst unterband Yannik Nuxoll einen Konter (83.), dann retteten Lars Huxsohl und Dane Kummerfeld mit vereinten Kräften (85.), dann musste sich Huxsohl gegen Ulbricht (86.) und Ciapa (90.) auszeichnen, ehe die wilde Nachspielzeit anbrach...

"Wenn ich sehe, welchen Aufwand wir betreiben müssen, um Spiele irgendwie wie wieder in unsere Richtung zurück zu drehen, weil wir uns vorher unfassbar naiv anstellen, ist das sehr hart für die Jungs. Für die tut es mir sehr leid, dass sie sich für den großen Aufwand, den sie betrieben haben, nicht belohnen konnten", versuchte Smith nach der Partie die richtigen Worte zu finden. "Die Moral ist mehr als Intakt, das hat man heute auch wieder gesehen, wir belohnen uns mit dem Ausgleich und schaffen es dann wieder nicht, hinten konsequent zu verteidigen. Long story short: Das ist uns nicht gelungen und wir stehen ohne Punkte da. Wir müssen das spielfreie Wochenende nutzen, wieder unsere Kräfte zu bündeln und den einen oder anderen Spieler nach seiner Verletzung wieder näher an die Startelf heran zu bekommen."

Für uns heißt es nun erst einmal Wunden lenken. Aktuell sind wir zwar in der Tabelle noch gut dabei, allerdings trennen die Mannschaften zwischen Platz 10 und 17 nur ein Punkt ("Das ist definitiv nicht das, was wir uns vorgestellt haben"), so dass wir am kommenden Wochenende, wenn wir spielfrei haben, nur zusehen können, wie wohl die ein oder andere Mannschaft an uns vorbei ziehen wird.

Für uns geht es am Mittwoch, 28.09.2022 im LOTTO-Pokal beim Eimsbütteler TV weiter, am 02.10.2022 ist dann die Reserve von Werder Bremen zu Gast im Edmund-Plambeck-Stadion.

Fotos: Noveski Sportsphotography

FC Eintracht Norderstedt

2 : 3

1. FC Phönix Lübeck

Sonntag, 18. September 2022 · 14:00 Uhr

Regionalliga Nord · 10. Spieltag

Schiedsrichter: Julian Meckfessel Assistenten: Julian Bergmann, Hannes Hettwer Zuschauer: 325

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