Eiskalter Brüning rettet hochverdienten Punkt

Eiskalter Brüning rettet hochverdienten Punkt

Regionalliga 04.09.2022

Unentschieden... again.

80 Minuten waren gespielt, als Kangmin Choi an der rechten Außenlinie den Ball hatte und eine Anspielstation suchte. Auf der anderen Seite am Sechzehner lauerte Nils Brüning, den die Hildesheimer Abwehr völlig vergessen hatte. Choi spielte Brüning den Ball präzise zu, der die Kugel noch annehmen und am starken VfV-Torhüter Antonio Brandt zum 2:2-Ausgleich vorbei ins Netz legen konnte und damit einen hochverdienten Punkte retten konnte. "Unentschieden... Again", eröffnete Olufemi Smith mit einem Schmunzeln die Pressekonferenz und hatte sichtbare Mühe damit, die Partie einzuordnen.

Dass es überhaupt soweit kommen konnte, verstehen wohl auch mit etwas Abstand die wenigsten. Im ersten Durchgang hatte unsere Mannschaft über 45 Minuten gesehen deutlich mehr Spielanteile, auch die gefährlicheren Torszenen waren auf Seiten des Teams von Olufemi Smith. Alexander Dikarev warf sich in einen Schuß von Benjamin Dreca, der für den verletzten Pelle Hoppe auflief (12.), Jan Lüneburg verpasste gleich drei Mal den Führungstreffer (18./19./21.), ein Fallrückzieher von Lüneburg ging drüber (33.). Die größte Chance des ersten Durchgangs hatte Benjamin Dreca, dessen Abschluß Brandt mit einem großartigen Reflex parieren konnte (35.). Kurz vor der Pause meldete sich dann auch die Hildesheimer Offensive an - Baghdadi schoß deutlich drüber (40.), dann setzte Mensah den Ball aus spitzem Winkel knapp über das Tor (41.). "Wir hatten mehr vom Spiel, hatten deutlichere Möglichkeiten in Führung zu gehen, aber lassen die dann leider liegen", zeigte sich unser Trainer zur Pause enttäuscht von der mangelnden Effizienz vorm Tor.

Auch die zweite Halbzeit startete vielversprechend, der heute glücklose Jan Lüneburg verpasste mit seinem Kopfball ebenfalls nur knapp das Tor (47.). Das große Buch der Fußballfloskeln sagt: "Wenn du ihn vorne nicht machst, fängst du ihn dir hinten ein." Und Fußballfloskeln lügen nunmal nicht: Aus dem Nichts gegen die Gäste unter diskussionswürdigen Umständen in Führung. Einen Ball aus dem Mittelfeld steckte Sonntag mit der Hacke durch auf Hady El-Saleh, der in der Mitte viel Platz hatte und den Ball an Lars Huxsohl vorbei ins Netz schob. Nur: Den Platz in der Mitte hatten die Hildesheimer, weil Mittelstürmer Göttel vorher Yannik Nuxoll scheinbar einen Schlag verpasste, der sofort mit Schmerzensschrei zu Boden ging. Eine Überprüfung durch den VAR hätte der Treffer wohl nicht stand gehalten, doch den gibt es nunmal in der Regionalliga nicht, so dass der Treffer zählte (51.).

Und Hildesheim legte nach: An der linken Grundlinie ging Tjark Hildebrandt ins Duell mit Hady El-Saleh, der den Ball  noch mit dem linken Fuß um Hildebrandt herum in die Mitte schlug. Der Ball wurde lang und länger und senkte sich hinter Huxsohl in die lange Ecke (60.).

"Nach dem Doppelschlag haben wir dann ein bißchen die Ordnung verloren und uns ein bißchen beeindrucken lassen", so Olufemi Smith. "Das war dem bisherigen Spielverlauf nicht zu erwarten und ein Schuß vor den Bug, der die Jungs ein bißchen aus der Bahn geworfen hat." Doch seine Jungs hielten dem Druck stand - und schlugen zurück. Emre Aytun brachte im Strafraum Kangmin Choi zu Fall. Den fälligen Elfmeter ließ sich Elias Saad nicht nehmen und verwandelte sicher (72.), ehe der eingewechselte Nils Brüning noch den Ausgleich erzielte. "Nach dem 1:2 wussten wir, dass noch etwas Zeit auf der Uhr ist und der Gegner seine Erfahrungen am Mittwoch mit einer ähnlichen Konstellation gemacht hat", spielte Smith auf die 2:3-Niederlage der Hildesheimer nach 2:0-Führung gegen den SSV Jeddeloh unter der Woche an. "Da wussten wir, dass wir jetzt vielleicht nochmal in deren Köpfe kommen, wenn wir weiter anlaufen."

In der Schlußphase schnupperte der VfV erneut am Führungstreffer, doch zwei Mal in einer Situation konnte sich Lars Huxsohl auszeichnen und den erneuten Rückstand verhindern (86.), so dass es nach 90 Minuten zum fünften Mal in Folge in dieser Saison ein Unentschieden gab.

"Wenn man mir im Vorfeld sagt, wir nehmen hier einen Punkt mit, unterschreibe ich das", sagte Hildesheim-Trainer Markus Unger nach der Partie, um es im Nachsatz gleich wieder zu relativieren. "Aber dem Spielverlauf, dass wir 2:0 führen - und ich weiß auch, dass wir in der ersten Halbzeit viel aushalten mussten, dass die ein oder andere klare Torchance von Norderstedt da war... ich habe ein lachendes und ein weinendes Auge."

Damit lag er auf einer Wellenlänge mit Olufemi Smith, für den es auch nach Spielende "noch schwer zu begreifen ist, ob das jetzt ein gewonnener oder zwei verlorene Punkte sind. Man kann nach dem 0:2-Rückstand sicherlich von einer guten Moral sprechen, aber was mir über die Saison hinweg bei meiner Mannschaft noch ein bißchen fehlt ist, dass wir momentan den Punch nicht haben, die Spiele nicht auf unsere Seite ziehen können."

Damit belegen wir aktuell den achten Tabellenplatz. Am kommenden Sonntag sind wir zu Gast bei der U23 von Holstein Kiel, was - wenn man die beiden Spiele der vergangenen Saison als Maßstab nimmt - ziemlich viel Unterhaltung verspricht...

Fotos: Michael Schwartz (MSSP-Sportphoto)

FC Eintracht Norderstedt

2 : 2

VfV 06 Hildesheim

Sonntag, 4. September 2022 · 14:00 Uhr

Regionalliga Nord · 08. Spieltag

Schiedsrichter: Timo Daniel Assistenten: Tom-Leon Bender, Marc Lübbers

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