Magic-Mile und der Ayoub-Faktor

Magic-Mile und der Ayoub-Faktor

U23 Landesliga 26.01.2023

Jannik Paulat und Milenko Mutapdzija im Interview

Unsere U23 darf sicherlich als positive Überraschung der Saison gelten. Nach 17 von 28 Spielen liegt man auf dem vierten Tabellenplatz, nur einen Punkt hinter Tabellenführer FC St. Pauli III. Es dürfte also bis zum Saisonende sehr eng werden. Ist dieses Jahr tatsächlich der große Wurf drin? Wir haben uns vor dem Liga-Start am Freitag gegen den TSC Wellingsbüttel (20.00 Uhr, Ochsenzoller Straße) mit Chef-Trainer Jannik Paulat und Team-Manager Milenko Mutapdzija über die bisherige Saison und die anstehende Rückrunde unterhalten.

EN: „Als Aufsteiger seid ihr oben in der Spitzengruppe dabei. Das war nach dem Spiel nicht zu erwarten, du, Jannik, hattest nach dem Spiel einen Wutausbruch, man hatte schon das Gefühl, du würdest alles hinschmeißen wollen. Was hat sich seitdem verändert?“

JP: „Wir hatten eine schwierige Vorbereitung, hatten nicht den Grundkader, da gab es viel Unruhe. Von Woche zu Woche hat ich das dann immer mehr beruhigt und eingespielt. Die Jungs haben dann relativ schnell gemerkt, dass sie in der Bezirksliga eine gute Rolle spielen können, wenn alle an einem Strang ziehen und regelmäßig dabei sind. Jetzt ist es im Kopf drin: `Wir können gewinnen‘, die Jungs sind Woche für Woche motivierter. Das zeigt sich auch in den Ergebnissen: Wir sind seit der Niederlage gegen Sperber am 6. Spieltag unbesiegt.“

EN: „Wie läuft das Zusammenspiel mit der Regionalliga-Mannschaft und der U19?“

JP: „Das läuft super, Mile und ich sind regelmäßig im Austausch mit Femi und den anderen Trainern. Wie schon im letzten Jahr ist das eine wirklich gute Zusammenarbeit, auch mit den Spielern, die wir dann teilweise bekommen. Das bringt uns als Mannschaft weiter, aber auch unsere Spieler, die im Austausch mit den Regionalliga-Spielern sind und von deren Erfahrungen profitieren können. Das merkt man auch im Training, unsere Jungs sind in jeder Trainingseinheit heiß, sie wollen sich zeigen und spielen.“

EN: „Auffällig ist, dass es im Gegensatz zu den letzten Jahren scheinbar keinen Unterschied macht, ob ihr Leihgaben bekommt oder nicht – auch ohne Unterstützung spielt ihr sehr erfolgreich.“

JP: „Das stimmt, ja. Mile ist ja auch ein Zauberer was die Kaderzusammenstellung angeht, das ist schon stark, was er mir da an Spielern bringt. Man darf ja auch nicht vergessen, dass wir eine blutjunge Truppe sind, kaum ein Spieler ist älter als 21 Jahre. Die wissen noch gar nicht, wie gut sie sein können, da ist noch eine Riesenmenge an Potenzial hinter. Die haben halt auch alle richtig Bock und durch ihr junges Alter noch Luft nach oben.“

EN: „Was hat der Zauberer denn für die Rückrunde geplant? Es gibt ja einige Veränderungen im Kader, aber auch im Stab.“

MM: „Wir haben mit Kevin Steen einen neuen Co-Trainer geholt. Kevin war zuletzt dreieinhalb Jahre lang Chef-Trainer beim WSV Tangstedt. Wir haben einige Gespräche geführt, aber mit Kevin war es die beste Zusammenstellung, Jannik und Kevin verstehen sich gut, wohnen sogar in derselben Straße.“

EN: „Also gibt es jetzt die Tangstedt-Connection auf der Trainerbank. Wie sieht es im Kader aus?“

MM: „Wir haben noch einige junge, talentierte, ehrgeizige Spieler geholt, darunter auch einige, die schon in der Jugend für Eintracht Norderstedt gespielt haben, die in ihren Mannschaften in der Ober- oder Landesliga viel Pech hatten. Dadurch, dass zum Beispiel Dave Ceesay regelmäßig oben mittrainieren darf oder Ayoub Akhber jetzt fest hochgezogen ist in die Regionalliga-Mannschaft, sind auch alle anderen heiß und willig und noch motivierter.“

EN: „Du hast es gerade angesprochen, unter den Neuzugängen sind auch Spieler aus der Landesliga, die jetzt zum Beispiel aus Meiendorf oder Uetersen in unsere U23 wechseln. Wie bekommt man die zu einer Zweitmannschaft in die Bezirksliga? Ist das schon der „Ayoub-Faktor“?

MM: „Das kommt möglicherweise auch dazu, ja. In erster Linie muss man aber wissen, wie man mit den Jungs umgeht und was man denen erzählt. Wichtig ist, dass die Jungs sich bei uns wohl fühlen. Wir zeigen ihnen die Möglichkeiten auf, machen aber keine Versprechungen. Und das, was wir zusagen, halten wir ein, das ist ganz wichtig. Die Trainingsbedingungen sind bei uns natürlich super und jeder Spieler hat die Möglichkeit, sich über gute Trainingsleistungen einen Trainingsplatz in der Regio-Mannschaft verdienen, das ist eine Kopfsache, die sehr motiviert. Und die ‚Beförderung‘ von Ayoub in die Regionalliga-Mannschaft ist natürlich für jeden potenziellen Neuzugang erst einmal ein Ansporn, weil sie sehen, dass die Tür nach oben nicht verschlossen ist. Wann gab es das bei uns schon mal, dass ein Spieler aus der zweiten in die erste hochgezogen wurde? Da haben wir im gesamten Verein in den letzten zweieinhalb Jahren gute Arbeit geleistet, denke ich.“

EN: „Wie ist denn euer Saisonziel nach der wirklich guten Hinrunde? Mit nur einem Punkt Rückstand auf den Tabellenführer kann es ja nicht mehr „einstelliger Tabellenplatz“ heißen, oder?“

JP: „Das schöne ist, dass wir grundsätzlich keinen Druck haben aufsteigen zu müssen und ganz entspannt aufspielen können. Wir können natürlich die Tabelle lesen und jeder im Verein weiß, dass ich immer den Ehrgeiz habe, das Maximum rauszuholen, dabei sollten wir aber immer demütig bleiben und von Woche zu Woche gucken. Mit den zusätzlichen Jungs, die wir noch dazu bekommen haben, ist auf jeden Fall etwas drin. Wieviel, werden wir am Ende sehen.“

MM: „Wir wollen so lange wie möglich oben mitspielen. Wenn es nicht klappt, dann ist das ist kein Problem. Wenn es klappt, sagen wir natürlich auch nicht nein. Wie Jannik schon gesagt hat, wir haben da von Vereinsseite keinen Druck, das macht die Situation natürlich sehr angenehm für uns. Das Ziel war ja, erst einmal die Liga kennen zu lernen um dann zu gucken, wie weit es nach oben gehen kann.“

JP: „Die Jungs, die jetzt dazu kommen, sind auch alles super Kicker, die eine gute Ausbildung haben. Wenn die in unsere Trainingsübungen reinkommen und das Tempo mitbekommen, gucken auch die sich ganz schön um. Das pusht sich dann auch gegenseitig hoch. Manchmal musst du denen den Kopf ein wenig zurecht biegen, aber das sind alles feine Jungs. Mit den neuen Spielern ist dann nochmal so ein Push gekommen, der Konkurrenzkampf ist nochmal höher geworden.“

EN: „Die Neuzugänge sind auch alle zwischen 19 und 21 Jahre alt und können natürlich noch zwei, drei Jahre in der U23 spielen.“

MM: „Richtig. Ich sehe es als Win/Win-Situation. Wir sind ein gutes Sprungbrett für die Spieler, um sich zu zeigen, die Spieler helfen dem Verein und der Mannschaft. Und am Ende gucken wir dann mal, wo es für alle hingeht.“

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