Nach dem 0:0 bei Hannover 96 (U23) gestern abend herrschte weitestgehend gute Stimmung. Schließlich war es ein Auswärtsspiel unter der Woche, viele Spieler haben noch bis mittags gearbeitet und mussten heute früh wieder raus. Zudem stand hinten die Null. Damit kann man sicher leben, auch wenn wir in einem intensiven, aber keinesfalls hochklassigen Spiel, vor 500 Zuschauern etwas dichter am Sieg dran waren.
In der ersten Halbzeit war es eine über weite Strecken ausgeglichene Partie mit leichten Vorteilen für die Gastgeber, wo sich immer wieder Joyce Luyeye-Nkula rassige Duelle mit Juri Marxen, der für Tjark Hildebrandt in die Startelf rutschte, lieferte. Ensar Skrijelj stand kam nach einem Moussier-Eckball relativ frei am langen Pfosten, kam mit dem Kopf aber nicht mehr richtig an den Ball (9.). Nach 22 Minuten meldete sich unsere Mannschaft zum ersten Mal gefährlich vor dem Hannoveraner Tor, als Pelle Hoppe Manuel Brendel bediente - dessen Kopfball ging knapp am Tor vorbei (22.).
Die Hannoveraner waren nun die aktivere Mannschaft und kamen zu guten Chancen: Skrijelj war nach einem Fehler in der Norderstedter Defensive zu überrascht und setzte die Kugel in die zweite Etage (26.), Monju Mumuluh tanzte sich durch die Norderstedter Defensive, am Ende konnte ein Abwehrbein aber Schlimmeres verhindern (29.). Die größte Chance des ersten Durchgangs hatte Oppie, dessen blitzsauberen Freistoß Lars Huxsohl großartig aus dem Winkel fischen konnte (38.). Kurz vor der Pause bekam Eichhorn bei einem Schuß von Kangmin Choi gerade noch den Fuß dazwischen (41.), auf der anderen Seite warf sich Andre Wallenborn mutig in den Schuß von Skrijelj (45.), so dass es ohne Tore in die Pause ging.
Im zweiten Durchgang kamen wir deutlich besser in die Partie, nun war das Chancenplus auf unserer Seite - allerdings hatte 96 mit Pascal Kokott einen ganz starken Torhüter zwischen den Pfosten stehen. Nachdem zunächst Hannover durch Friedrich (63.) und Skrijelj (64.) noch zwei Möglichkeiten hatte, hatte Andre Wallenborn unsere bis dahin größte Chance. Nachdem er hinten den Ball gewann ging er kraftvoll nach vorne, spielte zu Elias Saad, der den Ball weiterleitete auf Dane Kummerfeld. Dessen Flanke landete beim mitgelaufenen Wallenborn, der in unmittelbarer Tornähe am glänzend reagierenden Kokott scheiterte (68.). Drei Minuten später versuchte es Jonas Behounek aus 14 Metern halblinker Position, Kokott tauchte ab und wehrte den Ball zur Seite ab, wo Nils Brüning nicht mehr an den Ball heran kam (74.).
Kurz vor Ende des Spiels lief die Partie dann richtig warm. Nach einem Angriff über die rechte Seite konnte Hannover zunächst den Versuch von Elias Saad abwehren, den Abpraller schoß Marc Bölter aus kurzer Distanz über das Tor (84.). 120 Sekunden später schicke Momului Gorny steil - Huxsohl musste Kopf und Kragen riskieren, konnte den Gegentreffer aber verhindern (86.). In der Schlußminute rettete Hannover-Keeper Kokott mit seiner nächsten Glanztat den Gastgebern einen Punkt - er lenkte Behouneks Schuß aus der zweiten Reihe mit den Fingerspitzen über den Querbalken. Der folgende Eckball landete vir den Füßen von Juri Marxen, der aus 30 Metern einen guten Meter zu weit links anpeilte. Im Gegenzug rettete Marxen am kurzen Pfosten gegen Momuluh. Es war die letzte Aktion in einem kampfbetonten, intensiven Spiel mit dem unter dem Strich beide Mannschaften leben können.
"Wir hätten es etwas besser über die Flügel spielen müssen um den Gegner etwas auseinander zu ziehen, haben kaum mal Bälle festgemacht und sie auch schnell wieder verloren. Dann war es teilweise ein wildes Hin und Her - im Ballbesitzspiel war das heute sicherlich nicht unsere beste Leistung", fand Olufemi Smith bereits direkt nach dem Spiel Verbesserungsansätze, fügte aber gleich lobend hinzu, dass "wir das Spiel hinten raus gut verteidigt und den Gegner vom Tor weggehalten haben. Das kann man auch als Punktgewinn sehen."
96-Trainer Daniel Stendel befand nach Schlußpfiff zurecht: "Wir haben uns diesen Punkt verdient und er hilft fürs Selbstvertrauen." In dieselbe Kerbe schlug Olufemi Smith. "Ich denke, dass das Unentschieden über die 90 Minuten in Ordnung geht. Hannover hatte in der ersten Halbzeit ein bißchen mehr Spielanteile, wir waren in der zweiten Hälfte sicher etwas mehr im Spiel und näher am 1:0 dran, waren aber bis auf zwei, drei Situationen nicht zwingend genug."
Die nächste Chance auf drei Punkte haben wir bereits am kommenden Sonntag - dann ist um 14.00 Uhr die Überraschungsmannschaft vom VfV Hildesheim zu Gast in Norderstedt.
Hannover 96 2
FC Eintracht Norderstedt
Regionalliga Nord · 07. Spieltag