BrendelMania in Eidelstedt

Schiedsrichter: Mohammed Al-FuratiLinienrichter: Sajad Al-Furati, Ahmed Al Kadumi
Zuschauer: 150
Neuzugang trifft sechs Mal
Spielbericht vom 3. August 2022
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Olufemi Smith brachte zum Pokalspiel gegen den SV Eidelstedt mit Ausnahme von Elias Saad ausschließlich Spieler, die am Sonntag gegen den TSV Havelse nicht in der Startelf standen - darunter mit Dane Kummerfeld, Andre Wallenborn und Hamajak Bojadgian nur drei Spieler über 23 Jahre, dafür aber mit Michael Igwe, Marc Bölter, Tjark Hildebrandt und Benjamin Dreca gleich vier 19jährige.
Nahm man den Gegner auf die leichte Schulter? Mitnichten. Smith betont auffällig häufig die Ausgeglichenheit des Kaders, will allen fitten Spielern so viel Spielpraxis ermöglichen wie möglich. Ein Beleg: Bis auf Saad spielten alle Spieler durch. "Wir wollen den Pokal gewinnen und gehen demzufolge gut vorbereitet und sehr ernsthaft an jede Aufgabe heran." Musste das in der vergangenen Runde schon der SV West-Eimsbüttel spüren, erging es Eidelstedt heute nicht viel besser. Am Ende gewann man mit sage und schreibe 13:0 gegen den Bezirksligisten. "Wir sind in die nächste Runde einzogen, das war die Aufgabe und die haben wir ordentlich gelöst", zog Smith ein nüchternes Fazit unter die Partie. "Es war souverän, wir haben viele Tore geschossen, gerade in der ersten Halbzeit waren wir auch zielstrebig. Die Leistung war über weite Strecke okay, wie wir die Tore herausgespielt haben, war in Ordnung. Natürlich hätte man sich gewünscht, dass wir das konsequent und konzentriert bis zum Ende durchspielen, aber es war natürlich auch sehr warm und das Spiel war früh entschieden. In der zweiten Halbzeit war dann die Spannung etwas raus, das hat man gemerkt."
Volle 90 Minuten unter Spannung stand aber einer seiner Spieler: Manuel Brendel, von dem man sich bei seiner Verpflichtung erhoffte, dass er vielleicht irgendwann einmal in die Fußstapfen von Jan Lüneburg treten könne. Die Hoffnung näherte er heute mit einer starken Leistung, die auch von der Art her an "Lüne" erinnerte. Mit starker körperlicher Präsenz stand Brendel da, wo ein Mittelstürmer stehen muss, traf aus allen Lagen und zur Not sogar mit der Pike. Gleich sechs der 13 Treffer gingen auf das Konto des 22jährigen, drei davon vor der Pause, drei im zweiten Durchgang. "Manu hat ein super Spiel gemacht, hat die Tore gemacht, die ein Mittelstürmer machen muss, er hat sich in der Box gut behauptet, auch mal ein Tor mit der Pike gemacht", lobte Smith seinen Torjäger in Lauerstellung, der bereits gegen West-Eimsbüttel vier Mal traf und heute sechs Treffer nachlegte. "Wenn man zehn Tore schießt - auch gegen unterklassige Gegner - ist das gut. Man erhofft sich ja auch in solchen Spielen von einem Mittelstürmer, dass er kaltschnäuzig ist und seine Tore macht. Das hat er heute gezeigt."
Normalerweise geht es unterklassigen Teams in erster Linie darum, möglichst lange die Null zu halten, um dann vorne irgendwann zuzuschlagen. Sollte das auch die Idee des SVE gewesen sein, platzte die schon nach weniger als zwei Minuten. Dann stand Elias Saad nach Hereingabe von Michael Igwe goldrichtig und eröffnete den Torreigen. Brendel, Igwe und erneut Saad erhöhten schon nach 25 Minuten auf 4:0. Kurz vor der Pause klingelte es dann im Minutentakt. Brendel (40.), Benjamin Dreca (42.), erneut Igwe (45.) und Brendel mit seinem dritten Tor (45.+2) stellten den Pausenstand dann auf ein deutliches 8:0.
Trotz Temperaturen von über 30 Grad wurde auch im zweiten Durchgang das Tempo weiter aufrecht erhalten. Igwe (50.), Brendel (52./62.) und Falk Schmidt (54.) machten bereits nach einer guten Stunde das Dutzend voll. Der Schlusspunkt war erneut Manuel Brendel vorbehalten, der ein Zuspiel von Marc Bölter zum 13:0 verwertete (79.).
Dass es mit diesem deutlichen Sieg im Rücken ein Problem gibt, sich auf das Spiel am Samstag in Jeddeloh zu fokussieren, wies Smith entschieden zurück. "Nein, keinesfalls", so der Trainer. "Wir können das alles sehr gut einordnen. Das eine ist Pokal gegen einen Bezirksligisten, das andere ein Regionalliga-Pflichtspiel. Wir wissen schon, dass uns in Jeddeloh ein anderes Level mit anderer Intensität und anderem Tempo erwartet. Das wird kein Problem sein, den Hebel umzulegen."
Fotos: Joe Noveski