U19 mit anderem Gesicht in der Rückrunde

U19 mit anderem Gesicht in der Rückrunde

U19 Regionalliga 22.12.2022

Interview mit Co-Trainer Spyridon Pantoulas

Nach einer sehr guten letzten Saison mit der Vize-Meisterschaft der Regionalliga Nord ist unsere U19 in dieser Saison noch nicht an ihrem Leistungszenit angekommen. Aktuell belegt man Platz 9 in der 14er Staffel und muss in der Rückrunde noch eine Schippe drauf legen, um nicht in Abstiegsgefahr zu geraten. Co-Trainer Spyridon Pantoulas bewertet die bisherige Spielzeit.

EN: „Spyro, die Spiele um den Bundesliga-Aufstieg waren ein absolutes Highlight, brachten allerdings auch das Problem mit, dass ihr zweigleisig planen musstet, sowohl für die Bundesliga als auch für die Regionalliga. Wie schwierig war das für Euch?“

SP: „Es war ziemlich kompliziert. Wir haben natürlich früh begonnen mit Neuzugängen zu sprechen, ob sie auch kommen würden, wenn wir nicht in die Bundesliga aufsteigen. Da sind nach dem Nicht-Aufstieg natürlich auch einige abgesprungen, die ihr Glück lieber in der Bundesliga versuchen wollten. Dazu haben uns nach dem gescheiterten Aufstieg sechs Spieler kurzfristig verlassen, obwohl sie fest zugesagt hatten. Das hat uns natürlich sehr weh getan. Was mich persönlich noch mehr ärgert, ist, dass sie damit Spielern meiner U18 vom letzten Jahr, mit der wir Hamburger Meister geworden sind, die Tür dicht gemacht haben. Wir mussten die Jungs wegschicken weil wir davon ausgegangen sind, dass diese sechs Spieler nach ihrer Zusage auch bei uns bleiben. Hätten wir gewusst, dass die gehen, hätten wir natürlich anders geplant und mehr Spieler aus der U18 in die U19 hochgezogen. Nichtsdestotrotz sind wir mit der Kaderzusammenstellung sehr zufrieden.“

EN: „Dass es in dieser Saison nicht so wie gewünscht läuft, hat ja auch weniger mit dem eigentlichen Kader zu tun, sondern vorrangig mit den großen Verletzungssorgen, oder?“

SP: „Die eigenen Ansprüche sind natürlich immer hoch, nach so einer erfolgreichen Saison wie im vergangenen Jahr steigen natürlich auch die Ansprüche von draußen. Natürlich hinken wir unseren eigenen Ansprüchen hinterher, ganz klar. Mit der riesigen Verletzungswelle, die sich seit dem ersten Trainingstag im Sommer durchzieht, kann man mit dem achten Tabellenplatz aber schon zufrieden sein. Es sind sieben Punkte auf den dritten Platz, nach unten ist es natürlich auch sehr eng. Ich denke, wenn eine andere Mannschaft solch ein Verletzungspech hätte wie wir, würde sie in der Tabelle weiter unten stehen. Das spricht für die Jungs. Mit ein bisschen Glück an dem einen oder anderen Tag hätten wir auch sechs Punkte mehr haben können, von daher ist das unter den aktuellen Bedingungen schon okay.“

EN: „Wie sah das Training aus, was konnte man mit so wenigen einsatzfähigen Spielern überhaupt machen?“

SP: „Das war für uns alle schon sehr belastend. Man konnte kaum Abläufen einstudieren, weil Gegenpart gefehlt hat, teilweise standen uns nur zehn Feldspieler und zwei Torhüter zur Verfügung. Im letzten Jahr haben wir den Donnerstag immer genutzt, um über das gesamte Feld neun gegen neun, zehn gegen zehn oder elf gegen elf zu spielen und da auch Detailarbeit zu leisten. Das höchste der Gefühle in diesem Jahr war einmal neun gegen neun, wo ich auch selber noch mitgespielt habe – und sich in den ersten fünf Minuten gleich zwei Jungs verletzt haben. Deswegen mussten wir im Training auf Belastungssteuerung achten, wo eigentlich gar keine Belastung war, um die Jungs soweit es geht zu schonen und nicht noch weitere Verletzungen zu riskieren. Dadurch hat natürlich auch die Trainingsintensität gelitten, weil du teilweise echt Panik hast, wenn von vier, fünf Innenverteidigern schon drei verletzt sind, dass da noch einer ausfällt. Und das hat sich durch alle Positionen gezogen. Wir haben nie zwei Spiele mit der gleichen Aufstellung spielen können, während die anderen Mannschaften der U19-Regionalliga eine große Kontinuität in der Startelf haben. Die Mannschaften haben sich gefunden, da sind wir meilenweit entfernt von.“

EN: „In der vergangenen Saison haben immer mal wieder U19 und U23 Spieler „oben“ mittrainiert. Ist das dieses Jahr überhaupt möglich?“

SP: „Ja, das machen wir weiterhin. Wir versuchen, jede Woche zwei Spieler nach oben zu geben, die dann am Montag ganz normal am Mannschaftstraining teilnehmen. Wir sehen es als eine Art Belohnung für gute Trainingsleistungen, so dass es auch immer unterschiedliche Spieler sind. Das ist nicht so, dass wir jeden hinschicken, es gab auch schon Wochen, wo wir keinen hingeschickt haben. Das ist aber auch immer ein bisschen der Personalsituation in unserer U19 geschuldet. Teilweise haben wir keinen hingeschickt, weil wir Sorgen hatten, dass sich dann doch noch jemand verletzt. Wenn alle immer da gewesen wären, sähe das natürlich anders aus. Andreas Prohn ist da immer in enger Abstimmung mit Olufemi Smith. Nach den Trainingseinheiten wird sich dann auch über die Eindrücke ausgetauscht. Natürlich wird dann im Hintergrund auch schon mal gesagt, das sich der ein oder andere gerne nochmal zeigen kann. Wir hoffen natürlich, dass sich unsere personelle Situation in der Rückrunde deutlich verbessert und wir das dann noch öfter machen können.“

EN: „Zum Rückrundenstart am 25.02.2023 geht es gegen den Tabellenführer vom ETV. Wie groß ist denn die Hoffnung, dass sich die personelle Situation bis dahin entspannt hat und eine vernünftige Vorbereitung möglich sein wird?“

SP: „Die Jungs haben die ersten beiden Dezember-Wochen frei bekommen und machen jetzt quasi eine Vorbereitung auf die Vorbereitung. Das ist eine Mischung aus kleinen Gruppen und Mannschaftstraining, um die Langzeitverletzten wieder heran zu führen. Mit den kleinen Gruppen versuchen wir, alle wieder auf einen Nenner zu bekommen. So richtig in die Vorbereitung werden wir dann Anfang Januar gehen. Das ist für uns auch sehr wichtig, weil wir schon gesehen haben, dass wir konditionell hinterher hinken, aber es ging auf Grund der besonderen Situation ja auch nicht anders. Du kannst die Jungs ja nicht ohne Ende scheuchen, wenn du nur elf, zwölf Spieler beim Training hast. Wir sind guter Dingen, dass wir zu Beginn der Vorbereitung die Zahl der Langzeitverletzten auf ein oder zwei Spieler reduzieren können und zum Start der Rückrunde dann alle Mann wieder an Bord haben. Wenn wir das hinbekommen, werden wir sicherlich mit einem anderen Gesicht auftreten, dann kann sich der ein oder andere warm anziehen.“

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